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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Mittag isst.«
    Â» Kannst du ihn nicht anrufen?«
    Â» Er kennt mich nicht und weiß auch nicht, dass ich ihn kennenlernen möchte. Es muss spontan passieren.«
    Â» Wirklich? Für Talbot, Brooks and Simon? Das klingt höchst ungewöhnlich.«
    Â» Ist es auch. Vielleicht haben wir mit jemandem zu tun, mit dem wir gar nichts zu tun haben wollen.«
    Â» Ah, Missionarsarbeit. Wer ist es denn?«
    Â» Wirst du es für dich behalten? Ich meine das ganz wörtlich, kein Wort zu irgendjemandem?«
    Â» Bin ich ein Schwätzer? Wenn der Name mit irgendetwas in Konflikt steht, was wir gerade bearbeiten, dann sage ich es dir, und dann werde ich dir, offen gestanden, auch nicht helfen können.«
    Â» Einverstanden. Der Mann heißt Jacques Louis Bertholdier.«
    Mattilon hob die Brauen. » Dieser Kaiser hat noch all seine Kleider«, sagte der Franzose und lachte leise. » Auch wenn manche etwas anderes behaupten. Du kehrst die Treppe von oben, wie man in New York sagt. Kein Konflikt, mon ami, der spielt nicht in unserer Liga.«
    Â» Warum nicht?«
    Â» Er ist von Heiligen und Kriegern umgeben. Kriegern, die Heilige sein möchten, und Heilige, die gern Krieger wären. Wer hat die Zeit für so etwas?«
    Â» Du meinst, man nimmt ihn nicht ernst?«
    Â» O doch, das tut man wohl. Sehr ernst, wenigstens tun das diejenigen, die die Zeit und die Neigung haben, erträumte Berge zu bewegen. Er ist eine Säule, Joel, eine Säule, deren Fundament heroischer Marmor ist. Er selbst ist unbeweglich. Er war der zweite de Gaulle, der nie an die Macht kam. Und manche sagen, das sei ein Jammer gewesen.«
    Â» Was willst du damit sagen?«
    Mattilon runzelte die Stirn und zuckte dann die Schultern.
    Â» Ich weiß nicht. Das Land braucht, weiß Gott, jemanden. Und vielleicht hätte Bertholdier diesen Platz einnehmen und einen viel besseren Kurs steuern können als den, den wir schließlich eingeschlagen haben. Aber dafür waren wohl die Zeiten nicht die richtigen. Der Élysée-Palast war so etwas wie ein Kaiserhof geworden, und die Leute waren der königlichen Edikte und kaiserlichen Erlasse müde. Nun, die haben wir nicht mehr; an ihre Stelle sind die grauen Banalitäten eines Arbeiterführers getreten. Vielleicht ist es schade, obwohl er es immer noch schaffen könnte, kann ich mir vorstellen. Er hat seinen Aufstieg zum Olymp in sehr jungen Jahren begonnen.«
    Â» Hat er nicht zur OAS gehört? Zu Salans Rebellen in Algier? Man hat sie eine nationale Schande genannt.«
    Â» Das ist ein Urteil, von dem selbst die Intellektuellen heute etwas widerstrebend zugeben, dass man es möglicherweise revidieren muss. So wie sich Nordafrika und der Nahe Osten entwickelt haben, könnte ein französisches Algerien heute eine Trumpfkarte sein.« Mattilon hielt inne und griff sich ans Kinn. Seine Stirn war jetzt wieder gerunzelt. » Warum sollte Talbot, Brooks and Simon einen Bertholdier nicht als Klienten haben wollen? Er mag im Herzen Monarchist sein, aber er ist auch, weiß Gott, die personifizierte Ehre. Er mag ein elitäres Gehabe an sich haben, vielleicht sogar pompös wirken, aber trotzdem wäre er ein sehr akzeptabler Klient.«
    Â» Es gibt da Dinge, die wir gehört haben…«, sagte Converse leise und zuckte jetzt selbst die Schultern, als wollte er damit die Glaubwürdigkeit von Gerüchten abtun.
    Â» Mon Dien, doch nicht seine Weiber?«, rief Mattilon aus und lachte. » Komm schon, wann wirst du einmal erwachsen werden?«
    Â» Nicht Weiber.«
    Â» Was dann?«
    Â» Nun, sagen wir seine Umgebung, die Leute, die er kennt.«
    Â» Ich hoffe, du unterscheidest da, Joel. Ein Mann wie Bertholdier kann sich natürlich seine Geschäftspartner auswählen, aber nicht seine Bekannten. Er betritt einen Raum, und jeder will sein Freund sein. Die meisten behaupten, er sei der ihre.«
    Â» Genau das ist es, was wir herausfinden wollen. Ich möchte ein paar Namen vorbringen und sehen, ob sie wirklich Partner sind oder nur Bekannte, an die er sich gar nicht erinnert.«
    Â» Bien. Jetzt ergibt das, was du sagst, einen Sinn. Da kann ich helfen; da werde ich helfen. Wir werden morgen und übermorgen im L’Étalon Blanc zu Mittag essen. Jetzt ist die Wochenmitte, und Bertholdier wird ohne Zweifel an dem einen oder anderen Tag dort speisen. Wenn nicht, dann bleibt immer noch der Tag

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