Die Ares Entscheidung
Dann werden wir die Waffe auf Amerika loslassen.«
»Exzellenz, das ist unmöglich. Wir verfügen nicht über die Leute mit dem nötigen Wissen. Es wird …«
»Hab Vertrauen, Mehrak. Gott wird für alles sorgen.«
»Natürlich, Exzellenz. Aber wir müssen auch realistisch sein. Die Schwierigkeiten …«
»Was Bahame will, steht an der sudanesischen Grenze bereit. Ich werde sofort anordnen, dass er es bekommt.«
Kapitel dreiundvierzig
NORDUGANDA
25. November, 12:07 Uhr GMT + 3
Jon Smith warf erneut einen Blick auf die handgezeichnete Karte, während sie auf einem kaum erkennbaren Weg dahinkrochen, der das hügelige Land durchschnitt.
Sie hatten die Farm nach einem kräftigen Frühstück verlassen, das Dürnberg unbedingt noch für sie hatte zubereiten wollen, und jetzt stand die Sonne direkt über ihnen. Die Temperatur war mittlerweile so hoch, dass selbst die leistungsstarke Klimaanlage von Jananis Wagen überfordert war. Der Wind wirbelte dichte Staubwolken in der Ferne auf.
»Das wird nicht viel helfen«, meinte Sarie, als Smith sich aus dem Fenster beugte, um sein schweißnasses Gesicht im Fahrtwind zu trocknen. Sie hatte recht – die Luft fühlte sich an, als würde sie aus einem Umluftbackofen herangeweht werden.
Er zog den Kopf zurück und beugte sich ein wenig vor, um den schweißnassen Rücken von der Sitzlehne zu lösen. »Laut Karte müsste da vorne eine Kreuzung mit einer etwas besseren Straße sein. Wir biegen links ab, dann sind es nur noch ungefähr zwei Kilometer bis zu den Höhlen.«
»Wenn die Kreuzung noch da ist«, warf Howell ein. »Das ist nicht gerade eine neue Karte.«
»Mehr haben wir nun mal nicht. Wie sieht’s hinter uns aus, Sarie?«
»Nichts. Ich glaube, unsere Freunde haben uns verlassen.«
Die Soldaten, die ihnen so lange gefolgt waren, ließen sich
seit dem vergangenen Nachmittag nicht mehr blicken. Vielleicht waren sie mit einem Achsbruch liegen geblieben oder in einem der Bäche weggeschwemmt worden, die sie überquert hatten, seit sie aus Kampala aufgebrochen waren. Natürlich konnte es auch sein, dass sie einfach umgekehrt waren. Bahame würde es sicher nicht tolerieren, dass Soldaten der ugandischen Armee in seinem Revier herumstreiften.
Die Straße wurde flacher, und Howell nutzte die Gelegenheit, um Gas zu geben, bevor sie zu einer lang gezogenen Kurve kamen. Die Hitze und die eintönige Weite der Landschaft hatten seine normalerweise rasiermesserscharfen Reflexe etwas abgestumpft, und er trat einen Sekundenbruchteil zu spät auf die Bremse. Der Wagen brach aus und schlitterte unkontrolliert dahin – direkt in das Militärfahrzeug, das vor ihnen geparkt war.
Howell griff sofort nach seinem Sturmgewehr, doch Smith hielt ihn am Arm zurück. Das Fahrerhaus des Trucks war leer, doch hinten saßen drei bewaffnete Männer, deren erhöhte Position ideal war, um durch die Windschutzscheibe des Land Cruisers zu feuern. Im nächsten Augenblick strömten Männer in Tarnanzügen aus dem hohen Gras, ihre schussbereiten Waffen auf sie gerichtet.
»Aussteigen!«, befahl einer von ihnen auf Englisch mit starkem Akzent.
»Ihr folgt uns schon seit Kampala«, erwiderte Smith, während sie vorsichtig aus dem Wagen ausstiegen. »Wir haben die Erlaubnis, hier zu sein.«
Sechs Gewehre waren auf sie gerichtet, und aus dem Augenwinkel beobachtete Smith, wie Howell die Soldaten einschätzte. Sie schienen ein bisschen besser zu sein als die schlecht ausgebildeten Teilzeitkräfte, wie sie in diesem Teil der Welt so häufig eingesetzt wurden.
Mit einem Mal wurde ihm so richtig bewusst, wie allein sie waren. War Sembutu zu dem Schluss gekommen, dass sie mehr Ärger machten, als sie ihm nützen konnten, und dass es besser sei, sie einfach verschwinden zu lassen? Er würde nicht einmal ein Risiko damit eingehen. Niemand würde je ihre Leichen finden, und für ihr Verschwinden würde man sehr glaubwürdig Bahame verantwortlich machen können, oder irgendeine andere der vielen Ursachen, an denen Menschen in diesem Teil der Welt tagtäglich starben.
»Ihr müsst umkehren«, sagte der Mann. »Fahrt nach Hause.«
»Wir sind Wissenschaftler«, erwiderte Sarie. »Wir sind hier, um einige Tiere zu studieren, die hier bei euch vorkommen.«
»Sie studieren Ameisen, nicht?«
»Das stimmt, wir …«
»Sie wollen wegen ein paar Ameisen sterben?«
»Wir studieren nicht nur Ameisen«, fügte Smith hinzu. »Wir erforschen auch Krankheiten und wie sie sich ausbreiten. Diese Arbeit
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