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Die Aquitaine-Verschwoerung

Die Aquitaine-Verschwoerung

Titel: Die Aquitaine-Verschwoerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Telefonhörer zurück auf die Gabel und drehte sich langsam, etwas schwerfällig, im Sessel herum. Er blickte auf die seltsame Karte; die ersten Strahlen der Morgendämmerung erhellten den östlichen Himmel und füllten das Fenster mit ihrem orangeroten Schein. Dann drehte er sich mit großer Mühe wieder herum, wobei seine Hände die Armlehnen des Sessels packten. Seine Augen blickten in den grellen Lichtkreis auf der Tischplatte. Schließlich knöpften seine Hände zitternd den roten Seidenmantel auf, und er zwang seinen Blick nach unten, um erneut die schreckliche Wahrheit zu sehen. Er starrte an dem breiten Lederriemen vorbei, der ihn auf dem Sitz festhielt, und befahl seinen Augen, das zu fassen, was man ihm angetan hatte.
    Da war nichts als der Rand des dicken Stahlsitzes und das glänzende Holz des Zimmerbodens darunter. Man hatte ihm die langen, kräftigen Beine– die seinen durchtrainierten muskulösen Körper durch Schlachten in Schnee und Schlamm getragen hatten und bei Paraden in greller Sonne–, diese Beine hatte man ihm gestohlen; weil die Ärzte gesagt hatten, sie seien krank, Herde des Todes, die auch seinen restlichen Körper töten würden. Er ballte die Fäuste und drückte sie langsam auf den Schreibtisch. Ein stummer Schrei erfüllte seine Kehle.

9
    Â» Verdammt noch mal, Converse, für wen halten Sie sich eigentlich?«, rief Connal Fitzpatrick wütend mit unterdrückter Stimme, als er Joel, der mit schnellen Schritten zwischen den Bäumen am Alten Zoll dahinging, endlich einholte.
    Â» Für jemand, der Avery Fowler als Jungen gekannt hat und der eine Unendlichkeit später zusehen musste, wie ein Mann namens Press Halliday in Genf starb«, erwiderte Converse, während er auf den Ausgang des Parks zuhielt, wo ein paar Taxis auf Kundschaft warteten.
    Â» Kommen Sie mir nicht mit solchem Quatsch! Ich habe Press viel besser und viel länger gekannt als Sie. Herrgott, er war mit meiner Schwester verheiratet! Wir waren fünfzehn Jahre eng befreundet!«
    Â» Sie reden wie ein kleiner Junge, der einen anderen beeindrucken will. Verschwinden Sie.«
    Fitzpatrick rannte ein paar Schritte vor und versperrte Joel den Weg. » Ich werde tun, was Sie mir sagen.«
    Â» Warum?«, fragte Joel und bohrte den Blick in die Augen des anderen.
    Der Navy-Anwalt wich dem Blick nicht aus. » Weil Press Ihnen vertraut hat«, sagte er ruhig. » Er hat gesagt, Sie seien der Beste.«
    Â» Abgesehen von ihm«, meinte Converse und ließ die Andeutung eines Lächelns erkennen. » Also gut, ich glaube Ihnen, aber es gibt ein paar Spielregeln. Entweder akzeptieren Sie die, oder Sie sind, um es mit Ihren Worten zu sagen, eben nicht an Bord.«
    Â» Lassen Sie hören. Ich werde mir nicht anmerken lassen, wann ich zusammenzucke.«
    Â» Gut«, meinte Joel, » zuallererst werde ich Ihnen nur das sagen, was Sie meiner Ansicht nach in der jeweiligen Situation unbedingt wissen müssen. Was Sie daraus machen, ist Ihre Sache. Auf diese Weise können Sie jedenfalls nichts von dem Beweismaterial preisgeben, das wir bereits gesammelt haben.«
    Â» Das ist hart.«
    Â» Aber dabei bleibt es. Ich werde Ihnen hier und da einen Namen nennen, wenn ich glaube, dass Sie damit eine Tür öffnen können. Aber es wird immer ein Name sein, den Sie aus zweiter oder dritter Hand haben. Sie sind erfinderisch; lassen Sie sich selbst irgendwelche Quellen einfallen, damit Sie sich damit schützen können.«
    Â» Aber etwas müssen Sie mir doch sagen.«
    Â» Ich werde Ihnen einen allgemeinen Überblick geben und ein paar Fakten. Und wenn wir Fortschritte machen– falls wir Fortschritte machen –, werden Sie mehr erfahren. Wenn Sie glauben, dass Sie auf etwas Entscheidendes gestoßen sind, dann sagen Sie es mir. Das ist wichtig. Wir können nicht das Risiko eingehen, alles auffliegen zu lassen, nur weil Sie vielleicht von falschen Annahmen ausgehen.«
    Â» Wer ist ›wir‹?«
    Â» Ich wünschte, ich wüsste das.«
    Â» Das klingt sehr beruhigend.«
    Â» Ja, nicht wahr?«
    Â» Warum sagen Sie mir nicht jetzt gleich alles?«, fragte Fitzpatrick.
    Â» Weil Meagen Halliday schon einen Mann verloren hat. Ich möchte nicht, dass sie auch noch einen Bruder verliert.«
    Â» In Ordnung.«
    Â» Übrigens, wie viel Zeit haben Sie? Ich meine, Sie sind im aktiven

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