Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
beantworten, bevor er die Leute zulabern kann. Vielleicht können wir ihn ein bisschen aus dem Rhythmus bringen.«
    »Vielleicht sogar entscheidend, wenn wir rauskriegen, wer vor der Food City mit Steinen geworfen hat«, sagte Pete. »Und wisst ihr was? Ich glaube, das werden wir rauskriegen. Ich denke, dass diese Sache eilig zusammengeschustert worden ist. Irgendwo hängen unter Garantie Fäden heraus.«
    »Hoffentlich lebt Barbie noch, wenn wir daran ziehen«, sagte Julia. Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Komm, Rosie, wir machen eine Spazierfahrt. Willst du mitkommen, Horace?«
    Horace wollte.
     
     
    1 8
     
    »Hier können Sie mich absetzen, Sir«, sagte Sammy vor einem hübschen Ranchhaus in Eastchester. Obwohl das Haus dunkel war, schien sein Rasen beleuchtet zu sein, weil sie hier ganz in der Nähe der Kuppel und dort an der Stadtgrenze in Richtung Harlow Scheinwerfer aufgebaut waren.
    »Noch 'n Bier für unterwegs, Missy Lau?«
    »Nein, Sir, ich bin hier am Ziel.« Obwohl das genaugenammen nicht stimmte. Sie musste noch in die Stadt zurück. Im gelblichen Licht der Deckenleuchte sah Alden Dinsmore wie fünfundachtzig statt wie fünfundvierzig aus. Sie hatte noch nie ein so trauriges Gesicht gesehen ... außer vielleicht ihr eigenes, als sie in ihrem Krankenzimmer in den Spiegel gesehen hatte, bevor sie sich auf den Weg hierher begab. Sie beugte sich nach links hinüber und küsste ihn auf die Wange. Seine Bartstoppeln pieksten an ihren Lippen. Er berührte die Stelle mit der Hand und zeigte tatsächlich ein kleines Lächeln.
    »Sie sollten jetzt heimfahren, Sir. Sie müssen an Ihre Frau denken. Und Sie haben noch einen Jungen, um den Sie sich kümmern müssen.«
    »Vielleicht harn Se Recht.« »Das habe ich.«
    »Sie kommen zurecht?«
    »Ja, Sir.« Sie stieg aus, dann drehte sie sich nach ihm um. »Sie auch?«
    »Werd's versuchen«, sagte er.
    Sammy knallte die Tür zu und beobachtete in der Einfahrt stehend, wie er wendete. Er geriet in den Straßengraben, der jedoch trocken war, weshalb er mühelos wieder herauskam. Dann fuhr er in Richtung Route 119 davon. Die Heckleuchten bewegten sich zunächst in Schlangenlinien, aber nach kurzer Zeit mehr oder weniger geradlinig. Er blieb in der Straßenmitte - rammelte den Mittelstrich, wie Phil gesagt hätte -, aber sie glaubte, dass ihm nichts passieren würde. Inzwischen war es fast halb neun, völlig dunkel, und sie hielt es für unwahrscheinlich, dass ihm jemand begegnete.
    Als seine Heckleuchten verschwunden waren, ging sie zu dem dunklen Ranchhaus weiter. Im Vergleich zu einigen der prächtigen alten Villen am Town Common Hill war es nichts Besonderes, aber netter als alles, was Sammy jemals besessen hatte. Auch drinnen war es nett. Sie war einmal mit Phil hier gewesen - damals in der guten alten Zeit, als er nicht mehr getan hatte, als ein bisschen Gras zu verkaufen und hinter dem Wohnwagen ein bisschen Meth für den eigenen Gebrauch zu kochen. Bevor er angefangen hatte, diese verrückten Ideen über Jesus zu haben und in diese Scheißkirche zu gehen, in der sie glaubten, alle außer ihnen seien dazu verdammt, in die Hölle zu kommen. Es war die Religion, mit der Phils Probleme angefangen hatten. Sie hatte ihn zu Coggins geführt, und Coggins oder sonst jemand hatte ihn in den Chef verwandelt.
    Die Leute, die hier gewohnt hatten, waren keine Tweeker gewesen; Tweeker hätten ein Haus dieser Art nicht lange halten können, sie hätten das Geld für die Hypothek in Koks umgesetzt. Aber Jack und Myra Evans hatten ab und zu gern etwas Wacky Weed geraucht, und Phil Bushey hatte es ihnen gern geliefert. Sie waren nette Leute, also hatte Phil sie nett behandelt. Damals war er noch imstande gewesen, Leute nett zu behandeln.
    Myra hatte sie zu einem Eiskaffee eingeladen. Sammy war damals ungefähr im siebten Monat mit Little Walter schwanger gewesen, hatte einen gewaltig dicken Bauch gehabt, und Myra hatte sie gefragt, ob sie sich einen Jungen oder ein Mädchen wünschte. Nicht im Geringsten hochnäsig. Jack hatte Phi I in sein kleines Arbeitszimmer mitgenommen, um zu zahlen, und Phil hatte ihr zugerufen: »He, Schatz, das musst du dir ansehen!«
    Das schien alles endlos lange zurückzuliegen.
    Sie rüttelte an der Haustür. Die Tür war abgeschlossen. Sie hob einen der dekorativen Steine auf, mit denen Myras Blumenbeet eingefasst war, stand damit vor dem Panoramafenster und wog ihn in ihrer linken Hand. Nach einigem Überlegen warf sie ihn doch nicht, sondern ging nach

Weitere Kostenlose Bücher