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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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machen!«
    Er wandte sich nun mit einer tiefen Verbeugung an Maya. »Lady Maya, ich fühle mich geehrt, die Erwählte meines Sohnes kennenzulernen, und ich entschuldige mich für meine ungehörige Heiterkeit. Meiner Meinung nach hat er wirklich eine sehr gute Wahl getroffen.« Sein Blick wanderte über ihren Körper wie eine Liebkosung; so offensichtlich und mit solcher Lüsternheit, daß D’arvan merkte, wie er plötzlich die Zähne zusammenbiß. Maya lief dunkelrot an und wußte nicht, ob sie empört sein oder sich geschmeichelt fühlen sollte. Dann richtete sie sich zu ihrer vollen Größe auf und sah Hellorin kalt in die Augen.
    »Ich danke für deine Höflichkeit, Fürst, aber das ist kaum der richtige Zeitpunkt dafür. Könnten wir uns vielleicht der wirklich dringenden Angelegenheit zuwenden, deretwegen wir hier sind?«
    D’arvan stöhnte und bedeckte mit einer Hand die Augen, und Hellorin brach in neuerliche Heiterkeit aus. »Eine exzellente Wahl, wahrhaftig! D’arvan, da hast du eine richtige Wölfin erwischt.« Seine Stimme wurde wieder nüchtern. »Hab keine Angst, kleine Kriegerin. Die Lady Eilin wird hier keinen weiteren Schaden leiden. Die Phaerie schätzen sie wegen ihrer Arbeit in diesem Tal, und ich würde es nicht zulassen, daß sie stirbt. Indem ihr mich gerufen habt, habt ihr euch in mein Königreich gebracht, in dem die Zeit keinen Einfluß hat. Ihr Leben wird hier in der Schwebe gehalten – es wird geschützt und bewahrt. Aber ich muß wissen, wer verantwortlich für diese Freveltat ist und warum sie geschah. Ihr habt recht – das ist eine ernste Angelegenheit, und meine Instinkte sagen mir, daß sie nur Teil eines größeren Unglücks ist. Also wollen wir es uns bequem machen, Kinder. Erzählt mir, was sich in der Welt da draußen ereignet hat.«
    Er machte eine kurze Handbewegung, und die Lichtung, auf der sie standen, zitterte und verschwamm. Die sie umgebenen Bäume wurden zu den Säulen einer großen Halle, und ihre Äste verbanden sich über ihren Köpfen zu einem Dach. An einer Seite, dort, wo die Stechpalmen mit ihren prachtvollen, blutroten Beeren gestanden hatten, loderte plötzlich ein Feuer in einem gewaltigen Kamin. Der Boden war von einem dunkelgrünen Teppich bedeckt. D’arvan keuchte. »Wahrhaftig, hier sieht es genauso aus wie in der Großen Halle der Akademie!«
    »Und von wem, glaubst du, haben die Magusch den Entwurf gestohlen?« In Hellorins Stimme lag eine grimmige Spitze, die bei seinen nächsten Worten allerdings verschwand. »Kommt, setzt euch.«
    D’arvan hob Eilins Stab auf, und Maya half ihm, zu einem tiefen, bequemen Sessel neben dem lodernden Feuer zu humpeln. Ein großer, grauer Hund hatte sich vor den Flammen ausgestreckt und nahm den ganzen Raum vor der breiten Feuerstelle ein. Obwohl Hellorin keine erkennbaren Befehle gegeben hatte, öffneten sich plötzlich die Türen am anderen Ende der Halle, und eine große, kupferhaarige Phaeriefrau trat ein, in Grün gewandet und so schlank wie die Weiden, denen sie ähnelte. Beim Anblick der blutüberströmten Fremden zog sie die Augenbrauen hoch.
    »Melianne, würdest du uns bitte einige Erfrischungen bringen?« bat Hellorin sie. »Und übergib die Lady Eilin unseren Heilern.«
    Meliannes braune Augen weiteten sich, als sie die Erdmagusch sah. »Lady Eilin! Mein Fürst, was für ein Unglück ist geschehen?«
    »Genau das möchte ich jetzt herausfinden.« Er schickte sie mit einer Handbewegung fort. »Ruf die Phaerie zusammen, meine Liebe. Ich glaube, daß dieses Ereignis vielleicht das Ende unseres langen Wartens bedeutet.«
    Die Augen der Phaerie begannen zu brennen. »Sofort, mein Fürst!« In einer lautlosen Explosion goldenen Lichtes verschwand sie. Hellorin kicherte, als er Mayas maßlose Verblüffung sah.
    »Im allgemeinen benutzen wir die Türen«, sagte er trocken. »Melianne ist allerdings leicht erregbar.«
    D’arvan war vollkommen erschöpft; die Ereignisse des Tages hatten ihn sowohl körperlich als auch geistig an die Grenzen seiner Kraft geführt. Zuerst dachte er, das Kräuseln in der Luft vor dem Kamin sei ein Trick, den der Feuerschein seinen müden Augen spielte. Dann hörte er Meliannes scharfe Stimme. Sie schien direkt aus der dünnen Luft zu kommen. »Barodh, du dummes Vieh. Geh mir aus dem Weg.«
    Der Hund sprang auf und schlich sich schuldbewußt zu seinem Herrn. Dort, wo er gelegen hatte, begann die schimmernde Luft zu glühen, und es bildete sich eine Kugel goldenen Lichtes, die sich

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