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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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ist. Haben wir uns verstanden, Lieutenant?«

Kapitel dreizehn
    WESTKAP, SÜDAFRIKA
    14. November, 01:57 Uhr GMT+2
     
     
    Der Tachometer des Land Cruisers zeigte hundertfünfzig km/h an, als die scharfe Linkskurve im Licht der Scheinwerfer auftauchte. Dembe Kaikara trat auf die Bremse und riss das Lenkrad herum, dass die Reifen quietschten und den Halt auf der Straße zu verlieren drohten.
    Dieses Miststück hatte ihn mit dem Messer erwischt!
    Er drückte die linke Hand auf die klaffende Wunde zwischen den Rippen und spürte, wie das Blut zwischen seinen Fingern durchsickerte. Es war keine schwere Verletzung, aber der Schmerz allein machte ihn wütend.
    Als es wieder geradeaus ging, nahm er die Hand vom Lenkrad, ballte sie zur Faust und hämmerte sie einige Male gegen das Armaturenbrett. Er hatte die Anweisung, sie unverletzt zum Treffpunkt zu bringen. Und er wusste, dass man mit einer strengen Bestrafung rechnen musste, wenn man seine Anweisungen nicht genau befolgte.
    Aber sie schuldete ihm etwas für das, was sie ihm angetan hatte. Bestimmt würde Bahame ihm das Recht gewähren, sich den Lohn für seine Mühe zu nehmen. Schließlich würde sie ja immer noch leben, wenn er bekommen hatte, was er von ihr wollte.
    Ein Auto tauchte vor ihm auf, und er ging vom Gas und drehte sich kurz zu der wehrlos gefesselten Frau auf dem Rücksitz um. Sie war wieder bei Bewusstsein und funkelte ihn trotzig an.

    Die Widerspenstigkeit würde ihr schon noch vergehen. Bald würde sich ihr Zorn in Angst und Schrecken verwandeln. Sie würde ihn mit ihrem schönen Mund anflehen, aufzuhören, und ihm schwören, ihm alles zu geben, was er wollte. So war es bei allen.
    Er richtete den Blick wieder nach vorne und drosselte die Geschwindigkeit noch etwas mehr. Die Straße war wieder pechschwarz, und er sah sich nach einem Platz um, wo er für vorbeifahrende Autos unsichtbar war. Einem Platz, wo sie ungestört waren.
     
    Sarie gab es auf, an dem Klebeband zu zerren, mit dem ihre Hände gefesselt waren. Ihr Kopf wurde klarer, und sie begriff, dass sie sich damit nur die Haut an den Handgelenken wund scheuerte, ohne etwas zu erreichen.
    Was wollte dieser Mann? Solche Einbrüche waren durchaus nichts Ungewöhnliches in Afrika, aber dieser Mann hatte es offensichtlich nicht getan, um etwas zu rauben. Er hatte nur den Land Cruiser mitgenommen – und wie es aussah, auch das nur, weil er sie damit am leichtesten entführen konnte.
    Auch Vergewaltigungen kamen in Afrika jeden Tag vor, aber warum dieser Aufwand? Ihr Haus war völlig abgelegen, und er hatte sie ja bereits überwältigt.
    Nein. Da steckte mehr dahinter. Wie war es ihm gelungen, die Alarmanlage am Tor zu überlisten? Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie an ihre Hunde dachte, aber sie durfte jetzt nicht weinen. Dafür war jetzt keine Zeit. Sie hatte keine Ahnung, was dieser Mann wollte, aber was immer es war – sie glaubte nicht, dass sie es überleben würde. Es hatte vielleicht noch nie in ihrem Leben einen Moment gegeben, in dem es so sehr darauf ankam, richtig zu reagieren und alles in die Waagschale zu werfen.

    Der Afrikaner beugte sich aus dem offenen Fenster, stieg auf die Bremse und riss das Fahrzeug so jäh herum, dass sie einen Vorwand hatte, sich auf den Boden hinter seinem Sitz zu rollen.
    Er reagierte sofort, wirbelte herum und packte sie mit seiner blutigen Hand an den Haaren. Seine Stimme klang nicht mehr ganz so wütend, und obwohl sie nicht verstand, was er sagte, war ihr doch klar, warum sich seine Laune etwas gebessert hatte. Er hatte gewonnen. Und jetzt wollte er sich seinen Lohn nehmen.
    Das Knirschen von Kies unter den Rädern zwang ihn, seine Aufmerksamkeit wieder der Straße zuzuwenden, doch er sprach weiter, während sie fuhren, und beugte sich immer wieder aus dem Fenster, so als würde er etwas suchen.
    Sarie nutzte die Tatsache, dass er abgelenkt war; sie drückte sich mit dem Rücken gegen seinen Sitz und zwängte ihre Hände darunter. Sie hatte aus dem Tod ihrer Eltern ihre Lehren gezogen – und das beschränkte sich nicht nur auf das Haus.
    Sie kam zwar mit den Fingerspitzen an die Waffe heran, die sie hier versteckt hatte, doch das Holster lag so, dass man die Pistole vom Fahrersitz aus herausziehen konnte – von der Annahme ausgehend, dass sie den Wagen lenken würde, wenn sie angegriffen wurde. Und dass ihre Hände nicht am Rücken gefesselt sein würden.
    Sie drückte sich mit den Knien nach hinten, biss die Zähne zusammen und zwängte

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