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Die Arche

Die Arche

Titel: Die Arche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alastair Reynolds
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zu bringen, mir ist nur eines klar:
Die Evakuierung wird dadurch sehr vereinfacht.«
    »Du meinst, er hat sich endlich entschlossen, uns zu
helfen?«
    »Ich weiß es nicht, Khouri. Ich stelle nur fest, dass
es theoretisch möglich wäre. Trotzdem solltest du Thorn
informieren.«
    »Was soll ich ihm sagen?«
    »Er soll die Vorbereitungen beschleunigen. Es könnte
sein, dass der Engpass bald beseitigt ist.«

 
Kapitel 34

     
     
    Im Projektionstank der Zodiakallicht verdichtete sich
flackernd eine Gestalt. Clavain, Remontoire, Scorpio, Blood, Cruz und
Felka saßen im Halbkreis um das Gerät herum. Die
Männergestalt wurde scharf und begann sich zu bewegen.
    »Da bin ich wieder«, sagte Clavains Beta-Kopie.
    Clavain hatte das unheimliche Gefühl, seinem eigenen
Spiegelbild gegenüber zu stehen. Es war allerdings
seitenverkehrt, und all die kleinen Unregelmäßigkeiten
seines Gesichts schienen übertrieben stark hervorzutreten. Er
hielt nichts von Beta-Kopien, schon gar nicht von sich selbst. Er
wollte sich nicht nachäffen lassen, und je ähnlicher das
Abbild war, desto weniger gefiel es ihm. Soll ich es
womöglich noch schmeichelhaft finden, dachte er, dass
sich mein ganzes Wesen mit einer Kombination geistloser Algorithmen
einfangen lässt?
    »Du bist geknackt worden«, erklärte Clavain seinem
Doppelgänger.
    »Wie bitte?«
    Remontoire beugte sich vor und sagte: »Volyova hat
große Teile deiner Programmierung herausgenommen. Wir erkennen
ihre Handschrift und sehen die Schäden, die sie hinterlassen
hat, aber wir können nicht genau feststellen, was sie getan hat.
Wahrscheinlich ist es ihr lediglich gelungen, Speicherblöcke mit
geheimen Informationen zu löschen, aber dafür gibt es keine
Gewissheit, und deshalb müssen wir dich als potenziell verseucht
betrachten. Das heißt, du kommst in Quarantäne, sobald die
Besprechung hier beendet ist. Wir werden deine Erinnerungen nicht
neural mit denen von Clavain verschmelzen, das Ansteckungsrisiko ist
zu hoch. Man wird dich auf einem Festspeichermedium konservieren und
ins Archiv einfügen. Damit bist du im Grunde tot.«
    Clavains Abbild zuckte bedauernd die Achseln. »Hoffentlich
kann ich euch vorher noch zu Diensten sein.«
    »Haben Sie etwas erfahren?«, fragte Scorpio.
    »Eine ganze Menge, denke ich. Natürlich weiß ich
nicht, welche von meinen Erinnerungen echt sind und welche
künstlich eingefügt wurden.«
    »Lass das unsere Sorge sein«, sagte Clavain.
»Erzähle uns nur, was du herausgefunden hast. Ist der
Kommandant des Raumschiffs wirklich Volyova?«
    Das Abbild nickte eifrig. »Ja, das ist richtig.«
    »Und weiß sie von den Geschützen?«, fragte
Blood.
    »Sie weiß Bescheid.«
    Clavain sah seine Mitstreiter an, dann wandte er sich wieder dem
Tank zu. »Nun gut. Ist sie bereit, sie uns kampflos
auszuliefern?«
    »Nein, ich glaube nicht, dass ihr darauf zählen
könnt. Genauer gesagt, ihr solltet lieber davon ausgehen, dass
sie gedenkt, einige Schwierigkeiten zu machen.«
    Felka meldete sich zu Wort. »Was weiß sie über die
Herkunft der Weltraumgeschütze?«
    »Nicht viel, denke ich. Sie hat vielleicht einen vagen
Verdacht, aber die Frage interessiert sie wohl nicht so sehr. Sie
weiß allerdings einiges über die Wölfe.«
    Felka runzelte die Stirn. »Wie kommt das?«
    »Das kann ich nicht sagen. So lange haben wir uns nicht
unterhalten. Am besten gehen wir davon aus, dass Volyova bereits
flüchtig mit ihnen in Berührung gekommen ist – und
überlebte, aber das brauche ich wohl kaum zu erwähnen. Ich
finde, damit hat sie sich zumindest unseren Respekt verdient. Sie
nennt sie im Übrigen ›die Unterdrücker‹. Warum, konnte ich nicht restlos klären.«
    »Ich weiß es«, bemerkte Felka ruhig.
    »Es braucht nicht unbedingt zu einer direkten Berührung
gekommen zu sein«, meinte Remontoire. »In diesem System
sind die Wölfe wohl schon seit längerem aktiv.
Wahrscheinlich hat sie nur einige logische Schlüsse
gezogen.«
    »Ich denke, ihre Erfahrung geht schon etwas weiter«,
antwortete Clavains Beta-Kopie, ohne näher darauf
einzugehen.
    »Das denke ich auch«, sagte Felka.
    Alle wandten sich ihr zu.
    »Hast du ihr auch deutlich gemacht, wie ernst es uns
ist?«, fragte Clavain und sah wieder die Kopie an. »Hast du
ihr erklärt, dass es vorteilhafter für sie ist, mit uns zu
verhandeln anstatt mit den anderen Synthetikern?«
    »Ich denke, das hat sie verstanden.«
    »Und?«
    »Die Reaktion war in etwa ein ›Nein,
danke‹.«
    »Diese Volyova ist eine

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