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Die Ares Entscheidung

Die Ares Entscheidung

Titel: Die Ares Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludlum Robert
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nicht so an, Jon. Tu ich dir damit einen Gefallen oder was?«
    Sie kannten sich schon seit vielen Jahren, nachdem sie einen Teil ihrer Assistenzzeit zusammen absolviert und danach in MASH-Einheiten, den Feldlazaretten der Army, in verschiedenen Teilen der Welt gedient hatten. Smith hatte ihn vom Flughafen aus angerufen und ihn gebeten, dafür zu sorgen, dass sein Gespräch mit dem verwundeten Soldaten geheim blieb.
    Diesmal war jedoch nicht seine Zugehörigkeit zu Covert One das Problem, sondern sein Alltagsjob am USAMRIID,
dem militärischen Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten. Die Einzelheiten der Operation in Uganda waren zwar streng geheim, aber vor den Ärzten, die den jungen Soldaten behandelten, ließ sich sein Aufenthalt in Afrika unmöglich verheimlichen. Das plötzliche Auftauchen eines Mikrobiologen der Army, dessen Job es war, tödliche Krankheiten und Biowaffen aufzuspüren, würde für einiges Aufsehen sorgen.
    »Ja, du tust mir wirklich einen Gefallen damit«, sagte Smith. »Aber es gibt nicht viel darüber zu sagen. Nach meiner Einschätzung ist es nichts als eine Verschwendung unserer Steuerdollars.«
    Blankenship zog die Stirn in Falten und ging weiter die Treppe hinauf. »Du bist wieder im Geheimdienstgeschäft, stimmt’s?«
    »Nein.«
    »Komm schon, Jon. Ich bin nach der letzten MASH-Einheit zu einem Leben mit drei Kindern und einem Swimmingpool gewechselt, der ständig leck ist, egal wie viel Geld ich reinstecke, um ihn zu reparieren. Weißt du, was das Aufregendste war, das ich im letzten Monat erlebt habe? Meine Frau hat mir gesagt, sie will ihren Job hinschmeißen und als freischaffende Künstlerin leben. Und das ist aufregend im weniger positiven Sinn, weißt du? Also, gib mir einen kleinen Hinweis. Erzähl mir was vom wirklichen Abenteuer.«
    Smith überlegte kurz und sagte schließlich: »Ich schwöre dir, ich arbeite nicht mehr für den Geheimdienst.«
    »Und dieser Typ hat nicht vielleicht irgendein supergeheimes Virus, von dem wir etwas wissen sollten?«
    »Ich glaube, du bist ein bisschen paranoid, Ron.«
    Blankenship drückte die Klinke einer Tür, die auf einen offenen Flur führte. »Okay, du hast gewonnen, Jon. Wie
immer. Geh einfach da lang und dann links. Es ist die zweite Tür rechts.«
    »Ich bin dir was schuldig, Ron.«
    Sie schüttelten einander die Hände, und Blankenship klopfte ihm auf die Schulter. »Nächstes Mal, wenn du wieder in der Stadt bist, gehen wir auf einen Drink. Wenn du schon nicht so gern über die Dinge redest, mit denen du’s heute zu tun hast, dann können wir uns ja besaufen und über die alten Zeiten quatschen.«
    »Klingt gut. Vielleicht können wir auch in deinen Pool hüpfen, wenn gerade Wasser drin ist.«
    Sein alter Freund verzog das Gesicht und ging wieder die Treppe hinunter, während Smith den Gang entlangschritt. Er fand die Tür und zögerte mit der Hand am Türgriff, um noch einmal im Kopf die Fragen durchzugehen, die er dem Mann stellen wollte. Einmal mehr fragte er sich, wie er die Sache am besten angehen sollte.
    Als er schließlich eintrat, stand der junge SEAL mühsam auf.
    »Rühren, Lieutenant.«
    Rivera ignorierte ihn und schwankte leicht auf seinem Gipsbein, während er zackig salutierte. »Guten Abend, Colonel.«
    Smith erwiderte den militärischen Gruß. »Guten Abend. Bitte, setzen Sie sich doch.«
    Der junge Soldat kam der Aufforderung nach, und Smith nahm auf dem anderen Stuhl Platz und legte Riveras Personalakte zwischen ihnen auf den Tisch. Blankenships Vergleich mit der Waschmaschine und den Bowlingkugeln war durchaus zutreffend – der junge Mann war im Gesicht mehrfach genäht worden, hatte darüber hinaus jede Menge blaue Flecken, und die linke Schulter war einbandagiert.

    Dennoch trug er eine Uniform, die so geändert worden war, dass sie trotz seiner Verletzungen passte. Ein Soldat durch und durch.
    »Ich weiß es zu schätzen, dass Sie so kurzfristig bereit waren, mit mir zu sprechen«, begann Smith. »Ich weiß, wie schwer es für Sie sein muss.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich habe Ihren Bericht gelesen, aber es wäre mir lieber, wenn Sie mir in Ihren eigenen Worten erzählen, was passiert ist.«
    »Mein gesamtes Team wurde ausgelöscht.« Bitterkeit lag in seiner Stimme. »Außer mir. Ich habe gehört, dass sie einen Film darüber gemacht haben. Sie sollten ihn sich irgendwann einmal ansehen.«
    Smith blieb gelassen und sagte nichts. Schließlich war es Rivera, der das Schweigen brach.
    »Ein Kind – ein

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