Die Aquitaine-Verschwoerung
gesprochen hat, und bevor er den Stützpunkt verlieÃ, hat er einen Kollegen nach dem Weg zu einem Restaurant in den Bergen gefragt. Er war vorher nie dort gewesen . Und ich glaube nicht, dass es ein Unfall war.«
» Ich auch nicht«, pflichtete ihm der Zivilist bei. » Aber das führt uns vielleicht zu einem anderen Ansatzpunkt, einer Stelle, wo wir nachhaken könnten.«
» Was meinen Sie?«, fragte der Army-Captain.
» Fitzpatrick. SAND PAC kann ihn nicht finden, stimmt das?«
» Er ist auf Urlaub«, warf der Marineoffizier ein. » Er hat noch zwanzig Tage. Man hatte ihn nicht angewiesen, seinen Reiseplan zu hinterlassen.«
» Trotzdem haben die versucht, ihn zu finden, aber sie schaffen es nicht.«
» Ich verstehe immer noch nicht«, wandte der Captain ein.
» Wir heften uns auf Fitzpatricks Spur«, sagte Stone. » Ãber San Diego, nicht Washington. Wir lassen uns einen Grund einfallen, weshalb wir ihn wirklich wieder hierhaben wollen. Irgendein Notfall mit streng vertraulichen Papieren, ein Problem auf dem Stützpunktâ das sonst keinen angeht.«
» Ich wiederhole mich ungern«, sagte der Mann von der Army, » aber ich komme da nicht mehr mit. Wo fangen wir an? Bei wem?«
» Bei jemandem aus Ihrem Verein, Captain. Im Augenblick ist er ein sehr wichtiger Mann. Der Militärattaché in dem Mehlemer Haus.«
» Dem was?«
» Der amerikanischen Botschaft in Bonn. Er ist einer von ihnen. Er hat an einem sehr wichtigen Punkt gelogen«, sagte Stone. » Sein Name ist Washburn. Major Norman Anthony Washburn.«
Der Postbeamte, dem Joel den Namen von Mattilons Anwaltskanzlei in Paris auf ein Blatt schrieb, erfragte die Nummer bei der Auskunft und forderte Converse auf, Kabine sieben aufzusuchen und dort auf das Klingeln zu warten. Joel zog die Tür der kleinen Zelle hinter sich zu, ohne dabei den Hut, dessen Krempe ihm fast die Stirn bedeckte, abzunehmen. Jeder Raum, ob es nun eine Toilettenkabine oder eine Telefonzelle war, bot Vorteile gegenüber dem Aufenthalt im Freien. Joel spürte, wie sein Puls sich beschleunigte. Als endlich die Klingel ertönte, hatte er das Gefühl, der Schädel müsse ihm zerspringen.
» Saint Pierre, Nelli et Mattilon«, sagte die Frauenstimme in Paris.
» Monsieur Mattilon, bitteâ sâil vous plaît.«
» Votre â¦Â« Die Frau hielt inne, erkannte offenbar den Amerikaner an dem kläglichen Versuch, Französisch zu sprechen. » Wen darf ich bitte melden?«
» Seinen Freund aus New York. Er weià dann schon Bescheid. Ich bin ein Klient.«
René wusste Bescheid. Nach einem Klicken erklang seine Stimme im Hörer. » Joel?«, flüsterte er. » Ich kann es nicht glauben!«
» Das sollst du auch nicht«, sagte Converse. » Es stimmt nichtâ nicht das, was sie über Genf oder Bonn sagen, nicht einmal das, was du gesagt hast. Ich hatte nichts mit diesen Morden zu tun, und das in Paris war ein Unfall. Ich hatte allen Anlass zu glauben, dass der Mann nach einer Waffe griff.«
» Warum bist du dann nicht geblieben, wo du warst?«
» Weil die mich daran hindern wollten weiterzureisen. Das glaubte ich ehrlich, und ich konnte nicht zulassen, dass sie mich aufhielten. Lass mich reden . Im Georges V. hast du mir Fragen gestellt, und ich habe darauf ausweichend geantwortet. Und ich glaube, du hast mich durchschaut. Aber du warst so freundlich und hast dir nichts anmerken lassen. Doch da ist nichts, was dir leidtun muss, darauf gebe ich dir mein Wortâ das Wort eines völlig zurechnungsfähigen Mannes. Bertholdier ist an jenem Abend auf mein Zimmer gekommen; wir haben miteinander gesprochen, und dann geriet er in Panik. Vor sechs Tagen habe ich ihn wiedergesehen, hier in Bonnâ nur dass es diesmal anders war. Man hatte ihn dorthin befohlen, ihn und drei andere sehr mächtige Männer, zwei Generäle und ein ehemaliger Feldmarschall. Das Ganze ist eine internationale Verschwörung, René, und die sind imstande, sie durchzuziehen. Alles ist geheim und entwickelt sich mit ungeheurer Schnelligkeit. Sie haben Spitzenmilitärs in ganz Europa in ihre Kreise gezogen, im Mittelmeerraum, in Kanada und den Vereinigten Staaten ebenfalls. Es ist unmöglich festzustellen, wer zu ihnen gehört und wer nichtâ und es bleibt nicht mehr genug Zeit, dass man sich noch einen Fehler leisten kann. Sie haben Millionen
Weitere Kostenlose Bücher