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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Sie?«
    Gina betrachtete zweifelnd Ginnys geschwollenes Gesicht, das durch die alte Brille, die Ginny irgendwo gefunden hatte, noch schlimmer aussah. »Wissen Sie bestimmt, dass Sie dem gewachsen sind, Ms. Tomlinson?«
    »Sie helfen mir, ich helfe Ihnen. Ginny und Gina, die fightenden Frauen.« Sie hob ihre Faust. Gina, die sich ein schwaches Lächeln abrang, schlug mit ihrer dagegen.
    »Das ist ja alles brandheiß und große Klasse«, sagte Rusty, »aber sowie du dich schwach fühlst, suchst du dir ein Bett und legst dich eine Weile hin. Anweisung von Dr. Rusty.«
    Ginny fuhr zusammen, als das Lächeln, das sie versuchte, ihre Nasenflügel spannte. »Ich brauche kein Bett, ich benutze einfach Ron Haskells alte Couch in der Lounge.«
    Rustys Mobiltelefon klingelte. Er machte den Frauen ein Zeichen, dass sie gehen konnten. Beim Weggehen redeten sie miteinander, und Gina hatte Ginny einen Arm um die Taille gelegt.
    »Hallo, hier ist Eric«, sagte er.
    »Hier ist Erics Frau«, sagte eine gedämpfte Stimme. »Sie ruft an, um sich bei Eric zu entschuldigen.«
    Rusty ging in ein leeres Untersuchungszimmer und schloss die Tür. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen«, sagte er ... obwohl er nicht recht wusste, ob das stimmte. »War die Hitze des Gefechts. Haben sie ihn freigelassen?« Dachte er an den Barbie, den er inzwischen kennengelernt hatte, kam ihm diese Frage sehr vernünftig vor.
    »Darüber möchte ich nicht am Telefon sprechen. Kannst du nach Hause kommen, Schatz? Bitte? Wir müssen miteinander reden.«
    Das konnte Rusty tatsächlich. Sein einziger Patient in kritischem Zustand hatte ihm sein berufliches Dasein soeben erheblich vereinfacht, indem er gestorben war. Und obwohl er erleichtert darüber war, dass die Frau, die er liebte, wieder mit ihm sprach, gefiel ihm die neue Vorsicht in ihrer Stimme nicht.
    »Das kann ich«, sagte er, »aber nicht sehr lange. Ginny ist wieder auf den Beinen, aber wenn ich sie nicht bremse, übernimmt sie sich. Abendessen?«
    »Ja.« Das klang erleichtert. Rusty war froh darüber. »Ich taue etwas von der Hühnersuppe auf. Am besten essen wir möglichst viel Tiefkühlkost, solange wir noch Strom haben, um sie tiefzukühlen.«
    »Noch eine Frage. Hältst du Barbie noch immer für schuldig?
    Unabhängig davon, was die anderen denken - was glaubst du?« Eine lange Pause. Dann sagte Linda: »Darüber reden wir, wenn du hier bist.« Und damit beendete sie das Gespräch.
    Rusty, der halb auf dem Untersuchungstisch saß, hielt das Telefon noch einen Augenblick in der Hand. Dann klappte er es zu. Im Augenblick gab es vieles, was er nicht mit Bestimmtheit wusste - er kam sich vor wie ein Mann, der in einem Meer aus Ratlosigkeit schwimmt -, aber eines wusste er sicher: Seine Frau hielt es für möglich, dass jemand ihr Telefongespräch mithörte. Aber wer? Die U.S. Army? Die Heimatschutzbehörde?
    Big Jim Rennie?
    »Lächerlich«, erklärte Rusty dem leeren Untersuchungszimmer. Dann machte er sich auf die Suche nach Twitch, um ihm zu sagen, dass er das Krankenhaus eine Zeit lang verlassen würde.
     
    9
     
    Twitch erklärte sich bereit, Ginny im Auge zu behalten und dafür zu sorgen, dass sie sich nicht überanstrengte, aber er verlangte eine Gegenleistung: Bevor Rusty ging, musste er Henrietta Clavard untersuchen, die bei dem Supermarkt-Aufruhr verletzt worden war.
    »Was fehlt ihr denn?«, fragte Rusty, der das Schlimmste befürchtete. Für eine alte Lady war Hentietta kräftig und fit, aber vierundachtzig war vierundachtzig.
    »Sie sagt, und ich zitiere: >Eine dieser unnützen Schwestern Mercier hat mir meinen gottverdammten Arsch gebrochen.< Sie glaubt, dass es Carla Mercier war. Die jetzt Venziano heißt.« »Okay«, sagte Rusty, dann murmelte er ohne bestimmten Anlass:»> This is a small town, and we all support the team.< Ist er's also?«
    »Ist er was, Sensei?« »Gebrochen.«
    »Das weiß ich nicht. Sie zeigt ihn mir nicht. Sie sagt, und ich zitiere wieder: >Meine Unterhosen lasse ich nur vor einem Profi runter.<«
    Sie brachen in Gelächter aus, versuchten aber, das Geräusch zu unterdrücken.
    Hinter der Tür erklang die brüchige, krächzende Stimme einer alten Frau: »Mein Arsch ist hinüber, nicht mein Gehör. Ich höre alles!«
    Rusty und Twitch lachten noch lauter. Twitchs Gesicht war gefährlich rot angelaufen.
    Hinter der Tür sagte Henrietta: »Wenn das euer Arsch wäre, Jungs, würdet ihr nicht so dämlich lachen.«
    Rusty ging, noch immer lächelnd, zu ihr hinein.

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