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Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Neue. Freddy Denton kam die breite Treppe vor dem Rathaus mit schussbereit gehaltener Pistole heruntermarschiert. Randolph war nirgends zu sehen, obwohl jeder, der es nicht besser wusste, erwartet hätte, dass der Polizeichef das Befriedungsteam, das seinerseits kurz davor war, ins Chaos abzugleiten, selbst befehligen würde.
    Ernie wusste es besser. Peter Randolph war schon immer ein ineffizienter Polterer gewesen, und seine Abwesenheit bei diesem speziellen Chaos-Zirkus überraschte Ernie nicht im Geringsten. Sie bereitete ihm auch keine Sorgen. Sorgen bereitete ihm hingegen, dass niemand aus der Polizeistation kam, in der weitere Schüsse gefallen waren. Sie hatten gedämpft geklungen, als kämen sie aus dem Keller mit den Gefängniszellen.
    Obwohl Ernie sonst nie betete, betete er jetzt. Dass keiner der aus dem Rathaus Flüchtenden den alten Mann am Steuer des mit laufendem Motor vor der Polizeistation wartenden Kastenwagens bemerkte. Dass Jackie und Rommie mit oder ohne Barbara und Everett heil herauskamen. Als ihm klar wurde, dass er einfach wegfahren könnte, war er schockiert darüber, wie verlockend diese Idee war.
    Sein Handy klingelte.
    Einen Augenblick lang saß er nur da, weil er nicht wusste, ob er richtig gehört hatte, dann riss er es von seinem Gürtel. Als er das Handy aufklappte, las er JOANIE auf dem Display. Aber die Anruferin war nicht seine Schwiegertochter, sondern Norrie.
    »Grampa! Alles in Ordnung mit dir?«
    »Bestens«, sagte er, während er weiter das Chaos beobachtete.
    »Habt ihr sie rausgeholt?«
    »Wir sind dabei, Schatz«, sagte er und konnte nur hoffen, dass das stimmte. »Ich kann nicht lange reden. Bist du in Sicherheit? Bist du auf der ... an dem Ort?«
    »Ja! Grampy, er leuchtet nachts! Der Strahlungsgürtel! Unsere Autos haben auch geleuchtet, aber das hat bald wieder aufgehört. Julia glaubt, dass das nicht gefährlich ist. Sie sagt, das ist sicher nur eine Fälschung, um Leute abzuschrecken!«
    Verlasst euch lieber nicht darauf, dachte Ernie.
    Aus der Polizeistation drangen erneut zwei dumpfe, gedämpft klingende Schussknalle. Im Untergeschoss mit den Zellen musste jetzt jemand tot daliegen; das erschien ihm fast unausweichlich. »Norrie, ich kann jetzt nicht lange telefonieren.«
    »Glaubst du, dass alles klappt, Grampa?« »Ja, ja. Ich hab dich lieb, Norrie.«
    Ernie klappte sein Handy zu. Er leuchtet, dachte er - und fragte sich, ob er dieses Leuchten jemals zu sehen bekommen würde. Die Black Ridge war nahe (in einer Kleinstadt ist alles nahe), aber im Augenblick schien sie sehr weit entfernt zu sein. Er beobachtete den Eingang der Polizeistation und versuchte, seine Freunde durch Gedankenkraft zum Herauskommen zu bewegen. Als das nicht gelang, stieg er aus dem Van. Er konnte nicht länger untätig rumsitzen und warten. Er musste da rein und selbst sehen, was dort vor sich ging.
     
    30
     
      Barbie sah, wie Junior die Pistole hob. Er hörte, wie Junior Rusty aufforderte, die Augen zu schließen. Ohne nachzudenken und ohne rechte Vorstellung davon, was er sagen würde, bevor die Worte aus seinem Mund kamen, rief er: »He, Arschgesicht! Ich hab dich erwischt, was? Ich hab dich sauber erwischt!« Das darauf folgende Lachen klang wie das schrille Lachen eines Wahnsinnigen, der seine Pillen zu früh abgesetzt hat.
     
    So lache ich also, wenn ich den Tod vor Augen habe, dachte Barbie. Das muss ich mir merken. Darüber musste er noch mehr lachen.
    Junior wandte sich ihm zu. Seine rechte Gesichtshälfte zeigte einen überraschten Ausdruck, während die linke zu einer finsteren Grimasse erstarrt war. Das erinnerte Barbie an irgendeinen Superschurken, von dem er in seiner Jugend gelesen hatte, aber er konnte sich nicht mehr an seinen Namen erinnern. Wahrscheinlich einer von Batmans Feinden, die waren immer am gruseligsten gewesen. Dann fiel ihm ein, wie sein kleiner Bruder Wendell einmal Freinde gesagt hatte, als er Feinde gemeint hatte. Darüber musste er erst recht lachen.
    Man kann bestimmt schlechter abtreten, sagte er sich, als er die Hände durchs Zellengitter streckte und Junior beide Stinkefinger zeigte. Erinnerst du dich an Maat Stubb in Moby Dick? » Welches Los mich auch erwartet, ich werde es lachend auf mich nehmen.«
    Als Junior sah, dass Barbie ihm den Stinkefinger zeigte - in Stereo -, verlor er sofort alles Interesse an Rusty. Er kam mit schussbereiter Pistole den Mittelgang entlang. Barbies Sinne waren jetzt sehr geschärft, aber er traute ihnen nicht. Dass

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