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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Vielleicht ein paar interessante Männer kennenlernen, Wein trinken und im Bett über Sylvia Plath diskutieren. Alice und Aidan hatten sie umdenken lassen. Sie hatte sich in sie verliebt. Sie wollte, dass die Kuppel verschwand - natürlich wollte sie das -, aber diese beiden ihrer Mutter zurückgeben zu müssen, würde ihr im Herzen sehr wehtun. Insgeheim hoffte sie, dass es den Kindern ein bisschen wie ihr ergehen würde. Das war vermutlich gemein, aber die Wahrheit.
    »Ade? Willst du das auch? Versammlungen von Erwachsenen können nämlich schrecklich lang und langweilig sein.«
    »Ich will hin«, sagte Aidan. »Ich will all die Leute sehen.«
    Nun verstand Carolyn. Die Kinder interessierte keine Diskussion über Ressourcen und wie die Stadt sie zukünftig nutzen würde; wie denn auch? Alice war neun, Aidan sogar erst fünf. Aber alle Leute wie zu einer riesengroßen Familie versammelt sehen zu wollen? Das war verständlich.
    »Könnt ihr brav sein? Nicht zappeln und zu viel flüstern?« »Natürlich«, sagte Alice würdevoll.
    »Und pinkelt ihr euch beide trocken, bevor wir gehen?«
    »Ja!« Diesmal verdrehte das Mädchen die Augen, um zu zeigen, was für ein lästiger Stupidnik Caro war ... und Caro gefiel das irgendwie.
    »Also, dann packe ich diese Sandwichs einfach zum Mitnehmen ein«, sagte Carolyn. »Und wir haben zwei Dosen Limonade für Kinder, die brav sein und Strohhalme benutzen können. Das heißt, wenn die betreffenden Kinder sich trockengepinkelt haben, bevor sie noch mehr Zeug in sich reinschütten.«
    »Ich benutze ganz oft einen Strohhalm«, sagte Aidan. »Gibt's Woops?«
    »Er meint Whoopie Pies«, sagte Alice.
    »Ich weiß, was er meint, aber es gibt keine. Allerdings könnte es Graham-Cracker geben, denke ich. Die mit Zimt und Zucker.« »Zimt-Graham-Cracker rocken«, sagte Aidan. »Ich hab dich lieb, Caro.« Carolyn lächelte. Sie hatte noch kein Gedicht gelesen, dessen Schönheit an dieses heranreichte. Nicht einmal das von W.C . Williams über die kalten Pflaumen.
     
     
    1 3
     
    Andrea Grinnell kam langsam, aber mit sicheren Schritten die Treppe herunter, während Julia sie überrascht anstarrte. Mit Andi war eine Veränderung vorgegangen. Make-up und sorgfältiges Auskämmen ihrer zuletzt sehr krausen Mähne hatten dazu beigetragen, aber das war noch nicht alles. Als Julia sie betrachtete, wurde ihr klar, wie lange sie die Dritte Stadtverordnete von Chester's Mill nicht mehr typgerecht gekleidet gesehen hatte. Heute Abend trug sie ein schickes rotes Kleid mit Gürtel- wahrscheinlich von Ann Taylor - und hielt einen großen Stoffbeutel mit Zugband in der Hand.
    Selbst Horace gaffte sie an.
    »Wie sehe ich aus?«, fragte Andi am Fuß der Treppe. »Als ob ich zur Bürgerversammlung fliegen könnte, wenn ich einen Besen hätte?«
    »Du siehst großartig aus. Zwanzig Jahre jünger.«
    »Danke, Schätzchen, aber ich habe oben einen Spiegel.« »Wenn der dir nicht gezeigt hat, wie viel besser du aussiehst, solltest du hier, wo das Licht besser ist, in einen Spiegel sehen.« Andi nahm ihren Beutel in die andere Hand, als wäre er schwer. »Also gut. Vielleicht hast du Recht. Zumindest ein bisschen.« »Weißt du bestimmt, dass du dieser Sache gewachsen bist?« »Ich denke schon, aber wenn ich zu zittern anfange, verschwinde ich durch den Nebenausgang.« In Wirklichkeit war Andi entschlossen, das auf keinen Fall zu tun - auch nicht, wenn sie zitterte.
    »Was ist in dem Beutel?«
    Jim Rennies Lunch, dachte Andrea. Den ich ihm vor aller Augen reinstopfin werde.
    »Zu Bürgerversammlungen nehme ich immer mein Strickzeug mit. Manchmal sind sie schrecklich eintönig und langweilig.« »Ich glaube nicht, dass diese langweilig wird«, sagte Julia. »Du kommst doch auch, oder?«
    »Oh, ich denke schon«, sagte Julia vage. Sie rechnete damit, weit von Chester's Mill entfernt zu sein, bevor die Bürgerversammlung endete. »Ich muss erst noch einiges erledigen. Kommst du allein hin?«
    Andrea bedachte sie mit einem parodistischen Mutter, bitte!- Blick. »Die Straße entlang, den Hügel hinunter, und schon bin ich da. Den Weg kenne ich seit Jahren.«
    Julia sah auf ihre Armbanduhr. Es war Viertel vor sechs. »Bist du nicht schrecklich früh dran?«
    »Soviel ich weiß, öffnet Al die Türen um sechs, und ich möchte unbedingt einen guten Platz.«
    »Als Stadtverordnete solltest du mit auf dem Podium sitzen«, sagte Julia. »Wenn du das willst.«
    »Nein, lieber nicht.« Andi wechselte den Beutel wieder in

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