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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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die kleine schwatzende Zuschauermenge verstummen, die bisher das brennende Wrack des Langholztransporters angestarrt (und in einigen Fällen auch mit ihren Handys fotografiert) hatte.
    »Scheiß die Wand an«, sagte jemand.
    Alden Dinsmore zerrte seinen Sohn am Kragen seines ausgebleichten Sweatshirts weg, dann gab er ihm wie vorhin dem älteren Bruder kräftig eins auf den Hinterkopf. »Tu das nie!«, rief Dinsmore aus, wobei er den Jungen kräftig schüttelte. »Tu das nie, wenn du nicht weißt, was es ist!«
    »Pa, es ist wie eine Glaswand! Es ist ... «
    Dinsmore schüttelte ihn abermals. Er keuchte noch immer, so dass Barbie um sein Herz fürchtete. »Tu das nie!«, wiederholte er und stieß den Jungen zu seinem älteren Bruder hinüber. »Pass auf diesen Dummkopf auf, Ollie.«
    »Ja, Sir«, sagte Ollie und grinste seinen Bruder an.
    Barbie blickte in Richtung The Mill. Er konnte jetzt das näher kommende Signallicht eines Streifenwagens erkennen, aber weit davor - als führe es den Cops aufgrund irgendeiner höheren Autorität voraus - kam ein großes schwarzes Fahrzeug, das einem rollenden Sarg glich. Big Jim Rennies Hummer. Barbies schwindende Prellungen und Blutergüsse von der Schlägerei auf dem Parkplatz des Dipper's schienen bei seinem Anblick sympathisierend zu pochen.
    Rennie senior war natürlich nicht dabei gewesen, aber sein Sohn war der Anstifter gewesen, und Big Jim hatte sich Juniors angenommen. Wenn das bedeutete, dass einem bestimmten wandernden Grillkoch das Leben in The Mill schwergemacht wurde, so schwer, dass besagter Grillkoch beschloss, seine Zelte abzubrechen und die Stadt zu verlassen -, war das umso besser.
    Barbie wollte nicht hier sein, wenn Big Jim eintraf. Vor allem nicht, wenn er mit den Cops kam. Chief Perkins hatte ihn anständig behandelt, aber der andere - Randolph - hatte ihn gemustert, als wäre Dale Barbara ein Klumpen Hundescheiße auf einem Lackschuh.
    Barbie wandte sich an Sea Dogs und sagte: »Wie wär's mit einer kleinen Wanderung? Sie auf Ihrer Seite, ich auf meiner? Um zu sehen, wie weit dieses Ding reicht?«
    »Und um fort zu sein, wenn dieser Windbeutel ankommt?« Auch Gendron hatte den näher kommenden Hummer gesehen. »Einverstanden, mein Freund. Ost oder West?«
     
    4
     
      Sie zogen nach Westen, in Richtung Route 117, ohne das Ende der Barriere zu finden, aber sie sahen die Wunder, die sie bewirkt hatte, als sie gelandet war. Äste waren gekappt worden und dadurch früher nicht vorhandene Sichtfenster zum Himmel entstanden. Baumstümpfe waren halbiert worden. Und überall lagen gefiederte Kadaver herum.
    »Massig tote Vögel«, sagte Gendron. Er rückte seine Baseballmütze mit Händen zurecht, die leicht zitterten. Sein Gesicht war blass. »So viele hab ich noch nie gesehen.«
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, fragte Barbie.
    »Physisch? Ja, ich denke schon. Mental habe ich allerdings das Gefühl, irgendwie meinen gottverdammten Verstand verloren zu haben.«
    »Gleichfalls«, sagte Barbie.
    Zwei Meilen westlich der 119 erreichten sie die God Creek Road und den toten Bob Roux, der neben seinem weiter im Leerlauf arbeitenden Traktor lag. Barbie wollte unwillkürlich zu dem Verunglückten eilen und prallte erneut gegen die Barriere ... diesmal dachte er jedoch im letzten Augenblick daran und bremste rechtzeitig genug ab, um sich nicht schon wieder eine blutige Nase zu holen.
    Gendron ging auf die Knie und berührte das grotesk verdrehte Genick des Farmers. »Tot.«
    »Was ist da rings um ihn verstreut? Diese weißen Fetzen?« Gendron nahm das größte Stück in die Hand.
    »Eines dieser Computermusikdingsbumse, glaub ich. Muss zerschellt sein, als er ... « Er deutete vor sich hin. »Als er gegen die Sie-wissen-schon geprallt ist.«
     Aus Richtung Stadt kam ein an- und abschwellendes Heulen, heiserer und lauter als zuvor die Stadtsirene.
    Gendron sah kurz in diese Richtung hinüber. »Feueralarm«, sagte er. »Der wird viel helfen.«
    »Die Feuerwehr kommt aus Castle Rock«, sagte Barbie. »Ich höre sie.«
    »Wirklich? Dann ist Ihr Gehör besser als meines. Sagen Sie mir noch mal Ihren Namen, Kumpel.«
    »Dale Barbara. Barbie für meine Freunde.« »Also, Barbie, was nun?«
    »Wir gehen weiter, denke ich. Für diesen Kerl können wir nichts mehr tun.«
    »Nee, ich kann ja nicht mal mehr telefonieren«, sagte Gendron bedrückt. »Weil mein Handy in meinem Wagen liegt. Sie haben nicht zufällig eines?«
    Barbie hatte eines, aber er hatte es mit einigen Socken,

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