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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Ja. Jemand– wahrscheinlich mehr als eine Person– tief in den Kellern von Washington hat diese Namen geliefert, so wie er oder sie das Material für diese Akten geliefert haben.«
    Â» Wissen Sie wirklich, was Sie da sagen?«
    Connal stand regungslos da und nickte. » Es fällt mir nicht leicht, das zu sagen«, begann er düster. » Press hat uns belogen. Er hat Sie mit dem, was er sagte, belogen, und mich mit dem, was er nicht sagte. Sie hängen an einem Faden, der bis nach Washington reicht. Und ich sollte nichts davon wissen.«
    Â» Die Marionette steht in Position . « Joel sprach so leise, dass er kaum zu hören war, während er ziellos durch den Raum ging, auf das helle Sonnenlicht zu, das durch die Balkontür hereinfiel.
    Â» Was?«, fragte Fitzpatrick.
    Converse drehte sich um. » Aber wenn es einen solchen Faden gibt, weshalb haben die ihn verborgen? Weshalb hat Avery ihn verborgen? Zu welchem Zweck?«
    Der Marineanwalt blieb unbewegt, und sein Gesicht war ausdruckslos. » Ich glaube nicht, dass ich darauf antworten muss. Sie haben diese Frage gestern Nachmittag selbst beantwortet, als wir über mich sprachen– und machen Sie sich nichts vor, Lieutenant, ich wusste genau, was Sie sagten. ›Ich werde Ihnen hier und da einen Namen nennen, wenn ich glaube, dass Ihnen das vielleicht eine Tür öffnet. Aber das ist alles.‹ Das waren Ihre Worte. Frei übersetzt hieß das, dass der Matrose, den Sie an Bord nahmen, vielleicht über etwas stolpern würde, aber falls die falschen Leute sich seiner bemächtigten, würden sie nicht etwas aus ihm herausprügeln können, was er nicht weiß.«
    Joel nahm die Zurückweisung an, nicht nur, weil sie im Wesen zutraf, sondern weil sie ihm eine größere Wahrheit klarmachte, eine Wahrheit, die er auf Mykonos noch nicht begriffen hatte. Beale hatte ihm gesagt, dass unter den Leuten, die in Washington Fragen gestellt hatten, auch Militärs gewesen waren, die aus dem einen oder anderen Grund ihre Recherchen nicht weiter verfolgt hatten. Sie waren stumm geblieben. Aber sie hatten ihr Schweigen nicht durchgehalten. Sie hatten schließlich doch mit leiser Stimme gesprochen, bis eine andere leise Stimme aus San Francisco– ein Mann, der dank seines engen Freundes und Schwagers in San Diego wusste, an wen man herantreten musste– die Verbindung herstellte. Sie hatten miteinander gesprochen, und aus ihren geheimen Gesprächen war ein Plan erwachsen. Sie brauchten einen Infiltrator, einen Mann mit Erfahrung, mit einem Motiv, das sie nähren konnten, den man, sobald er einmal in Gang gesetzt war, in das Labyrinth schicken konnte.
    Die Erkenntnis war ein Schock, aber seltsamerweise konnte Joel an der Strategie keinen Fehler entdecken, nicht einmal an dem Schweigen, das selbst nach der Ermordung Preston Hallidays angehalten hatte. Laute Anklagen hätten jenen Tod nur sinnlos gemacht. Stattdessen waren sie still geblieben in dem Wissen, dass ihre Marionette über die Werkzeuge verfügte, um sich einen Weg durch das Labyrinth von Illegalitäten zu suchen und das zu erledigen, wozu sie selbst nicht imstande waren. Auch das begriff er. Aber eines konnte Converse nicht akzeptieren, und das war, dass er selbst als Marionette so gering eingeschätzt wurde, als jemand, den man ebenfalls opfern konnte. Er hatte es ertragen, unter den Bedingungen, die Avery Fowler– Preston Halliday– ihm geschildert hatte, ungeschützt zu bleiben, aber nicht unter diesen. Wenn er an einem Faden hing, so sollten die Puppenspieler wissen, dass er es ebenfalls wusste. Außerdem wollte er einen Namen in Bonn, eine Person, die er anrufen konnte, jemand, der zu ihnen gehörte. Die alten Regeln galten nicht länger, eine neue Dimension war hinzugekommen.
    In vier Stunden würde er durch das eiserne Tor von Erich Leifhelms Villa gefahren werden. Er wollte jemanden draußen haben, einen Mann, den Fitzpatrick erreichen konnte, falls er bis Mitternacht nicht wieder herauskam. Die Dämonen drängten jetzt auf ihn ein– wütend beinahe, dachte Joel. Trotzdem gab es für ihn kein Zurück. Er war seinem Ziel so nahe, den Todesfürsten von Saigon in die Falle zu locken, dem Ziel, so viel wie möglich von dem auszugleichen, was sein Leben auf eine Art und Weise verformt hatte, wie niemand das je begreifen würde . Niemand, mit einer Ausnahme. Einen Menschen gab es, der das tat,

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