Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Arena

Titel: Die Arena Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
Vom Netzwerk:
klappt.«
    »Klar tut ihr das«, sagte Rusty. Das klang zuversichtlich, aber was er glaubte, stand in seinen Augen.
    Barbie schlug ihm auf die Schulter, dann trat er zu Sam und Julia, die bereits an der Kuppel standen und die einsickernde Frischluft tief einatmeten. Sam fragte er: »Bist du dir sicher, dass du diese Sache durchziehen willst?«
    »Jawoll. Hab was wiedergutzumachen.« »Was wäre das, Sam?«, fragte Julia.
    »Das sag ich lieber nicht.« Er lächelte schwach. »Schon gar nicht der Zeitungslady unserer Stadt.«
    »Fertig?«, fragte Barbie Julia.
    »Ja.« Sie ergriff seine Hand, drückte sie kurz und kräftig. »So bereit wie nur möglich.«
     
     
    6
     
    Rommie Burpee und Jackie Wettington bauten sich an der Hecktür des Vans auf. Als Barbie »Los!« rief, riss Jackie die Türflügel auf, und Rommie warf die beiden Prius-Reifen hinein. Barbie und Julia folgten ihnen mit einem Satz, und im nächsten Augenblick wurden die Türflügel hinter ihnen zugeknallt. Sam Verdreaux, alt und von Alkoholmissbrauch gezeichnet, aber noch immer agil und drahtig, saß bereits am Steuer des Odysseys und ließ den Motor aufheulen.
    Die Luft im Wageninneren stank nach dem, was jetzt ihre Außenwelt war - ein Geruch nach verbranntem Holz, unterlegt mit stechend lackartigem Terpentingestank -, aber sie war trotzdem weit besser als die, die sie draußen an der Kuppel geatmet hatten, auch wenn dort Dutzende von Ventilatoren arbeiteten.
    Wird nicht mehr lange besser sein, dachte Barbie. Nicht, wenn wir sie zu dritt verbrauchen.
    Julia schnappte sich die charakteristisch gelb-schwarze Tragetasche von Best Buy und leerte sie aus. Heraus fiel ein Kunststoffzylinder mit dem Aufdruck PERFECT ECHO. Und darunter stand 50 BESCHREIBBARE CDs. Sie versuchte, die versiegelte Plastikhülle aufzureißen, aber das gelang ihr nicht gleich. Barbie griff nach seinem Taschenmesser, und ihm sank das Herz. Das Messer war nicht da. Natürlich nicht. Es war jetzt nur noch ein geschmolzener Metallklumpen unter den Trümmern der Polizeistation.
    »Sam! Bitte sag mir, dass du ein Taschenmesser hast!«
    Sam warf eines über die Schulter nach hinten. »Hat meinem Dad gehört. Ich hab's mein Leben lang benutzt und will's wiederhaben.«
    Die Einlegearbeit der hölzernen Griffschalen war vom Alter blankpoliert, aber als er die einzelne Klinge herausklappte, war sie scharf wie ein Rasiermesser. Damit ließ sich die Plastikhülle aufschlitzen, und sie würde saubere Löcher in die Reifen schneiden.
    »Beeilung!«, rief Sam und ließ den Motor noch lauter aufheulen. »Wir fahr'n erst los, wenn du sagst, dass du das richtige Ding hast, und ich glaub nicht, dass der Motor in dieser Luft ewig läuft!«
    Barbie schlitzte die Plastikhülle auf Ju1ia streifte sie ab. Als sie den Klarsichtzylinder nach links drehte, löste er sich von der Bodenplatte. Die CD-Rohlinge, die Rusty zum Geburtstag hätte bekommen sollen, steckten auf einer schwarzen Plastikspindel. Julia kippte die CDs achtlos in den Wagen, dann umfasste sie die Spindel mit einer Hand. Vor Anstrengung presste sie die Lippen zusammen.
    »Lass mich das ma ... «, sagte Barbie, aber in diesem Augenblick brach die Spindel ab.
    »Frauen sind auch stark. Vor allem wenn sie Todesangst haben.« »Ist sie hohl? Falls nicht, sind wir wieder zurück auf Start.«
    Sie hielt sich die Spindel vors Gesicht. Barbie sah hinein und begegnete dem Blick eines blauen Auges, das ihn von der anderen Seite ansah. »Los, Sam!«, sagte er. »Wir sind im Geschäft.« »Weißt du sicher, dass es funktioniert?«, rief Sam, während er den Wählhebel auf 0 stellte.
    »Jede Wette!«, antwortete Barbie, denn Woher zum Teufel soll ich das wissen? hätte niemandem Mut gemacht. Auch ihm selbst nicht.
     
    7
     
    Die Überlebenden unter der Kuppel beobachteten schweigend, wie Lindas Van die Fahrspur entlangbretterte, die zurück zum »Blitzkasten« führte, wie Norrie ihn nannte. Der Odyssey verschwamm in dem treibenden Smog, wurde zu einem Phantom und verschwand dann ganz.
    Rusty und Linda standen mit ihren Töchtern auf dem Arm nebeneinander. »Was glaubst du, Rusty?«, fragte Linda.
    Er sagte: »Ich glaube, wir müssen das Beste hoffen.«
    »Und aufs Schlimmste gefasst sein?« »Auch das«, sagte er.
     
    8
     
    Sie passierten das Farmhaus, als Sam nach hinten rief: »Wir fahren jetzt in den Obstgarten. Passt auf euren Sackschutz auf, Kiddies, ich halte mit dieser Kiste nämlich nicht mal, wenn das Fahrwerk abreißt.«
    »Los, Sam!«,

Weitere Kostenlose Bücher