Die Arena
SIE IN DER HAND HALTEN, UND GEHEN SIE! HALTEN SIE SICH AN DIESE ANORDNUNG, KÖNNEN SIE VIELLEICHT VERMEIDEN, DASS ANZEIGE GEGEN SIE ERSTATTET WIRD!«
Rose sah bestürzt zu Barbie hinüber. Er zuckte mit den Schultern. Das spielte keine Rolle mehr. Der aufrührerische Geist des Mobs hatte sich verflüchtigt. Die Cops, die noch gehen konnten - selbst Carter Thibodeau, der leicht schwankte -, begannen Leute hinauszuscheuchen. Als einige »Kunden« ihre vollen Einkaufskörbe nicht abstellen wollten, schlugen die Cops mehrere von ihnen nieder, und Frank DeLesseps kippte einen überladenen Einkaufswagen um. Sein Gesicht war grimmig und blass und wütend.
»Wollen Sie nicht veranlassen, dass Ihre Jungs damit aufhören?«, fragte Julia den Chief.
»Nein, Ms. Shumway, das werde ich nicht«, sagte Randolph. »Diese Leute sind Plünderer, die entsprechend behandelt werden.« »Wessen Schuld ist das? Wer hat den Markt geschlossen?« »Halten Sie mich nicht länger auf«, sagte Randolph. »Ich habe zu arbeiten.«
»Schade, dass Sie nicht hier waren, als sie eingebrochen haben«, bemerkte Barbie.
Randolph sah ihn an. Sein Blick war unfreundlich, strahlte aber auch Zufriedenheit aus. Barbie seufzte. Irgendwo tickte eine Uhr. Das wusste er, und Randolph wusste es auch. Bald würde der Wecker klingeln. Wäre der Dome nicht gewesen, hätte er flüchten können. Aber ohne den Dome wäre dies alles natürlich nicht passiert.
In der Nähe des Eingangs versuchte Mel Searles Al Timmons einen vollen Einkaufskorb wegzunehmen. Als Al ihn nicht hergeben wollte, riss Mel ihm den Korb weg ... und stieß den älteren Mann dann zu Boden. Al schrie vor Schmerzen, Scham und Empörung auf. Chief Randolph lachte. Das waren kurze, abgehackte, nicht amüsierte Laute - Ha! Ha! Ha! -, aus denen Barbie herauszuhören glaubte, wozu Chester's Mill bald werden würde, wenn die Kuppel nicht verschwand.
»Kommt, Ladys«, sagte er. »Lasst uns hier verschwinden.«
13
Rusty und Twitch reihten die Verletzten - ungefähr ein Dutzend - entlang der Außenwand auf, als Barbie, Julia und Rose aus dem Supermarkt kamen. Anson stand neben dem Kastenwagen des Sweetbriar Rose und hielt ein Papierhandtuch an seinen blutenden Arm gedrückt.
Rusty machte ein grimmiges Gesicht, aber als er Barbie sah, hellte seine Miene sich etwas auf. »He, Sportsfreund, Sie müssen mir heute Vormittag helfen. Tatsächlich sind Sie meine neue examinierte Krankenschwester.«
»Sie überschätzen meine Triagefähigkeiten bei weitem«, sagte Barbie, ging aber auf Rusty zu.
Linda Everett rannte an Barbie vorbei und warf sich in Rustys Arme. Er drückte sie kurz an sich. »Kann ich dir helfen, Schatz?«, fragte sie. Dabei betrachtete sie Ginny - ihr Blick voller Entsetzen. Ginny sah diesen Blick und schloss müde die Augen.
»Nein«, sagte Rusty. »Du tust, was du tun musst. Ich habe Gina und Harriet, und ich habe Schwester Barbara.«
»Ich tue, was ich kann«, sagte Barbie und hätte beinahe hinzugefügt: Das heißt, bis ich verhaftet werde.
»Dafür bin ich Ihnen dankbar«, sagte Rusty. Leiser fügte er hinzu: »Gina und Harriet sind die willigsten Helferinnen der Welt, aber mit mehr als Tabletten auszugeben und Pflaster aufzukleben sind sie überfordert.«
Linda beugte sich über Ginny. »Das tut mir schrecklich leid.« »Wird schon wieder«, sagte Ginny, aber sie ließ die Augen geschlossen.
Linda küsste ihren Mann, bedachte ihn mit einem sorgenvollen Blick und ging dann zu Jackie Wettington zurück, die mit ihrem Notizblock in der Hand dastand und Ernie Calverts Aussage aufnahm. Ernie wischte sich dabei mehrmals Tränen aus den Augen.
Rusty und Barbie arbeiteten über eine Stunde lang Seite an Seite, während die Cops den Eingangsbereich des Supermarkts mit gelbem Markierungsband absperrten. Irgendwann kam Andy Sanders vorbei, um den Schaden zu begutachten, wobei er den Kopf schüttelte und mit der Zunge schnalzte. Barbie hörte, wie er jemanden fragte, wo es hinführen solle, wenn Einheimische sich zu so etwas hinreißen ließen. Er schüttelte auch Chief Randolph die Hand und versicherte ihm, er leiste verdammt gute Arbeit.
Verdammt gute Arbeit.
14
Für jemanden, der es fühlt, gibt es keine Pechsträhnen mehr. Streit wird zu einem Freund. Pech verwandelt sich in maßloses Glück. Diese Dinge nimmt man nicht mit Dankbarkeit entgegen (ein Gefühl, das Weicheiern und Losern vorbehalten ist, fand Big Jim Rennie), sondern als etwas, was einem zusteht. Es
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