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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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nur im Weg gewesen, während er in der Dunkelheit hart unter Land die trügerische Küste entlangsegelte und die sicheren Seefahrtswege vermied, auf denen sich die Fischerboote aus den Dörfern und die schwerfälligen Schiffe der offiziellen Seekaufleute ein Stelldichein gaben.
    Außerdem war es wohl das beste, wenn seine Mannschaft, die nach der katastrophalen Fahrt in den Süden einer Meuterei nahe war, die beiden Kinder nicht zu Gesicht bekam. Die Leute hatten Yanis klargemacht, daß sie über die Verantwortung für diese unerwünschten Passagiere nicht besonders froh waren. Vannor mochte zwar die Nachtfahrer durch seine Handelsbeziehungen reich gemacht haben, aber dennoch fürchteten sie ihn. Er stand im Ruf, jemand zu sein, dem man besser nicht in die Quere kam.
    »Und wenn wir in einen Sturm kommen?« hatte Gevan, der Maat, gefragt. »Was passiert, wenn uns die Lütten über Bord gehen und ertrinken? Wie wird Vannor reagieren, wenn wir mit seiner Brut an Bord von einer von Forrals Patrouillen erwischt werden? Dieser Riesenbastard von der Garnison wird nämlich langsam viel zu schlau.«
    »Was ist, wenn – was ist, wenn!« hatte Yanis gespottet. »Was soll’s, Vannor hat die beiden ja selbst mitgeschickt.«
    »Und was ist mit dem Mädchen?« fuhr Gevan ungerührt fort. »Ich habe immer gesagt, daß ein Schiff kein Platz für eine Frau ist.«
    »Das läßt du besser nicht meine Mutter hören«, grinste Yanis. »Sie macht sonst aus deinen Därmen ein Rigg.«
    »Deine Mama ist für mich keine Frau. Sie ist durch und durch ein Seemann, deine Mutter, und das ist das kleine Mädchen da unten nicht.« Immer noch düster vor sich hinmurmelnd, stapfte der Maat davon.
    In Wahrheit hatte auch Yanis Vorbehalte, aber es waren andere als die seiner Mannschaft, die Zanna bisher nur als eine zarte, dick in Mäntel vermummte Gestalt kannte. Seine Leute dachten, sie wäre noch ein Kind – aber er hatte sie oben im Haus gesehen, im Streit mit Vannors Frau, und er wußte, daß sie älter war, als es den Anschein hatte.
    Während der langen und mühsamen Fahrt flußabwärts hatte Yanis zwei und zwei zusammengezählt, und das Resultat hatte ihn durchaus nicht froh gestimmt. Warum hatte Vannor plötzlich beschlossen, seine Kinder zu den Schmugglern zu schicken? Warum hatte er nicht eher davon gesprochen? Warum war Tante Dulsina so plötzlich mit ihnen aufgetaucht und hatte sich so rasch verabschiedet? Es konnte nur eine Antwort geben. »Dieser gerissene Bastard«, murmelte Yanis. »Er schickt mir seine Tochter, damit sie mir nachspioniert.«
    Es war alles zu offensichtlich. Vannor hatte, verärgert, weil sich Yanis von den Südländern hatte betrügen lassen, seine verflixte Tochter zu ihnen geschickt, um hinter ihre Geheimnisse zu kommen. Und dann – Yanis fluchte. Wer war der Anführer? Vannor hatte vor, ihn loszuwerden und den Schmuggel in die eigenen Hände zu nehmen.
    »Oh – wir segeln!«
    Die Stimme war so dicht neben ihm, daß Yanis vor Schreck einen Sprung machte. Die elende Göre war so geräuschlos herangeschlichen, während er am Ruder stand, daß sie ihn völlig überrascht hatte. Aufgebracht und ohne nachzudenken, sprach er seine Verdächtigungen aus. »Spionierst schon, was? Na gut, ich weiß, was du vorhast, Mädchen, und es wird nicht hinhauen, verstehst du?«
    Yanis war während ihrer Fahrt flußabwärts so freundlich zu Antor und ihr selbst gewesen, daß Zanna seine plötzliche Feindschaft wie ein Schock traf. Sie biß sich auf die Lippen und kämpfte ihre Tränen nieder. Der Rest der Mannschaft hatte so unfreundlich gewirkt, als sie an Bord gekommen waren, daß sie glaubte, auf die Unterstützung des Anführers angewiesen zu sein. Womit hatte sie seinen Ärger heraufbeschworen? Der ernsten, würdevollen Art eingedenk, mit der Dulsina Vannors heftigen Zornesausbrüchen entgegenzutreten pflegte, richtete sich Zanna zu ihrer vollen Größe auf, auch wenn das nicht viel war. »Wenn du weißt, was ich vorhabe«, sagte sie kalt, »dann hoffe ich, daß du es mit mitteilst, denn ich weiß es bestimmt nicht.«
    »Nein, du weißt es bestimmt nicht«, höhnte Yanis. »Du und Vannor, ihr habt nicht geglaubt, daß ich so schlau wäre, darauf zu kommen, nicht wahr? Yanis, dieser arme Tölpel – er wird niemals darauf kommen, daß man ihm nachspioniert. Er ist so ein Holzkopf, daß er sich von den Südländern betrügen läßt!«
    Der größte Teil seines Ausbruches war Zanna ein Rätsel, aber sie bemerkte die Bitterkeit in

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