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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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berühren – er war noch so winzig, daß noch nicht einmal sie von seine Existenz gewußt hatte. Obwohl sie es mit aller Kraft versuchte, war es ihr unmöglich, die Abneigung zu unterdrücken, die in ihr aufwallte. Wenn dieses Kind nicht gewesen wäre, lebte Forral noch … und doch war es jetzt alles, was von ihm übrig war. Es sollte das Allerkostbarste für sie sein. Und es hatte ja auch nicht darum gebeten, gezeugt zu werden. Das war ihre Schuld. Ihre eigene Sorglosigkeit, die es Meiriel ermöglicht hatte, sie zu hintergehen. Das arme Ding hatte nichts als Feinde – der Erzmagusch würde es töten wollen, so wie er seinen Vater getötet hatte …
    Wie konnte sie hoffen, Miathan jemals zu besiegen? Aurian schauderte. Es war ja sehr schön gewesen, in der Hitze des Gefechtes diesen Eid zu schwören, und sie war entschlossen, es ihm heimzuzahlen, so gut sie nur konnte – aber wie? Der Erzmagusch war verrückt, ein Abtrünniger, der sich gegen die Ordnung gestellt hatte, und er besaß eine Waffe, die weit über ihre magischen Fähigkeiten hinausging. Wie mächtig war der Kessel? Welchen Sinn machte es, gegen solch eine Gewalt eine Armee aufzustellen? Tausende von Menschen würden nutzlos hingeschlachtet werden. Aber was war mit den anderen verlorenen Werkzeugen der Hohen Magie passiert? Ach, wenn sie doch nur eins davon aufspüren könnte … Aber wo sollte sie mit ihrer Suche beginnen. Sie waren schon seit Jahrhunderten verloren. Aurians Gedanken drehten sich in hoffnungsloser Verzweiflung. Es ist zuviel für mich, dachte sie. Wenn nur Forral bei mir wäre …
    Als sie an ihren Liebsten dachte, erschien sein Bild plötzlich vor ihren Augen. Nicht das Bild seiner Leiche, wie sie ihn zuletzt gesehen hatte, sondern das eines lebendigen Forral, der – unpassender ging es wohl nicht – im Schankraum des Unsichtbaren Einhorns saß. Er beugte sich über den bierbefleckten Tisch zu ihr herüber und erklärte ihr etwas; Aurian begriff, daß sie sich an eine Unterhaltung erinnerte, die sie vor einiger Zeit gehabt hatten. »Wenn dir ein Problem zu groß erscheint«, sagte er, »dann wirst du niemals weiterkommen, indem du dagegen anrennst. Zerlege es in einzelne Schritte und kümmere dich um das Wichtigste zuerst. Dann wirst du meistens feststellen, daß sich der Rest von allein ergibt.«
    Das war ein guter Rat, und er kam zur rechten Zeit. Noch ganz in ihrer Erinnerung gefangen, lächelte Aurian. »Ich danke dir, Liebster«, flüsterte sie, und sein Bild schien zurückzulächeln, während es langsam verwand. Aurian sah wieder den Ozean vor sich und schüttelte den Kopf. War das eine Erinnerung gewesen? Eine Vision? Einbildung? Sie hatte keine Vorstellung, aber immerhin fühlte sie sich jetzt ruhiger und auf merkwürdige Weise getröstet. Und ihren Weg sah sie plötzlich klar vor sich. Das wichtigste zuerst. Nun, gut, das Wichtigste war, diese Reise sicher hinter sich zu bringen – weder den Piraten noch dem Erzmagusch zum Opfer zu fallen und die Bergfestungen zu erreichen, wo sie Hilfe und ein gewisses Maß an Sicherheit vorfinden würde. Und danach? Nun sie würde schon sehen.
    Aurian fuhr herum, als sie hinter sich leise Schritte hörte. Sie hatte das Schwert schon halb aus der Scheide gezogen, bevor sie begriff, daß es sich um Anvar handelte, der überrascht zurückwich. Sie zuckte entschuldigend die Achseln und rückte ein Stück, damit er sich neben sie auf die Bank setzen konnte. »Wie geht es Sara?« fragte sie.
    Anvar machte ein gequältes Gesicht. »Immer noch aufgebracht«, sagte er. »Sie verflucht Vannor und dich und mich – jeden, der ihr einfällt.«
    Aurian seufzte. »Solange sie in der Kabine flucht, werde ich keine Zeit damit vertun, mir darüber Gedanken zu machen. Wir werden dieses jämmerliche Wesen ohnehin niemals davon überzeugen können, daß sie nicht die einzige auf der Welt ist, die Probleme hat.«
    Auf diese Andeutung hin schaute Anvar sie besorgt an. »Wie geht es dir, Herrin? Ich habe dich nicht gern so lange allein gelassen, aber sie …«
    »Ich werde überleben. Ich nehme an, daß ich einfach muß.« Aurian milderte ihre grimmigen Worte durch ein Lächeln. »Und es hat mir nichts ausgemacht, allein zu sein, Anvar. Die Mannschaft läßt mich in Ruhe – die Leute scheinen einen gewissen Respekt vor dem hier zu haben« – sie klopfte auf den Griff ihres Schwertes – »und ich mußte etwas nachdenken.«
    »Herrin, wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ich weiß es nicht.« Es schien

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