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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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zwingen, weiter an dem Erreger zu arbeiten. Nichts davon war eine reizvolle Aussicht.
    Sie hörte ein Knarren hinter sich und sah, dass die Tür zur Anlage langsam zuging. Er hatte Zarins Programm gestartet, um die Angreifer einzuschließen und die infizierten Tiere freizulassen.
    Sie hatte keine Wahl und lief zur Tür, den Koffer an die Brust gedrückt. Sie zwang sich, nicht auf die Schüsse zu achten, und konzentrierte sich ganz darauf, die Tür zu erreichen, bevor der Spalt zu eng wurde.
    Ein brennender Schmerz flammte in ihrem Bein auf, und sie schlitterte hilflos über den Boden, während ihr der Koffer aus der Hand flog. Auf der Schwelle kam sie zum Stillstand und griff nach dem Griff, als eine Kugel neben ihr in die Felswand einschlug. Sie zuckte zurück, und die Tür stieß gegen ihre Schulter. Verzweifelt versuchte sie, die Tür aufzudrücken, doch der Schließmechanismus war zu stark. Der Mann, den sie verletzt hatte, lief auf sie zu, und der Lauf des Maschinengewehrs auf dem Laster war direkt auf sie gerichtet.
Sie konnte nichts mehr machen. Sie würden den Koffer bekommen. Aber wenigstens nicht sie selbst.
    Sarie schleppte sich durch die Tür und zog gerade noch den Fuß aus dem Spalt, ehe sie zuging. Einige Sekunden blieb sie auf dem kalten Boden liegen und versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
    Die Wunde am Bein war nur oberflächlich, und sie zerriss ihren Ärmel, um sie zu verbinden. Sie hatte keine Ahnung, wer die Anlage angriff, aber diese Leute waren auf jeden Fall ihre einzige Hoffnung.
    Sarie rappelte sich mühsam auf und erstarrte, als das Dröhnen in ihren Ohren einem anderen Geräusch wich – einem Kreischen, das immer lauter wurde.
    Die Affen waren frei.

Kapitel achtzig
    ZENTRALIRAN
    5. Dezember, 10:15 Uhr GMT + 3:30
     
     
    Jon Smith spähte über den Rand des trockenen Grabens und studierte den Turm am Nordostrand des Geländes, auf der Suche nach dem Scharfschützen, der dort postiert war. Es war ein schwerer Rückschlag, dass Hakims Laster umgestürzt war. Farrokhs Team war darin eingeschlossen, was den Erfolg ihrer Operation immer unwahrscheinlicher machte.
    Howell lag auf der Brücke über ihm und gab den Männern hinter dem umgekippten Laster Feuerschutz. Farrokh kroch zwischen ihnen hin und her, klopfte ihnen auf die Schulter und sprach ihnen Mut zu, doch die meisten sahen trotzdem so aus, als wären sie nervlich am Ende.
    Aufgrund der relativ großen Entfernung zu den übrigen Türmen waren die Wachposten von den MGs zu Gewehren gewechselt. Sie waren zum Glück nur durchschnittliche Schützen – bis auf einen Mann auf dem Nordostturm, der ein wahrer Meister seines Fachs war. Er hatte schon drei Männer ausgeschaltet und drohte ihren ohnehin schon stark gebremsten Angriffsschwung völlig zum Erlahmen zu bringen.
    Wieder tauchte sein bärtiges Gesicht über dem Rand des Turms auf, doch Smith vermochte ihn nicht ins Visier zu nehmen, bevor der Schuss kam. Die Kugel schlug in die Brücke ein, und er drehte sich um und sah, dass das Geschoss einen Betonbrocken neben Howells Schulter herausgerissen hatte. Der Brite blieb völlig still, das Auge an sein Zielfernrohr geheftet.

    »Ich wär dir sehr verbunden, wenn du den Hundesohn abknallen würdest, Jon.«
    »Ich arbeite dran.«
    Eine Kugel wirbelte einen halben Meter neben Smiths Kopf etwas Sand auf, und Howell feuerte ein paarmal in die Richtung, aus der der Schuss gekommen war. Sie wussten, dass es nicht ratsam war, abzuwarten, bis die Iraner irgendwann trafen oder bis Verstärkung kam. Wenn sie sich jedoch aus der Deckung wagten, würde der Scharfschütze auf dem Nordostturm leichtes Spiel mit ihnen haben.
    Es war ein Ratespiel. Auf welcher Seite des Turms würde er als Nächstes auftauchen? Um einen präzisen Schuss anbringen zu können, musste Smith seine Position vorausahnen.
    »Ich glaube, ich krieg langsam einen Sonnenbrand«, sagte Howell und meinte damit, dass er nicht hergekommen war, um in dieser tödlichen Pattsituation zu verharren.
    »Süd, Ost oder West?«
    »Was?«, erwiderte Howell.
    »Such dir eins aus.«
    »Süd.«
    »Sag eine Zahl zwischen eins und zehn.«
    »Sechs.«
    Smith zielte auf die Südseite des Turms, etwa sechs Fuß vom linken Rand, und wartete. Fünf Sekunden. Zehn. Fünfzehn. Das dunkle Gesicht tauchte fast genau an der Stelle auf, die Howell – ohne es zu wissen – vorhergesagt hatte.
    Smith hielt den Atem an und drückte ab; er wartete den Sekundenbruchteil, den die Kugel bis zum Turm brauchte,

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