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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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ringförmig angelegte Straße diente dem Zubringerverkehr, dahinter war ein riesiger Parkplatz mit ein paar beleuchteten Wachhäuschen. Converse kletterte über das Geländer und lief über ein Rasenstück, bis er die Straße erreicht hatte, und verschwand sofort im Schatten, als vor ihm die ersten blendenden Lichtbündel eines Scheinwerfers auftauchten. Er musste ein Taxi erreichen, ein Taxi mit einem Fahrer, der Englisch sprach; er durfte nicht ohne Fahrzeug bleiben . Einmal, vor Jahren, hatte man ihn gefangen, zu Fuß. Auf einem Dschungelpfad, wo er vielleicht, wenn er es nur geschafft hätte, sich einen Jeep zu organisieren, einen feindlichen Jeep … Hör auf! Du bist nicht in Vietnam, das ist ein gottverdammter Flughafen aus einer Million Tonnen Beton, die man zwischen Blumen, Gras und Asphalt gegossen hat! Er hastete, zwischen Licht und Schatten wechselnd, weiter, bis sein Fluchtweg einen Halbkreis beschrieben hatte– hundertachtzig Grad. Er befand sich im Dunkeln, und vor ihm stand das letzte Taxi in der Reihe. Vorsichtig näherte er sich dem Wagen.
    Â» English? Do you speak English?«
    Â» Englisch? Nein.«
    Beim zweiten Fahrer die gleiche Antwort, aber beim dritten hatte er Glück.
    Â» English? You bet! «
    Joel öffnete die Tür.
    Â» Nein! You cannot do that! «
    Â» Was?«
    Â» Hier einsteigen.«
    Â» Warum nicht?«
    Â» Weil es der Reihe nach geht. Immer der Reihe nach.«
    Converse griff in seine Jacketttasche und zog ein Bündel Geldscheine hervor. » Ich bin großzügig. Können Sie das verstehen?«
    Â» Okay. Steigen Sie ein, mein Herr.«
    Das Taxi scherte aus der Reihe und raste auf die Ausfahrt zu. » Bonn oder Köln?«, fragte der Fahrer.
    Â» Bonn«, erwiderte Converse, » aber nicht gleich. Ich möchte, dass Sie auf die andere Fahrbahnseite fahren und vor dem Parkplatz anhalten.«
    Â» Was?«
    Â» Die andere Fahrbahn. Ich möchte den Eingang dort hinten beobachten. Ich glaube, in der Maschine aus Hamburg war jemand, den ich kenne.«
    Â» Es sind schon viele herausgekommen. Nur die mit Gepäck sind…«
    Â» Sie ist noch drinnen«, beharrte Joel. » Bitte, tun Sie, was ich Ihnen sage.«
    Â» Sie?Ach, ein Fräulein. Ist ja Ihr Geld, mein Herr.«
    Der Fahrer lenkte den Wagen in eine Abzweigung, die zur Flughafenzufahrt und dem Parkplatz zurückführte. Er hielt im Schatten, höchstens hundert Meter rechts vom Eingang zum Flughafengebäude entfernt. Converse sah die müden Passagiere mit unzähligen Koffern, Golftaschen und den allgegenwärtigen Fototaschen aus dem Flughafengebäude strömen. Die meisten winkten sich Taxis heran, ein paar gingen quer über die Zufahrt zum Parkplatz hinüber.
    Zwölf Minuten verstrichen, und von der Frau aus Kopenhagen war immer noch nichts zu sehen. Sie hatte mit Sicherheit kein Gepäck gehabt, also war die Verzögerung beabsichtigt, oder man hatte sie ihr befohlen. Der Taxifahrer gab sich uninteressiert; er hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet und schien in seinen Sitz gesunken zu dösen. Schweigen . Auf der anderen Seite der Straße waren jetzt die letzten Reisenden aus Hamburg verschwunden. Ein paar junge Männer, zweifellos Studenten, zwei in abgewetzten Jeans, tranken Dosenbier und lachten, während sie ihre Geldscheine zählten. Ein gähnender Geschäftsmann in einem Anzug mit Weste quälte sich mit einem riesigen Koffer und einem unförmigen Karton, der in bunt gemustertes Papier eingeschlagen war, daneben stritt ein ältliches Ehepaar und untermalte seine Auseinandersetzung mit heftigen Handbewegungen. Am anderen Ende der Zufahrt wartete eine Gruppe von fünf Männern und Frauen offensichtlich auf irgendwelche Abholer. Aber wo…
    Plötzlich war sie da, aber sie war nicht allein. Zwei Männer flankierten sie, ein dritter ging unmittelbar hinter ihr. Alle vier gingen langsam, fast zögernd durch die automatischen Glastüren, bogen nach links und beschleunigten ihren Schritt, bis sie die dunkelste Stelle der überdachten Zufahrt erreicht hatten. Jetzt schoben sich die drei Männer vor die Frau, so als wollten sie eine Schutzmauer bilden; ihre Köpfe drehten sich herum, und sie redeten über die Schultern auf die Frau ein, während sie sorgfältig die Umgebung beobachteten. Ihr Gespräch wirkte erregt und zornig, wurde aber nicht laut. Jetzt löste sich der Mann

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