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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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lächelte, wirkte aber gar nicht fröhlich. »Toller Zauber, was?«
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte sie. »Anson ist drinnen ... das sind alle ... und die Cops stehen nur rum.«
    »Die wollen vermutlich nicht noch mehr Prügel beziehen. Was ich ihnen nicht verübeln kann. Diese Aktion war gut geplant und ist perfekt ausgeführt worden.«
    »Wie meinst du das?«
    »Tut jetzt nichts zur Sache. Willst du versuchen, diese Verrückten zu stoppen, bevor alles noch schlimmer wird?«
    »Wie?«
    Er hielt den Handlautsprecher hoch, den er im Vorbeigehen von der Motorhaube von Toby Whelans Streifenwagen mitgenommen hatte. Als er ihn Rose geben wollte, wich sie zurück und hob abwehrend die Hände. »Das musst du machen, Barbie.«
    »Nein. Du hast sie seit Jahren gefüttert, dich kennen sie, auf dich werden sie hören.«
    Sie griff zögernd nach dem Handlautsprecher. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Mir fällt überhaupt nichts ein, das sie zur Vernunft bringen könnte. Toby Whelan hat's schon versucht. Kein Mensch hat ihn beachtet.«
    »Toby hat versucht, Befehle zu geben«, sagte Barbie. »Einem Mob Befehle zu erteilen ist ungefähr so sinnvoll, wie einem Ameisenhaufen Befehle zu geben.«
    »Ich weiß trotzdem nicht, was ich ... «
    »Ich sag dir vor.« Barbie sprach in gelassenem Ton, was sie beruhigte. Er wandte sich kurz ab, um Linda Everett heranzuwinken. Jackie und sie kamen gemeinsam herüber, die Arme umeinandergelegt.
    »Können Sie Ihren Mann erreichen?«, fragte Barbie. »Wenn sein Handy eingeschaltet ist.«
    »Sagen Sie ihm, dass er herkommen soll- am besten mit einem Krankenwagen. Wenn er sich nicht meldet, schnappen Sie sich einen Streifenwagen und fahren zu ihm ins Krankenhaus.«
    »Er hat Patienten ... «
    »Hier hat er auch Patienten. Er weiß es nur noch nicht.« Barbie deutete auf Ginny Tomiinson, die an die Betonwand des Lebensmittelladens gelehnt auf dem Asphalt saß und ihr blutendes Gesicht in den Händen barg. Gina Buffalino und Harriet Bigelow kauerten links und rechts neben ihr, aber als Gina versuchte, die Blutung aus Ginnys radikal veränderter Nase mit einem zusammengelegten Taschentuch zu stoppen, schrie Ginny vor Schmerzen auf und drehte den Kopf weg. »Angefangen bei seiner einzigen ausgebildeten Krankenschwester, wenn ich mich nicht irre.«
    »Was tun Sie inzwischen?«, fragte Linda, während sie ihr Handy aus der Tasche an ihrem Gürtel zog.
    »Rose und ich werden dafür sorgen, dass die Leute Vernunft annehmen. Nicht wahr, Rose?«
     
    12
     
    Rose blieb am Eingang stehen, von dem Chaos vor ihr wie hypnotisiert. Scharfer Essiggeruch, der ihre Augen tränen ließ, hing in der Luft und vermischte sich mit den Aromen von Salzlake und Bier. Das Linoleum von Gang 3 war mit Senf und Ketchup wie mit bunter Kotze bespritzt. Eine aus Zuckerstaub und Mehl bestehende Wolke stieg über Gang 5 auf. Von den Leuten, die ihre beladenen Einkaufswagen hindurchrollten, husteten viele und rieben sich die Augen. Einige der Wagen schlingerten leicht, als sie durch Berge von verschütteten Trockenbohnen geschoben wurden.
    »Bleib einen Augenblick hier«, sagte Barbie, obwohl Rose keine Anstalten machte, sich von der Stelle zu bewegen; sie stand nur wie gelähmt da, den Handlautsprecher an ihren Busen gepresst.
    Barbie traf Julia dabei an, dass sie Aufnahmen von den geplünderten Registrierkassen machte. »Lassen Sie das und kommen Sie mit«, sagte er.
    »Nein, ich muss fotografieren, außer mir ist keiner da. Ich weiß nicht, wo Pete Freeman ist, und Tony ... «
    »Sie müssen das nicht ablichten, Sie müssen es stoppen. Bevor etwas viel Schlimmeres als das hier passiert.« Er zeigte auf Fern Bowie, der mit einem vollen Einkaufskorb in einer Hand und mit einem Bier in der anderen an ihnen vorbeischlenderte. Aus seiner aufgeplatzten rechten Augenbraue lief ihm Blut übers Gesicht, aber Fern wirkte trotzdem ganz zufrieden.
    »Wie?«
    Er nahm Julia zu Rose mit. »Kann's losgehen, Rose? Showtime!«
    »Ich ... nun ... «
    »Denk daran: heiter. Versuch nicht, sie aufzuhalten; versuch nur, die Temperatur zu senken.«
    Rose atmete tief durch, dann hob sie den Handlautsprecher an den Mund. »HI, ALLE MITEINANDER, HIER IST ROSE TWITCHELL AUS DEM SWEETBRIAR ROSE.«
    Ihre Stimme klang tatsächlich heiter, was Barbie ihr hoch anrechnete. Die Leute drehten sich um, als sie ihre Stimme hörten - nicht weil sie dringlich klang, sondern weil sie es im Gegenteil nicht tat. Das hatte Barbie in Tikrit, Falludscha

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