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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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sie kam einfach nicht vorwärts. So als wäre die Schwerkraft zu schwach, sodass ihre Füße hilflos über die fruchtbare Erde rutschten.
    Er kam ihr entgegen und sie streckte die Arme nach ihm aus, doch er blieb ein paar Meter vor ihr stehen. Sie sah auf ihre kleinen Hände hinunter, die glatt und makellos waren, trotz der jahrelangen Arbeit in der afrikanischen Wildnis.
    Er hob die riesige Klinge hoch über den Kopf. Sie glitzerte einen Moment lang im Sonnenlicht, dann sauste sie herab, direkt auf ihren Hals zu, und sie riss die Arme hoch und schrie.
    Sarie schreckte aus dem Schlaf hoch, sie konnte kaum atmen, bis sie das Zimmer im grünlichen Leuchten ihres Weckers erkannte. Sie hob die Hand und wischte sich zitternd den Schweiß von der Stirn, während sie ihren Herzschlag zu beruhigen versuchte.
    Sie hatte den Traum seit Jahren nicht mehr gehabt, und er hatte nie so geendet. Ihr Vater hatte sich immer nur umgedreht und war gegangen, während sie nach ihm rief und
verzweifelt zu ihm zu laufen versuchte – man musste kein Genie sein, um den Traum zu analysieren. Aber was zum Teufel hatte das jetzt zu bedeuten?
    Sarie wusste, dass sie nicht so schnell wieder einschlafen würde, deshalb schlüpfte sie in eine Jogginghose und schlurfte zur Küche, um zu sehen, ob sie etwas Passendes im Kühlschrank fand. Ein paar Schlucke Orangensaft – nicht mehr ganz frisch – halfen ihr, sich zu beruhigen, doch es gelang ihr trotzdem nicht, wieder ganz in die Gegenwart zurückzukehren.
    Sie schloss die Augen und versuchte, alle Gedanken auszublenden, so wie sie es gelernt hatte, doch es funktionierte nicht. Manchmal wollte die Vergangenheit einfach nicht ruhen.
    Sie erinnerte sich daran, wie ihr Vater verzweifelt versucht hatte, den Waffenschrank aufzuschließen, an das grausame Lachen der Männer, die bei ihnen eingebrochen waren. Sie erinnerte sich, wie sie so brutal auf den Boden geworfen wurde, dass sie nicht einmal schreien konnte, als ihr die Kleider von ihrem jungen Körper gerissen wurden.
    Ihr Vater versuchte, zu ihr zu gelangen, doch ein Schlag mit einem dicken Knüppel gegen den Hinterkopf schickte ihn zu Boden. Sie verprügelten ihn stundenlang, so kam es ihr vor, und als er sich nicht mehr rührte, spürte sie überhaupt nichts mehr. Ihre Mutter streckte die Arme nach ihr aus, während sie immer wieder vergewaltigt wurden. Sie hatte sich hilflos gefühlt wie in ihrem Traum.
    Als die Männer schließlich gingen und alles mitnahmen, was sie tragen konnten, ließen sie sie am Boden liegen, weil sie dachten, sie wären tot. Sarie kam erst wieder zu Bewusstsein, als das Licht der Sonne durchs Fenster flutete. Sie blickte zu ihren Eltern hinüber und sah in ihre starren, toten Augen.

    Sie hatte auch sterben wollen. Um bei ihnen in dem Himmel zu sein, von dem man ihr jeden Sonntag erzählt hatte. Aber ihr zwölf Jahre altes Herz wollte einfach nicht aufhören zu schlagen.
    Schließlich schleppte sie sich aus dem Haus, nackt und blutend, unfähig, auf ihren Beinen zu stehen mit ihrer zertrümmerten Hüfte und dem verrenkten Knie. Als die Arbeiter schließlich kamen und sie sahen, waren sie so empört und schockiert, dass sie laut schreiend über die Felder liefen.
    Ihre Farm in Namibia wurde wenig später verkauft, und sie kam zu ihrer Tante nach Kapstadt, die sie aufzog und sich um sie kümmerte. Aber jetzt war auch diese gütige, wunderbare Frau nicht mehr da.
    Sie wurde von einer Einsamkeit überwältigt, wie es ihr nicht oft passierte, und merkte jetzt erst, wie still es im Haus war. Wo waren die Hunde? Wenn sie nachts aufstand, machten sie sich immer lautstark bemerkbar.
    »Halla? Ingwe?«, rief sie, ging zur Hintertür und öffnete sie. »Ich hab noch Boerewors da. Kommt und holt euch einen kleinen Leckerbissen.«
    Draußen in der Dunkelheit bewegte sich etwas, und sie ging in die Knie und streckte die Arme aus. Manchmal lösten sich alle Probleme in nichts auf, wenn einem nur eine Hundezunge übers Gesicht leckte.
    Sie wurde ins Haus zurückgeschleudert, doch es waren nicht die Hunde, die sie umgeworfen hatten. Die Umrisse eines Mannes erschienen in der Tür, und sie rollte sich zur Seite und hatte genug Schwung, um das Wohnzimmer zu erreichen.
    Er wollte sich auf sie werfen, verfehlte sie aber und landete hart auf dem alten Holzboden. Er stieß einen Fluch aus, als sie aufsprang.

    Das Sofa war nur wenige Meter entfernt, und sie lief los und kippte nach vorn, als der Mann sie mit der Hand am Fuß traf. Sie

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