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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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konnte.«
    »Nun, dann gibt es ja noch Hoffnung für dich«, sagte Eilin. »Das heißt, wenn du mir die Wahrheit sagst. Wirst du dich prüfen lassen?«
    D’arvan nickte und trat mit angespannter Miene vor. Die Lady streckte ihm ihren leuchtenden Stab entgegen, und er streckte die Hand aus, um dessen mit Eisen eingefaßtes Ende fest in die Hand zu nehmen. Der grüne Schimmer leuchtete auf und bildete eine blendende Aureole, die den Körper des jungen Magusch ganz einschloß.
    D’arvan stöhnte und sank auf die Knie. Durch das funkelnde Licht hindurch konnte Maya erkennen, daß ihm Schweißtropfen auf die Stirn traten, und unwillkürlich entfuhr ihr ein Schrei. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, aber schon versperrte der große Wolf ihr den Weg, und einige andere kamen hinzu und bildeten einen Kreis um sie.
    Dann war es vorüber. Das Maguschlicht erlosch, nur noch die flackernden Flammen von Mayas kleinem Feuer beleuchteten die Lichtung, und D’arvan ließ mit einem Seufzer der Erleichterung den Stab los. Er schien in sich zusammenzusinken. Eilin lächelte. »Du hast dich wacker geschlagen, junger Magusch«, sagte sie. »Die Wahrheitsprüfung ist keine angenehme Erfahrung.« Sie wandte sich Maya zu. »Meine Entschuldigung, Leutnant Maya, dafür, daß ich euch beide verdächtigt habe. Aber schwere Zeiten stehen uns bevor – die schwersten, die die Welt seit der Verheerung gesehen hat.«
    »Lady, was ist denn nun geschehen?« verlangte Maya zu wissen. »Wenn es in Nexis Probleme gibt, dann sollte ich sofort dorthin zurückkehren.«
    Eilin schüttelte den Kopf. »Nein, mein Kind. Es wäre ein großer Fehler, unausgeruht und ohne zu wissen, was vorgefallen ist, nach Nexis zurückzueilen. Im Grunde ist es wahrscheinlich ohnehin sinnlos, daß du zurückkehrst. Gedulde dich noch ein wenig. Kommt mit zu mir, dann werde ich euch erzählen, was ich weiß – schlimme Nachrichten, soviel steht fest –, und dann können wir entscheiden, was zu tun ist.«
    »So soll es sein, Lady.« Maya zügelte ihre Ungeduld und zwang sich anzuerkennen, daß es jetzt das beste war, Lady Eilins Vorschlag zu befolgen.
    Lady Eilin nahm D’arvan mit auf ihr Pferd, Maya vergrub sorgfältig die Reste ihres Feuers, bestieg dann das andere, immer noch unruhige Tier und schloß sich der Lady an. Sie ließen die Wölfe, die weiter Wache hielten, hinter sich zurück.
     
    Die warme, rote Glut in Eilins Küchenherd vertrieb rasch die Kälte der Winternacht. Die Lady ließ es die beiden sich bequem machen, tischte Brot und Käse auf und schenkte ihnen dampfenden, aromatischen Tee in große Tassen ein, an denen sie ihre Hände wärmten. Als die Magusch sich mit ihrer eigenen Tasse zu ihnen setzte, konnte Maya ihre Neugier kaum noch bezwingen. Eilin öffnete ihren Mund, als ob sie endlich reden wollte, hielt dann aber mit einem leichten Achselzucken der Hilflosigkeit inne.
    »Es tut mir leid«, sagte sie. »Ich habe schon so lange zu niemandem mehr gesprochen; man kommt aus der Übung.« Sie seufzte. »Nun ja, es muß wohl sein.« Sie schloß die Augen und ließ die Erinnerung in sich erstehen. Maya hätte am liebsten vor Ungeduld laut aufgeschrien, aber sie nahm sich zusammen und übte sich in Geduld.
    »Ich gehe gewöhnlich zu Bett, wenn die Sonne untergeht«, sagte Eilin schließlich. »Vor drei Nächten wachte ich plötzlich auf – ich glaubte, Aurian gehört zu haben, die mich rief. Um Hilfe rief. Sie klang so verzweifelt – und ich wußte, daß es kein Traum war. Ich konnte aber danach nichts mehr hören und war zu Tode geängstigt. Ich stand auf und holte mir meinen Kristall. Es ist schon Jahre her, seit ich zum letzten Mal die Hellseherei damit praktiziert habe – wonach hätte ich auch damit draußen in der Welt Ausschau halten sollen? Solange Aurian mich gelegentlich besuchte, wußte ich, daß es ihr gutging. Aber in jener Nacht habe ich in den Kristall geschaut, und ich sah …« Ihre Stimme brach, und ihre Hände wurden weiß, so krampfhaft umklammerten sie die Tasse.
    »Was hast du gesehen?« drängte Maya. »Lady, bitte …«
    Eilin seufzte lang und tief. »Grauenhafte Erscheinungen«, sagte sie. »Kreaturen, so schrecklich, daß es sich jeder Vorstellung entzieht. Der Erzmagusch hat leichtfertig mit einem uralten magischen Werkzeug hantiert. Aus dem Abgrund von Legenden und Geschichte hat er die Todesgeister des Kessels entfesselt.«
    Maya verstand nichts von diesen Dingen, aber sie sah das Entsetzen auf D’arvans Gesicht und die

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