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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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an diesem Morgen gelahmt hatte, nachdem sie auf ihrem Weg nach Norden anfangs so gut vorwärts gekommen waren. Damit mußte sie nun auch noch fertig werden, zusätzlich zu den Sorgen, die sie sich um D’arvan machte. Sie hielt kurz an, um zu verschnaufen, und blickte sich bekümmert zu dem Magusch um, der steif auf seinem Pferd saß, das Gesicht mit seinen zarten Zügen ausdruckslos, die Augen leer.
    Maya murmelte einen Söldnerfluch. Sie wünschte, er würde endlich wieder normal werden. Er hatte sie vor drei Nächten fast zu Tode geängstigt, als er plötzlich diesen merkwürdigen Anfall bekam. Gerade eben noch hatten sie friedlich an ihrem kleinen Lagerfeuer gesessen, und im nächsten Moment hatte er sich völlig verkrampft, hatte sich sein Gesicht verzerrt und hatten sich seine Augen einwärts gedreht, bis nur noch das Weiß der Augäpfel zu sehen war. Er hatte sich irgend etwas von der Seele geschrien – daß Finbarr tot sei, und etwas von schrecklichen Ungeheuern und von Miathan –, bevor er zusammenbrach. Und seither war er so passiv wie ein Stein. Er konnte reiten, wenn sie ihn aufs Pferd setzte, essen, wenn sie ihm etwas in den Mund steckte, und schlafen – so sah es jedenfalls aus –, wenn sie ihm die Augenlider schloß und ihn hinlegte; aber ansonsten war mit ihm so wenig anzufangen, daß Maya ebensogut mit einem Leichnam hätte reisen können. Der Gedanke ließ die Kriegerin erschaudern. Sie hatte den jungen Magusch wirklich gern und versuchte, nicht an die Möglichkeit zu denken, daß sein Zustand von Dauer sein könnte. Maya biß sich auf die Lippen. Ich hoffe nur, daß ich Aurians Mutter bald finde, dachte sie. Sie wird doch bestimmt in der Lage sein, D’arvan zu helfen.
    Nach kurzer Pause trottete Maya tapfer weiter den Hang hinauf. Wo immer die Probleme lagen, sie hoffte, daß Lady Eilin sie würde lösen können und sie wieder zurück in die Stadt gehen könnte. Sie hatte das Gefühl, daß dort irgend etwas ganz und gar nicht stimmte, und ihr Instinkt, der sich in über einem Dutzend Dienstjahren bei der Truppe entwickelt hatte, ließ sie selten im Stich. Sie wußte von Aurian, daß alle Magusch den Tod eines der ihren spürten. War dieser Anfall D’arvans seine Reaktion auf Finbarrs Hinscheiden gewesen? Und was hatte es mit dem Erzmagusch und den Ungeheuern auf sich? Wenn es in Nexis Schwierigkeiten gab, dann gehörte sie, Maya, schleunigst an die Spitze der Truppen. Unzufriedenheit mit sich selbst nagte an ihr. Sie und D’arvan waren sich in den letzten Monaten sehr nahe gekommen, und jetzt schämte sie sich, weil sie sich den Wunsch eingestehen mußte, sie hätte sich lieber nicht freiwillig für diese Aufgabe als Kindermädchen gemeldet.
    Plötzlich lag das Tal vor ihr, weit und mondbeschienen. Maya hielt die Luft an. Es war enorm! Welche zerstörerische Kraft konnte diesen gewaltigen Krater geformt haben?
    Sie führte das Pferd an dem steilen Abgrund entlang und suchte nach einem sicheren Weg für den Abstieg durch die steile schwarze Bergwand. Dann durchdrang zu ihrem Schrecken ein gellender Ruf, der einem das Blut gefrieren ließ, den Wald hinter ihr. Das unheimliche Geheul eines großen Wolfsrudels auf der Jagd. Das Pferd warf seinen Kopf herum und bäumte sich auf; D’arvan wurde zu Boden geworfen.
    Maya fluchte, hielt sich verbissen an den Zügeln fest und kämpfte mit dem verängstigten Tier. »Nein, das wirst du nicht tun«, murmelte sie. »Ich werde dich nicht auch noch verlieren!« Irgendwie gelang es ihr, die Zügel um einen starken Ast zu schlingen und festzubinden. Das Pferd bockte und wieherte, während sie dorthin zurückrannte, wo D’arvan lag. Er wies kein Anzeichen einer Verletzung auf und schien den Sturz ebensowenig wahrgenommen zu haben wie alles andere auch. Sie schleppte seine steife Gestalt zu dem Baum hinüber, lehnte ihn an den Stamm und richtete sich keuchend wieder auf. Das Heulen kam näher, wurde immer gellender und erregter.
    Sie waren ihr auf der Spur! Großer Chathak, sie kamen von allen Seiten!
    Maya überlegte, ob sie das Pferd laufen lassen und darauf hoffen sollte, daß es die Wölfe von ihr ablenken würde, aber dann beschloß sie, sich diese Möglichkeit als letztes Mittel aufzusparen. Sie mußte ja D’arvan noch quer durch das Tal bringen, und das würde sie ohne Reittier niemals schaffen. Gebückt sammelte sie einen kleinen Stoß Zweige und einige trockene Blätter, die ihr als Zunder dienten. Dann schlug sie einen Funken, machte ein kleines

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