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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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Luft strömte heraus. Omidi nahm ein Gestell mit Ampullen heraus und stellte sie vorsichtig in einen mit Schaumstoff ausgekleideten Koffer.
    Keiner der Anwesenden schien noch auf sie zu achten, und so schlich sie zu einem Schreibtisch ein paar Meter entfernt. Sie tastete hinter ihrem Rücken nach einer Schere und steckte sie hinten in ihre Hose, als Omidi den Koffer schloss und mit drei Wächtern zu ihr lief.

    Er packte sie am Arm und zog sie zur Tür, drehte sich aber noch einmal kurz um und rief den beiden Sicherheitsleuten, die noch im Raum waren, eine Anweisung zu. Sie nahmen ihre Waffen von den Schultern, und Sarie verfolgte entsetzt, wie sie auf die Wissenschaftler zu feuern begannen, die noch damit beschäftigt waren, die Spuren ihrer Arbeit zu beseitigen.
    Es war innerhalb weniger Sekunden vorbei. Rauch hing im Raum, und der Gestank von Schießpulver stieg ihr in die Nase. Sie blickte auf die toten Wissenschaftler hinunter, während die drei Infizierten immer noch versuchten, durch die Glaswand zu kommen. Als Omidi sie mit sich zerrte, hatte sie keine Kraft mehr, um sich zu wehren.
    Sie erreichten das Ende des Korridors, während ringsum weiter Schüsse hallten. Einer von Omidis Männern tippte einen Code in ein Tastenfeld an der Wand, und eine Stahltür glitt auf. Dahinter lag eine riesige Höhle, von Betonsäulen gestützt und von Lichtern an der Decke erhellt. Sie wurde ins Fahrerhaus eines Militärlasters geschoben, und Omidi setzte sich neben sie. Seinen Koffer hielt er so fest, als enthielte er ein Wundermittel gegen Krebs.
    Ihm fiel auf, wie sie auf den Koffer starrte, und er lächelte grimmig. »Meine Leute haben es geschafft, den Parasiten fast achtundvierzig Stunden außerhalb des Körpers am Leben zu erhalten. Zeit genug, um ihn nach Mexiko zu bringen und über die amerikanische Grenze zu schmuggeln.«
    Einer der Sicherheitsleute setzte sich auf den Fahrersitz; er hatte einen Laptop bei sich, den Sarie erkannte – er hatte Yousef Zarin gehört. Omidi schaltete ihn ein, als ein weiterer Mann hinten aufsprang, um das Maschinengewehr zu übernehmen, das auf der Ladefläche montiert war.
    »Wie gefällt Ihnen das?«, sagte Omidi. »Das Programm,
das Sie entwickelt haben, um uns zu zerstören, wird uns retten.«
    Der Fahrer ließ den Motor an und manövrierte den Laster rückwärts aus dem Parkplatz. Bald würde es zu spät sein. Sie musste irgendetwas tun.
    Die Schere steckte immer noch hinten in ihrem Hosenbund, und sie zog sie heraus und stieß sie dem Fahrer zwischen die Rippen, während sie mit der anderen Hand nach dem Lenkrad griff. Der Mann stieß einen überraschten Schrei aus, doch die Schere war nur wenige Millimeter eingedrungen, und er trat abrupt auf die Bremse.
    Sie wurden nach vorne geschleudert, und Sarie zog instinktiv am Griff von Omidis Tür. Als sie aufschwang, stieß sie sich ab und flog mit Omidi hinaus. Sie kamen hart auf dem Boden auf, doch Sarie war darauf vorbereitet und rollte sich ab, während Omidi direkt auf dem Rücken landete.
    Er verlor den Koffer, der über den Lehmboden schlitterte, und Sarie erwischte ihn am Griff, noch bevor sie wieder auf den Beinen war.
    Es hatte keinen Sinn, zurückzublicken. Sie sprintete zur Tür zurück, durch die sie gekommen waren. Hinter sich hörte sie laute Stimmen, gefolgt vom Knattern des Maschinengewehrs auf der Ladefläche, doch die Kugeln gingen ins Leere.
    Schneller als erhofft hatte der Schütze die Waffe ausgerichtet, und sie musste hinter einer Betonsäule in Deckung gehen. Die mächtigen Geschosse hämmerten einige Sekunden auf die Säule ein und schlugen ganze Betonbrocken heraus, bis der Stahl darunter zum Vorschein kam. Dann wurde es plötzlich still.
    »Dr. van Keuren«, rief Omidi. »Hören Sie mir zu. Sie können nirgendwohin. Kommen Sie heraus, und ich garantiere
Ihnen, dass Ihnen nichts passieren wird. Hören Sie mich?«
    Sie lugte kurz hinter der Säule hervor und zog den Kopf rasch wieder zurück, als sie den Mann sah, den sie mit der Schere verletzt hatte. Er näherte sich mit der Pistole in der Hand, einen großen Blutfleck auf dem Hemd. Omidi tippte etwas in seinen Laptop, der offensichtlich nicht zerschmettert war, wie sie gehofft hatte.
    Selbstverständlich würde Omidi sie nicht verschonen. Er hatte den MG-Schützen nur aus Sorge um den Koffer das Feuer einstellen lassen. Wenn er sie erwischte, würde er sie entweder auf der Stelle töten und den Parasiten auf Amerika loslassen, oder sie einsperren und

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