Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
Vom Netzwerk:
bürokratischer Hemmnisse, die ihren Grund in Gesetzen und einer Verfassung hatten, die zu einer Zeit erlassen worden waren, als noch niemand an etwas wie Moskau gedacht hatte. Die verrückten Delavanes dieses Planeten– dieses Teils des Planeten– hatten eine Reihe ganz plausibler Gründe auf ihrer Seite. Vor Jahren hatte es in der Firma genügend Leute gegeben, die daraus keinen Hehl machten. Sie sagten: Lasst uns doch die Atomanlagen in Taschkent und Tselinograd bombardieren! Jagen wir doch Chengdu und Shenyang in die Luft! Geben wir ihnen keine Chance zum ersten Schlag! Wir haben Verantwortungsbewusstsein, die nicht!
    Ob es besser für die Welt gewesen wäre?
    Doch morgens war Peter dann jedes Mal wieder aufgewacht, und jener Teil seiner Seele, den er nicht verkauft hatte, sagte ihm, nein, das können wir nicht tun, das dürfen wir nicht tun. Es musste einen anderen Weg geben, einen Weg ohne Konfrontation, ohne den Tod Tausender. Und an jene Alternative klammerte er sich immer noch, wenn er heute die Delavanes nicht mehr einfach abtun konnte, nicht mehr wusste, wo die Reise hinging.
    Wo seine Reise hinging, wusste er– seit Jahren–, deshalb hatte er sich diesen Kindern angeschlossen. Ihre Selbstgerechtigkeit war in Ordnung, ebenso wie ihr Widerwille. Er hatte das alles schon oft genug und an zu vielen Orten erlebt– immer an den Extremen des politischen Spektrums. Die Delavanes des Planeten wollten jeden in einen Roboter verwandeln. Und in vielerlei Hinsicht war der Tod dem vorzuziehen.
    Stone sperrte die Wohnungstür auf, schloss sie hinter sich wieder, zog sein Jackett aus und bereitete sich den einzigen Drink, den er sich an diesem Abend gestatten würde. Er ging zu dem Ledersessel neben dem Telefon und setzte sich. Dann trank er und stellte das Glas neben die Lampe auf den Tisch. Er hob den Hörer ab und wählte sieben Zahlen, dann noch drei und eine weitere. Ein ganz schwacher Wählton trat an die Stelle des üblichen Wählgeräusches, und er wählte noch einmal. Alles war in Ordnung. Das Gespräch wurde über ein diplomatisches Zerhackerkabel des KGB auf einer Insel in der Meerenge von Cabot, südöstlich von Neufundland, geleitet. Nur der Dscherschinsky-Platz würde verwirrt sein. Peter hatte sechs Negative für diesen Kanal bezahlt. Es klingelte fünfmal, ehe sich eine Männerstimme in Bern meldete.
    Â» Hallo?«
    Â» Ihr alter Freund von Bahrain spricht, der Verkäufer in Lissabon und Käufer auf den Dardanellen. Muss ich Dixie singen?«
    Â» Das ist ja nicht zu glauben«, sagte der Mann in Bern und dehnte seine Worte, wie man im tiefen Süden Amerikas spricht. Den Versuch, Französisch zu klingen, gab er sofort auf. » Das reicht ja weit zurück, wie?«
    Â» Allerdings.«
    Â» Ich höre, dass Sie jetzt einer von den Bösen sind.«
    Â» Ungeliebt, ohne Vertrauen, aber immer noch geschätzt«, sagte Stone. » Das ist exakter. Die Firma würde mich um nichts in der Welt mehr anfassen, hat aber genügend unfreundliche Typen in der Stadt, die mir ziemlich regelmäßig eine Beratung zukommen lassen. Ich war nicht so schlau wie Sie. Keine Depots vom großen Bruder auf einem Schweizer Konto.«
    Â» Wie ich hörte, hatten Sie ein Problem mit dem Alkohol.«
    Â» Ein ziemlich großes sogar, aber das ist vorbei.«
    Â» Man sollte nie mit Leuten, die schlimmer sind als man selbst, über die eigene Freigabe verhandeln, wenn man nicht ins Röhrchen pusten kann. Man muss denen Angst machen, nicht sie zum Lachen bringen.«
    Â» Das habe ich auch festgestellt. Ich höre, Sie befassen sich auch mit Beratungen.«
    Â» Nur in ziemlich beschränktem Maße und nur mit Klienten, die vor dem großen Bruder bestehen könnten. Das ist die Vereinbarung, und daran halte ich mich. Wenn nicht, dann wird irgendein Typ mit Revolver eingeflogen, und schon liege ich unter der Erde.«
    Â» Wo Ihnen die Drohungen nichts mehr nützen«, führte der Zivilist den Satz für ihn zu Ende.
    Â» So siehts aus, lieber Freund. Das ist unsere kleine détente.«
    Â» Würde ich den Test bestehen? Ich gebe Ihnen mein Wort, dass ich mit guten Leuten arbeite. Sie sind jung, einer interessanten Sache auf der Spur und denken sich nichts Böses, was unter den vorliegenden Umständen nicht gerade eine Empfehlung ist. Aber deutlicher kann ich nicht werden. Um Ihretwillen ebenso wenig

Weitere Kostenlose Bücher