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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hing bis zu den grell orangeroten Schienbeinschützern herab. Er hatte überlegt, ob er eine weitere Schürze auf dem Rücken tragen sollte (es war besser, lächerlich auszusehen, als an Lungenkrebs zu sterben, fand er), war aber wieder davon abgekommen. Er wog jetzt schon über hundertdreißig Kilo. Und Strahlung beschrieb keine Kurven. Solange er sich ihrer Quelle von vorn näherte, konnte ihm kaum etwas passieren.
    Na ja. Vielleicht.
    Bis dahin hatten Rommie und die Kinder es geschafft, sich auf diskretes Schmunzeln und gelegentlich ein unterdrücktes Kichern zu beschränken. Ihre Selbstbeherrschung geriet ins Wanken, als Rusty sich eine mit Bleiblech gefütterte Badekappe der Größe XL über den Kopf zog, aber als er ellbogenlange Handschuhe anzog und seine Ausrüstung durch die Schutzbrille vervollständigte, war die Beherrschung vollständig dahin.
    » Es lebt!«, rief Benny und stolzierte mit ausgestreckten Armen wie Frankensteins Monster umher. »Meister, es lebt!«
    Rommie stolperte an den Straßenrand, ließ sich auf einen Felsblock sinken und lachte bellend. Joe und Norrie klappten mitten auf der Straße zusammen und wälzten sich wie Hühner, die ein Staubbad nahmen.
    »Ihr geht alle zu Fuß«, sagte Rusty, aber er grinste, als er (mit einiger Mühe) wieder in den Van kletterte.
    Vor ihm blinkte das purpurrote Licht wie ein Leuchtfeuer.
     
    14
     
    Henry Morrison verließ die Polizeistation, als die lärmenden Spielerkabine-in-der-Halbzeitpause-Neckerei der neuen Rekruten unerträglich wurde. Inzwischen lief alles schief Das hatte er vermutlich schon gewusst, bevor Carter Thibodeau, der Schläger, den Stadtverordneter Rennie zu seinem Leibwächter gemacht hatte, mit der unterschriebenen Mitteilung aufgekreuzt war, dass Jackie Wettington, eine vorbildliche Polizistin und loyale Kollegin, fristlos entlassen sei.
    Henry sah das als ersten Schachzug in einer vermutlich großangelegten Strategie, die älteren Officers, die Rennie als Parteigänger von Duke Perkins einschätzen würde, aus dem Polizeidienst zu entfernen. Er selbst würde der Nächste sein. Freddy Denton und Rupert Libby würden vermutlich bleiben können. Rupe war ein mittleres Arschloch, Denton ein großes. Linda Everett würde gehen müssen. Stacey Moggin wahrscheinlich auch. Sah man von der nicht sonderlich hellen Lauren Conree ab, wäre die Polizei von The Mill damit wieder ein reiner Boys' Club.
    Er fuhr langsam die Main Street hinunter, die fast völlig leer war - wie in einer Geisterstadt in einem Western. Sloppy Sam Verdreaux saß unter der Markise des Globe; die Flasche zwischen seinen Knien enthielt wahrscheinlich keine Pepsi-Cola, aber Henry hielt trotzdem nicht an. Sollte der alte Säufer doch einen zur Brust nehmen.
    Johnny und Carrie Carver waren dabei, die Schaufenster des Gas & Grocery mit Brettern zu verschalen. Beide trugen die blauen Armbinden, die plötzlich überall in der Stadt zu sehen waren. Ihr Anblick war Henry unheimlich.
    Er wünschte sich, er hätte den Job in Orono angenommen, der ihm letztes Jahr angeboten worden war. Eine Beförderung wäre das zwar nicht direkt gewesen, und er wusste, dass Collegestudenten verdammt schwierig sein konnten, wenn sie bekifft oder betrunken waren, aber er hätte mehr verdient, und nach Friedas Aussage waren die Schulen in Orono erstklassig.
    Letzten Endes hatte Duke ihn zum Bleiben überredet, indem er ihm versprochen hatte, bei der nächsten Bürgerversammlung eine Gehaltserhöhung um fünf Mille im Jahr durchzuboxen, und indem er Henry absolut vertraulich mitgeteilt hatte, wenn Peter Randolph nicht freiwillig gehe, werde er ihm kündigen. »Dann würdest du mein Stellvertreter, was weitere zehn Mille pro Jahr wären«, hatte Duke gesagt. »Sobald ich in den Ruhestand trete, kannst du Chief werden, wenn du willst. Alternativ kannst du natürlich Kids von der Uni, an deren Hosen Kotze antrocknet, in ihre Studentenheime zurückfahren. Denk darüber nach.«
    Für ihn hatte das gut geklungen, auch für Frieda klang es damals gut (nun ... halbwegs gut), und die Kinder, die auf keinen Fall hatten umziehen wollen, waren natürlich erleichtert gewesen. Nur war Duke jetzt tot, Chester's Milliag unter der Kuppel, und das Police Department hatte sich in etwas verwandelt, das sich schlecht anfühlte und noch schlechter roch.
    Er bog auf die Prestile Street ab und sah dort Junior an dem gelben Absperrband stehen, das das Haus der McCains umgab. Junior trug eine Schlafanzughose und Pantoffeln,

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