Die Ares Entscheidung
vergessen!«
Sie folgten ihm in einen kleinen Lagerschuppen, in dessen hinterem Bereich ein dunkelbrauner Toyota Land Cruiser mit extragroßen Reifen stand.
Smith blieb zwei Meter davor stehen und sah sein Spiegelbild in der Chromstoßstange. »Sie hätten nicht vielleicht etwas weniger Auffälliges?«
»Etwas weniger Auffälliges?«, fragte Janani ein wenig beleidigt. »Wenn ihr einen fünfundzwanzig Jahre alten Pick-up wollt, der nur noch über den Boden kriecht, dann geht zu einem Gebrauchtwagenhändler. Ich verkaufe nur absolute Spitzenware.«
Sarie ließ sich auf die Knie nieder, drehte sich auf den Rücken und kroch unter das Fahrzeug. Wenige Augenblicke später stieß sie einen anerkennenden Pfiff aus. »Der Wagen hat eine Panzerung, die so aussieht, als könnte sie einer Atombombe standhalten.«
Sie kroch wieder hervor und griff durch das offene Fenster auf der Fahrerseite, um die Motorhaube zu öffnen, unter der sie sogleich verschwand. Ihre Beine hoben sich kurz vom Boden und baumelten über dem Frontschutzbügel, während sie sich im Motorraum zu schaffen machte. »Chevy Small-Block-Motor – klassisch einfach, leicht zu reparieren, und Ersatzteile sind auch nicht schwer zu beschaffen. Genau das, was man sich wünscht.«
Janani beugte sich zu Smith. »Was für eine außerordentlich nützliche Frau. Wären Sie unter Umständen bereit, sich von ihr zu trennen?«
»Wie bitte?«
»Ich dachte mir, wir könnten uns vielleicht einigen. Das Auto und die Waffen für sie.«
»Nein, ich glaube nicht.«
»Natürlich nicht. Verzeihung, ich habe Sie beleidigt. Das Auto, die Waffen und fünfzigtausend Euro.«
Smith lächelte. »Ein großzügiges Angebot, Janani. Das Problem ist, sie gehört nicht mir.«
»Schade.«
Sarie sprang auf den Fahrersitz und drückte verschiedene Knöpfe am Armaturenbrett.
»Also, was meinen Sie?«, rief ihr Smith zu. »Sollen wir ihn nehmen?«
»Soll das ein Scherz sein? Er hat Ledersitze, und sogar den iPod kann man hier einstöpseln!«
Kapitel vierunddreißig
BEI LANCASTER, PENNSYLVANIA, USA
23. November, 23:31 Uhr GMT-5
Randi Russell trat aus dem Wald hervor und blieb am Rand einer zehn Meter tiefen Klippe stehen. Unter ihr strömte der schwarze Susquehanna River im Mondlicht vorbei, und auf den alten Eisenbahnschienen, die parallel zum Fluss verliefen, lag hier und dort etwas Schnee.
Es gab keinen Weg hinunter, also wandte sie sich nach Osten und huschte lautlos am Waldrand entlang. Zwei Stunden war sie durch das Gewirr der Landstraßen von Pennsylvania gefahren, bis sie endlich hier ankam. Abgesehen von drei Autos und einem Pferdewagen der Amish hatte sie niemanden gesehen. Es war elf Uhr abends, und in diesem Teil der Welt hielt man sich offenbar noch an das alte Sprichwort »Morgenstund hat Gold im Mund« und ging entsprechend früh zu Bett.
Sie hatte ihren Wagen in einiger Entfernung vom Treffpunkt an einem dunklen Waldweg abgestellt und war dann durch den Wald zum Fluss gewandert. Normalerweise bevorzugte sie für solche Treffen eher belebte Gegenden, und es kam ihr ein bisschen theatralisch vor, das Ganze auch noch um Mitternacht zu machen, doch ihre Neugier war geweckt.
Zu ihrer Linken tauchte eine schmale Wasserrinne auf. Randi versuchte abzuschätzen, wie schwierig der Abstieg hier war, und suchte nach eventuellen vereisten Stellen. Die Satellitenbilder hatten die Steilheit des Geländes nicht wiedergegeben,
doch jetzt hatte sie keine Wahl mehr. Sie wollte rechtzeitig am Treffpunkt sein.
Sie setzte sich an den Rand der Klippe, drehte sich um und stieg vorsichtig auf einen schmalen Felsvorsprung hinunter. Ihre Hände wurden langsam gefühllos von der Kälte, was den Abstieg im Dunkeln ziemlich tückisch machte. Es wäre sicher klug gewesen, sich Zeit zu lassen, aber sie hatte ein ungutes Gefühl so schutzlos an der Klippe, auch wenn sie sich mit ihrer schwarzen Hose und dem schwarzen Parka kaum vom dunklen Fels abhob.
Etwas weiter unten fand sie besseren Halt und kam umso schneller voran. Sobald der Boden noch etwa drei Meter entfernt war, ließ sie los und landete auf dem Kies. Sie rührte sich nicht von der Stelle und blickte sich erst einmal um.
Als sie sicher war, dass sie keinen Angriff zu erwarten hatte, sprang sie über die alten Schienen und zuckte zusammen, als sie das unvermeidliche Knirschen ihrer Schritte hörte. Im Schutz der Bäume blieb sie wieder stehen und lauschte. Immer noch nichts. Die Nacht war völlig windstill, und die
Weitere Kostenlose Bücher