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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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sich bezüglich des Anrufs geirrt haben sollte. Jetzt rasieren und dann eine heiße und kalte Dusche, und er würde wieder ganz der Alte sein.
    Achtzehn Minuten später ging Fitzpatrick ins Schlafzimmer zurück, ein Handtuch um die Hüften gewunden, die Haut von dem scharfen Wasserstrahl immer noch gerötet. Er ging zu seinem offenen Koffer auf dem Gepäckständer neben dem Kleiderschrank. Er nahm sein Radio heraus, stellte es auf den Schreibtisch, entschied sich gegen AFN und drehte so lange an der Skala herum, bis er eine deutsche Nachrichtensendung empfing. Da waren die üblichen Streikdrohungen und Vorwürfe und Entgegnungen im Bundestag, aber nichts Weltbewegendes. Er wählte sich bequeme Kleidung– leichte Hosen, ein blaues Hemd und seine Cordjacke. Er zog sich an und ging ins Wohnzimmer zum Telefon. Er wollte beim Zimmerkellner ein kleines Frühstück und eine Riesenkanne Kaffee bestellen.
    Er blieb stehen. Irgendetwas stimmte nicht. Aber was? Die Kissen auf der Couch waren immer noch zerdrückt, auf dem Beistelltisch stand ein halb volles Glas mit abgestandenem Whisky. Daneben lagen ein paar Stifte und ein leerer Notizblock. Die Balkontüren waren geschlossen, die Vorhänge vorgezogen, und auf der anderen Seite des Zimmers stand der silberne Eiskübel immer noch in der Mitte des silbernen Tabletts auf dem antiken Jagdtisch. Alles war noch so, wie er es zuletzt gesehen hatte, und doch war irgendetwas verändert. Die Tür! Die Tür zu Joels Schlafzimmer war geschlossen. Hatte er sie geschlossen? Nein, das hatte er nicht.
    Er durchquerte das Zimmer, drückte die Klinke nieder und schob die Tür auf. Er studierte das Zimmer und merkte erstaunt, dass er den Atem angehalten hatte. Das Zimmer war makellos, alles blitzblank und sauber, und nichts deutete darauf hin, dass es bewohnt war. Der Koffer war verschwunden, und auch die wenigen Gegenstände, die Converse auf den Schreibtisch gestellt hatte, waren nicht mehr da. Connal eilte zum Kleiderschrank und riss ihn auf. Leer. Er ging ins Badezimmer; auch dort war alles makellos, in den Schalen lag frische Seife, die Gläser waren in Zellophan gewickelt und erwarteten den nächsten Gast. Benommen verließ er das Badezimmer wieder. Nicht das geringste Anzeichen deutete darauf hin, dass in den letzten Tagen jemand außer dem Zimmermädchen dieses Schlafzimmer betreten hatte.
    Fitzpatrick hastete ins Wohnzimmer und zum Telefon. Sekunden später war der Geschäftsführer in der Leitung, derselbe Mann, mit dem Connal gestern gesprochen hatte.
    Â» Ja, in der Tat, Ihr Geschäftsmann war sogar noch exzentrischer, als Sie es geschildert hatten: Er ist heute Morgen um halb vier ausgezogen und hat im Übrigen alles bezahlt.«
    Â» Er war hier?«
    Â» Natürlich.«
    Â» Sie haben ihn gesehen?«
    Â» Nicht persönlich. Ich fange gewöhnlich um acht Uhr mit der Arbeit an. Er hat mit dem Nachtportier gesprochen und auch Ihre Rechnung beglichen, ehe er zum Packen hinaufging.«
    Â» Wie konnte Ihr Nachtportier wissen, dass er es war? Er hatte ihn doch vorher nie gesehen!«
    Â» Aber Commander, er hat sich als Ihr Kollege zu erkennen gegeben und die Rechnung bezahlt. Außerdem hatte er seinen Schlüssel; er hat ihn am Empfang abgegeben.«
    Fitzpatrick hielt erstaunt inne und fuhr dann grimmig fort: » Das Zimmer ist gereinigt worden! Geschah das auch um halb vier Uhr morgens?«
    Â» Nein, mein Herr, um sieben Uhr. Das hat die erste Schicht gemacht.«
    Â» Aber nicht das Wohnzimmer.«
    Â» Der Lärm hätte Sie stören können. Offen gestanden, Commander, die Suite muss für eine Ankunft am frühen Nachmittag hergerichtet werden. Ich bin sicher, dass die Angestellten dachten, es würde Sie nicht stören, wenn sie schon früh beginnen. Und das war ja auch nicht der Fall.«
    Â» Am frühen Nachmittag.Ich bin hier!«
    Â» Und können selbstverständlich auch bis zwölf Uhr bleiben; die Rechnung ist bezahlt. Ihr Freund ist abgereist, und die Suite war reserviert.«
    Â» Und Sie haben wahrscheinlich kein anderes Zimmer.«
    Â» Es tut mir leid, aber es steht nichts zur Verfügung, Commander.«
    Connal knallte den Hörer auf die Gabel. Wirklich, Commander . Jemand hatte dieselben Worte an demselben Telefon um zwei Uhr früh gesprochen. Auf dem Regal neben dem Tisch lagen drei Telefonbücher. Er zog das für Bonn heraus und fand die

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