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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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wird raffiniert sein; das hat er bereits bewiesen.«
    Â» Sie sagten, vor drei Stunden?«
    Â» Ja.«
    Â» Dann ist er möglicherweise schon in Bonn.«
    Â» Ich weiß.«
    Â» Haben Sie unseren Freund angerufen?«
    Â» Ja, er ist nicht zu Hause, und das Mädchen konnte mir keine andere Nummer nennen. Sie weiß nicht, wo er ist oder wann er zurückkommt.«
    Â» Wahrscheinlich erst morgen Früh.«
    Â» Ohne Zweifel . Écoutez! Heute Nachmittag war noch ein anderer Mann im Club. Zusammen mit Luboque und diesem Simon, der gar nicht Simon heißt. Er hat ihn zu Luboque gebracht! Wiedersehen, l’anglais. Ich halte Sie auf dem Laufenden.«
    René Mattilon schlug die Augen auf. Die Streifen an der Decke schienen zu schimmern, Myriaden von winzigen, zerberstenden Fleckchen, die die Linienmuster zerrissen. Dann hörte er den Regen gegen die Fensterscheiben prasseln und begriff. Die Lichtstrahlen von der Straße waren auf ihrem Weg durch das Glas gebrochen worden, und das verzerrte die Bilder, die er so gut kannte. Was ihn geweckt hatte, schloss er, war der Regen. Der Regen und vielleicht das Gewicht der Hand seiner Frau zwischen seinen Beinen. Sie regte sich im Schlaf. Er lächelte und versuchte, den Entschluss oder die Energie zu finden, nach ihr zu greifen. Sie hatte eine Lücke verschlossen, von der er geglaubt hatte, dass sie nach dem Tod seiner ersten Frau nie wieder hätte gefüllt werden können. Er war dankbar, und mit dem Gefühl der Dankbarkeit stellte sich die Erregung ein, zwei Empfindungen, die auf befriedigende Weise miteinander im Einklang standen. Er rollte sich zur Seite und zog dabei das Bettuch mit sich. Die spitzenbesetzte Seide, die die Brüste seiner Frau bedeckte, das diffuse Licht und das Pochen der Regentropfen gegen die Fensterscheiben steigerten noch seine Lust. Er griff nach ihr.
    Plötzlich war da noch ein anderes Geräusch, nicht mehr nur das Trommeln des Regens, das die Nebel des Schlafes, die ihn noch gefangen hielten, durchdrang. Schnell zog er die Hand zurück und wandte sich von seiner Frau ab. Nur Augenblicke zuvor hatte er dieses Geräusch schon einmal gehört; das war es, was ihn geweckt hatte, ein eindringlicher Ton, der den gleichmäßigen Rhythmus des Regens durchbrochen hatte: das Klingeln der Türglocke.
    Mattilon stieg so vorsichtig und lautlos er konnte aus dem Bett, griff nach seinem Morgenmantel, der auf einem Stuhl lag, und schob die Füße in die Hausschuhe, die darunter standen. Er verließ das Schlafzimmer, schloss leise die Tür hinter sich und fand den Wandschalter, der die Lampen im Wohnzimmer einschaltete. Er sah auf die antike Uhr auf dem Kaminsims; es war fast halb drei Uhr morgens. Wer konnte sie um diese Stunde besuchen wollen? Er zog den Gürtel seines Morgenmantels fest und ging zur Tür.
    Â» Ja, wer ist da?«
    Â» Sûreté, Monsieur. Inspektor Prudhomme. Meine Dienstnummer ist null-fünf-sieben-zwo-null.« Der Akzent des Mannes ließ erkennen, dass er Gascogner war, nicht Pariser. » Ich werde warten, bis Sie meine Dienststelle angerufen haben, Monsieur. Die Telefonnummer ist…«
    Â» Nicht nötig«, sagte Mattilon erschreckt und zog den Riegel zurück. Er wusste, dass der Mann nicht log, nicht nur wegen der Auskunft, die er sofort gegeben hatte, sondern auch deshalb, weil jeder Angehörige der Sûreté, der ihn um diese Stunde aufsuchte, wissen würde, dass er Anwalt war, und in juristischen Dingen war die Sûreté vorsichtig.
    Es waren zwei Männer, beide in Regenmänteln, an denen noch die Tropfen herabliefen, und mit durchweichten Hüten. Der eine war älter als der andere und kleiner. Beide hielten René ihre Ausweiskarte hin. Er wischte sie mit einer Handbewegung weg und forderte die zwei Männer auf einzutreten. » Eine seltsame Zeit für einen Besuch, meine Herren«, sagte er. » Sie müssen in einer dringenden Angelegenheit kommen.«
    Â» Sehr dringend, Monsieur«, sagte der ältere Mann und trat als Erster ein. Er war derjenige, der sich an der Tür zu erkennen gegeben hatte, offensichtlich der dienstältere der beiden. » Wir bitten natürlich wegen der Belästigung um Entschuldigung.« Die beiden nahmen ihre Hüte ab.
    Â» Natürlich. Darf ich Ihnen die Mäntel abnehmen?«
    Â» Das wird nicht nötig sein, Monsieur. Mit Ihrer Unterstützung brauchen wir nur ein paar

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