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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Schande! Und das, wo du mit voller Pension in den Ruhestand gehen könntest!«
    »Sie werden mich einfach in meinen Samstagsklamotten nehmen müssen«, sagte er und grinste sie an. Es war harte Arbeit, dieses Grinsen. Dies würde ein langer Tag werden, das ahnte er. »Wie ich gerade bin, Herr, wie ich gerade bin. Leg mir ein paar Sandwichs in den Kühlschrank, okay?«
    »Nur eins. Du wirst zu dick. Das hat sogar Dr. Haskell gesagt, und er schimpft nie jemanden aus.«
    »Gut, dann eins.« Er legte den Rückwärtsgang ein ... dann brachte er den Automatikhebel wieder in Parkstellung. Er lehnte sich aus dem Fenster, und sie merkte, dass er einen Kuss wollte. Sie gab ihm einen guten, während die Stadtsirene in der klaren Oktoberluft heulte, und er streichelte die Seite ihres Halses, während ihre Lippen sich berührten, wovon ihr immer ein Schauer über den Rücken lief und was er sonst eigentlich kaum mehr tat.
    Seine Berührung an dieser Stelle in der Sonne - auch die vergaß sie nie.
    Als er die Einfahrt hinunterrollte, rief sie ihm etwas hinterher. Er verstand einen Teil davon, aber nicht alles. Er würde wirklich einen Hörtest machen müssen. Notfalls würde er sich eben ein Hörgerät anpassen lassen. Obwohl das vermutlich alles war, was Randolph und Big Jim noch brauchten, um ihn mit einem Tritt in seinen alternden Allerwertesten rauszuschmeißen.
    Duke bremste und lehnte sich nochmals aus dem Fenster. »Worauf soll ich aufpassen?«
    »Auf deinen Schrittmacher!«, kreischte sie beinahe. Lachend. Aufgebracht. Noch immer mit dem Gefühl seiner Hand an ihrer Kehle, wo sie Haut streichelte, die noch gestern - so erschien es ihr - glatt und straff gewesen war. Oder vielleicht war das vorgestern gewesen, als sie statt des Jesusradios gemeinsam K. C. and the Sunshine Band gehört hatten.
    »Oh, unbedingt!«, antwortete er und fuhr davon. Als sie ihn wiedersah, war er tot.
    2
     
    Billy und Wanda Debec hörten den Doppelknall gar nicht, weil sie auf der Route 117 waren und sich gerade stritten. Der Streit hatte ganz harmlos mit Wandas Bemerkung begonnen, heute sei ein schöner Tag, worauf Billy geantwortet hatte, er habe Kopfschmerzen und verstehe nicht, wieso sie auf den Samstagsflohmarkt in Oxford Hills müsse, wo es ohnehin nur den üblichen abgegriffenen Scheiß gebe.
    Wanda sagte, er hätte keinen Brummschädel, wenn er am Abend zuvor nicht ein Dutzend Biere gekippt hätte.
    Bill fragte sie, ob sie die Dosen in der Recyclingtonne gezählt habe (unabhängig davon, wie sehr er sich betrank, trank Billy immer nur zu Hause und warf die Dosen immer in die Recyclingtonne - diese Dinge waren ebenso sein Stolz wie seine Arbeit als Elektriker).
    Sie sagte, ja, das habe sie getan, allerdings habe sie das getan.
    Außerdem ...
    Sie kamen bis zu Patel's Market in Castle Rock, nachdem sie sich durch Du trinkst zu viel, Billy und Du nörgelst zu viel, Wanda zu Meine Mutter hat mich davor gewarnt, dich zu heiraten und Warum musst du immer so eine Zicke sein? vorgearbeitet hatten. In den letzten zwei Jahren ihrer vierjährigen Ehe war dies ein relativ abgenutzter Dialog geworden, aber an diesem Morgen hatte Billy plötzlich das Gefühl, das Maß sei voll. Er bog auf den großen asphaltierten Parkplatz des Markts ab, ohne den Blinker zu setzen oder zu bremsen, und schoss wieder auf die 117 hinaus, ohne auch nur einen Blick in den Rückspiegel zu werfen oder sich gar umzusehen. Auf der Straße hinter ihm hupte Nora Robichaud. Elsa Andrews, ihre beste Freundin, schüttelte missbilligend den Kopf. Die beiden Frauen, beide Krankenschwestern im Ruhestand, wechselten einen Blick, aber kein einziges Wort. Sie waren schon zu lange Freundinnen, als dass in solchen Situationen Worte nötig gewesen wären.
    Unterdessen fragte Wanda Billy, wohin er wolle.
    Nach Hause, um ein Nickerchen zu machen, sagte Billy. Zu ihrem beschissenen Flohmarkt könne sie allein fahren.
    Wanda wies darauf hin, dass er diese beiden alten Ladys beinahe gerammt hätte, während die besagten alten Ladys in raschem Tempo zurückfielen; Nora Robichaud fand, ohne verdammt guten Grund wären Geschwindigkeiten über vierzig Meilen pro Stunde Teufelswerk.
    Billy wies darauf hin, dass Wanda aussah wie ihre Mutter und sich auch schon genauso anhörte.
    Wanda forderte eine Erklärung, was genau er damit meine.
    Billy erklärte, Mutter und Tochter hätten fette Ärsche und Zungen, die in der Mitte aufgehängt seien und an beiden Enden leckschlügen.
    Wanda sagte zu Billy, er

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