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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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vier Uhr früh. Wer konnte ihn um diese Zeit sprechen wollen? Hatten sie ihn gefunden? O Gott! Die Akte. Der Aktenkoffer.
    Â» Joel…? Joel, sind Sie wach?« Es war nicht mehr als ein Flüstern, das dennoch fordernd klang. Die Stimme eines Schauspielers. » Ich bins, Cal Dowling.«
    Converse hastete zur Tür und öffnete sie, sein Atem ging keuchend.
    Dowling stand angezogen im Korridor, hob Schweigen gebietend beide Hände und blickte den Gang hinauf und hinunter. Als er sich vergewissert hatte, dass niemand zu sehen war, trat er ein, schob Joel zurück und schloss die Tür hinter sich.
    Â» Es tut mir leid, Cal«, sagte Converse. » Ich habe geschlafen. Wahrscheinlich hat mich das Klopfen erschreckt.«
    Â» Schlafen Sie immer in Hosen und lassen das Licht angeschaltet?«, fragte der Schauspieler leise. » Bleiben Sie leise. Ich hab mich zwar im Flur umgesehen, aber genau kann man nie wissen, was man nicht gesehen hat.«
    Â» Was genau wissen?«
    Â» Das war so ziemlich das Erste, was wir vierundvierzig auf Kwajalein gelernt haben. Eine Streife ist erst dann interessant, wenn sie etwas zu berichten hat. Und heißt das dann nur, dass die anderen besser waren als man selbst.«
    Â» Ich wollte Sie anrufen und Ihnen danken . «
    Â» Hören Sie schon auf«, unterbrach Dowling ihn mit ernster Miene. » Es kommt jetzt auf jede Minute an, und wir haben nur noch ein paar. Drunten wartet ein Wagen, der mich zum Drehort bringen soll. Das ist mehr als eine Stunde Fahrt. Ich wollte mein Zimmer nicht früher verlassen, für den Fall, dass sich da jemand herumtreibt, und anrufen wollte ich Sie nicht, weil es kein Problem ist, solche Gespräche in der Zentrale abzuhören. Wegen der Leute am Empfang mache ich mir keine großen Sorgen, die mögen unseren Verein hier drüben nicht besonders.« Der Schauspieler seufzte und schüttelte den Kopf. » Als ich auf mein Zimmer kam, hatte ich nichts anderes im Sinn als zu schlafen, und das Einzige, was ich bekommen habe, war Besuch. Ich hoffte nur, dass er – falls Sie hier auftauchen– Sie nicht sehen würde.«
    Â» Ein Besucher?«
    Â» Aus der Botschaft. Der US -Botschaft. Er hat fast fünfundzwanzig Minuten bei mir verbracht und mich über Sie ausgefragt. Er sagte, man hätte uns zusammen im Flugzeug gesehen, wie wir uns unterhalten hätten. Und jetzt sagen Sie mir, Herr Anwalt, sind Sie wirklich sauber, oder sind meine ganzen Instinkte im Eimer?«
    Joel erwiderte Dowlings offenen Blick. » Ihre Instinkte sind völlig in Ordnung«, sagte er ohne Betonung. » Oder hat der Mann aus der Botschaft etwas Gegenteiliges gesagt?«
    Â» Eigentlich nicht. Genau genommen hat er überhaupt nicht viel gesagt. Bloß, dass die mit Ihnen reden wollen, dass sie wissen wollen, weshalb Sie nach Bonn gekommen sind und wo man Sie finden könnte.«
    Â» Aber sie wussten, dass ich in der Maschine war?«
    Â» Mhm, die sagten, Sie kämen aus Paris.«
    Â» Dann wussten sie es also.«
    Â» Wie gesagt …«
    Â» Warum haben die dann nicht am Flughafen auf mich gewartet und mich selbst gefragt?«
    Dowlings Gesicht bekam noch mehr Falten, und seine Augen wurden ganz schmal. » Ja, warum haben sie das nicht?«, fragte er sich selbst.
    Â» Hat er das gesagt?«
    Â» Nein, aber er hat Paris auch erst erwähnt, als er schon im Gehen war.«
    Â» Was meinen Sie?«
    Â» Ich denke mir, der hat geglaubt, ich würde irgendwas zurückhalten– und das habe ich schließlich auch –, war sich seiner Sache aber nicht sicher. Ich mache das, was ich tue, ganz gut, Joel.«
    Â» Aber ein Risiko sind Sie auch eingegangen«, sagte Converse.
    Â» Nein, ich hab mich schon abgesichert. Ich hab ihn ausdrücklich gefragt, ob gegen Sie irgendetwas vorliegt, und er sagte, nein, das sei nicht der Fall.«
    Â» Trotzdem hatte er…«
    Â» Außerdem mochte ich ihn nicht. Er war einer von diesen eifrigen Beamtentypen. Alles, was er sagte, hat er mehrmals wiederholt, und als er gar nicht mehr weiterwusste, sagte er: ›Wir wissen, dass er aus Paris abgeflogen ist‹, so als wollte er mich damit herausfordern. Darauf habe ich geantwortet, ich hätte das nicht gewusst.«
    Â» Wir haben zwar nicht viel Zeit, aber können Sie mir noch sagen, was er Sie sonst noch gefragt hat?«
    Â» Ich sagte doch, er wollte alles wissen, worüber wir gesprochen haben.

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