Die Ares Entscheidung
aber damit könnten wir ihn noch einholen.«
Der Brite schien ihn gar nicht zu hören; er überblickte das Bild der Verwüstung, als würde er etwas Bestimmtes suchen.
»Peter! Bist du …«
»Da!«, rief der Brite und zeigte auf die Westseite der Lichtung. Eine kleine Gruppe von Soldaten eilte in dichter Formation am Waldrand entlang. Und jetzt sah Smith auch, was sein Freund so interessant gefunden hatte: Die grauen Haare von Caleb Bahame leuchteten im Feuerschein, während er dem Desaster zu entgehen versuchte, das ihm sein Deal mit den Iranern eingetragen hatte.
Howell lief ohne zu zögern über die Lichtung, zwischen den Leichen und den verwirrten Soldaten hindurch, und schnappte sich eine Machete, die am Boden lag. Smith stieß einen leisen Fluch aus und folgte ihm, das Gewehr im Anschlag, obwohl er nicht einmal wusste, ob noch Munition im Magazin war.
Zum Glück kümmerten sich die Leute um sie herum mehr um ihr eigenes Überleben als um zwei Weiße, die sich aus dem Staub machten, und Smith stürmte wenige Sekunden nach Howell und Bahame in den Dschungel.
Als er an den Rand einer kleineren Lichtung kam, blieb er stehen, um sich nach feindlichen Soldaten umzusehen. Schockiert nahm er wahr, wie Howell einfach in die Lichtung hinausstürmte. Am westlichen Rand waren die schattenhaften Gestalten von drei jungen Soldaten zu erkennen, vor einem Gebilde, das wie ein Carport aus Weinreben und Blättern aussah. Darunter leuchteten plötzlich die Lichter des Trucks auf, den sie in Kampala gekauft hatten.
Bahame saß bereits hinter dem Lenkrad, und Smith hörte das vertraute Brummen des Motors, doch er konzentrierte sich ganz auf die wilden Schüsse, die die verängstigten Jungen auf den verrückten Weißen abgaben, der mit seiner Machete auf sie zugerannt kam.
Smith feuerte ein paarmal über ihre Köpfe, erleichtert, dass das Magazin noch nicht leer war.
»Lauft!«, rief er und winkte mit den Händen.
Doch sie rührten sich nicht von der Stelle, sondern feuerten weiter verzweifelt in Howells Richtung. Keine der Kugeln schien auch nur in seine Nähe zu kommen, doch das würde nicht ewig so bleiben.
Smith schaltete seine Waffe auf Halbautomatik um und zuckte zusammen, als er einen von ihnen in die Brust traf –
ein Junge, der in Amerika wohl gerade mit der Highschool begonnen hätte. Die beiden Überlebenden hatten jetzt offenbar genug. Der eine rannte an den Bäumen entlang nach Osten und verschwand schließlich im Wald, hoffentlich auf dem Weg in sein Heimatdorf. Der andere wählte eine Richtung, die ihm kein Glück brachte – er eilte zum Land Cruiser, als Bahame gerade den Rückwärtsgang einlegte.
Die hintere Stoßstange erwischte ihn an den Beinen, und er geriet unter die Räder, als Bahame zu einem schmalen Erdweg zu gelangen versuchte, der in den Dschungel führte. Smith gab einen gezielten Schuss ab, als Bahame den ersten Gang einlegte. Die Kugel durchschlug das Fenster auf der Fahrerseite, einen Sekundenbruchteil bevor Howell bei der Tür war und die Scheibe zertrümmerte.
Das Mündungsfeuer einer Waffe blitzte aus dem Wageninneren auf, und der Brite stürzte und landete rücklings auf dem Boden. Smith feuerte noch einmal, doch die Kugel strich an Bahame vorbei und schlug ein Loch in die rechte Seite der Windschutzscheibe. Der Afrikaner blickte in seine Richtung und erkannte, dass ihn der nächste Schuss töten würde. Er duckte sich, riss die Beifahrertür auf, schlüpfte hinaus und verschwand in der Dunkelheit.
»Peter! Bist du okay?«
Der SAS-Mann rappelte sich gerade hoch, als Smith bei ihm war. Wie durch ein Wunder war er nicht getroffen worden, doch er hatte Schmauchspuren im Gesicht, und seine Augen tränten heftig.
»Kannst du etwas sehen?«, fragte Smith und suchte kurz den Himmel nach Kampfhubschraubern ab, bevor er sich Howell zuwandte und sich sein Auge ansah.
»Ja, ich kann sehen«, erwiderte Peter und riss sich los. »Mir fehlt nichts.«
Sie hatten keine Zeit für lange Diskussionen, also riss Smith die Tür des Land Cruisers auf und setzte sich ans Lenkrad. »Der Schlüssel ist da, und der Tank ist voll. Steig ein. Ich fahre.«
Doch Howell drehte sich um und hob die Machete auf, die ihm aus der Hand gefallen war. »Fahr schon voraus, ich komme nach.«
»Verdammt, was soll das, Peter? Steig in den verdammten Wagen.«
»Tut mir leid, Jon.«
»Es tut dir leid? Ich hab dich nicht mitgenommen, damit du irgendeine persönliche Rechnung begleichst. Omidi hat den Parasiten
Weitere Kostenlose Bücher