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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wusste. Es gab genügend grundlegende Ähnlichkeiten mit dem Colt .45, der in der Navy zur Bewaffnung gehörte, der einzigen Handfeuerwaffe, mit der er vertraut war. Er konnte also auf die technischen Informationen verzichten. Die Waffe, die er gekauft hatte, war eine Heckler & Koch PGS Automatik, etwa sechs Zoll lang, Kaliber neun Millimeter, mit einem neunschüssigen Magazin. Er konnte die Waffe laden, mit ihr zielen und sie abfeuern; mehr war nicht notwendig, und er hoffte inständig, dass besonders Letzteres nicht notwendig werden würde.
    Er sah auf die Uhr, es war fast acht. Er steckte sich die Pistole in den Gürtel, hob die Gebrauchsanweisung auf, sah sich dann im Zimmer um und ging im Geist noch einmal alles durch, wie er es geplant hatte. Natürlich hatte Ilse Fischbein ihm gesagt, dass Leifhelm Begleitung haben würde, einen » Fahrer« in diesem Fall, und man durfte wohl davon ausgehen, dass der Mann auch andere Funktionen hatte. Wenn ja, so würde er keine Gelegenheit bekommen, sie auszuüben.
    Der Raum– einer der zwanzig Besprechungsräume, die das Hotel anzubieten hatte und den er unter einem erfundenen Firmennamen reserviert hatte– war nicht groß, aber es gab da einige Dinge, die er zu seinem Vorteil nutzen konnte. Der übliche rechteckige Tisch stand in der Mitte, drei Stühle auf jeder Seite, zwei an den Kopfenden und neben einem ein Telefon. Es gab weitere Stühle an den Wänden für die Stenografen und die Beobachter– alles ganz normal. Aber in der Mitte der linken Wand war eine Türnische, die in ein sehr kleines Zimmer führte, das vermutlich für Einzelgespräche gedacht war. In diesem Zimmer befand sich ein weiteres Telefon, und wenn dort der Hörer abgenommen wurde, dann leuchtete ein Knopf an dem Telefon auf dem Konferenztisch auf. Außerdem führte die Korridortür in einen kleinen Vorraum. Eintretenden war es daher nicht möglich, den Raum vom Korridor aus zu überblicken.
    Connal faltete die Gebrauchsanweisung zusammen, steckte sie in die Jackentasche und ging an den Tisch, um seine Requisiten zu überprüfen. Er war in einem Geschäft für Bürobedarf gewesen und hatte dort das Nötige gekauft. Am anderen Ende des Tisches, beim Telefon– das senkrecht zum Tischrand stand, sodass man die Knöpfe deutlich sehen konnte– lagen ein paar Aktenordner neben einer offenen Aktentasche (aus der Ferne sah das dunkle Plastikmaterial wie teures Leder aus). Verstreut über den Tisch waren Papiere, Bleistifte und ein gelber Schreibblock, dessen erste paar Seiten nach hinten umgeschlagen waren. Die Szene war jedem vertraut, der je mit einem Anwalt zu tun gehabt hatte: Der Block enthielt die Notizen, die sich der gelehrte Herr vor der Konferenz gemacht hatte.
    Fitzpatrick kehrte zu dem Sessel zurück, schob ihn etwas weiter nach vorn und ging zu dem kleinen Nebenzimmer. Er hatte die Beleuchtung eingeschaltet– zwei Tischlampen zu beiden Seiten einer Couch. Er ging zu dem Tisch links von der Couch, auf dem das Telefon stand, und schaltete eine Lampe aus. Dann wieder zurück zu der offenen Tür, wo er sich zwischen das Türblatt und die Wand stellte und durch den schmalen, senkrechten Schlitz spähte, der sich zwischen Tür und Türstock öffnete. Er konnte den Eingang des kleinen Vorraums deutlich überblicken. Drei Leute würden das Konferenzzimmer betreten, und dann würde er herauskommen.
    Es klopfte an der Korridortür, das schnelle, ungeduldige Klopfen einer Erbin, die nicht länger warten konnte. Er hatte Ilse Fischbein erklärt, wo der Konferenzraum zu finden sei, sonst aber nichts. Weder Namen noch Nummer, und sie hatte in ihrem Eifer auch nicht danach gefragt. Fitzpatrick ging die paar Schritte zu dem Telefontisch in dem kleinen Nebenraum; er nahm den Hörer von der Gabel und legte ihn auf die Tischplatte. Dann ging er an seinen Platz hinter der Tür zurück und zwängte sich so nahe an die Türritze, dass er gut hindurchsehen konnte, selbst aber im Schatten blieb. Er zog die Pistole aus dem Gürtel, hielt sie auf den Boden gerichtet und rief so laut, dass man ihn draußen im Hotelkorridor hören konnte: » Bitte, kommen Sie herein, die Tür ist offen. Ich telefoniere gerade.«
    Ein Türgeräusch war zu hören, dann kam Ilse Fischbein schnell ins Zimmer gegangen, die Augen auf den Konferenztisch gerichtet. Dicht hinter ihr folgte Erich

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