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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Maguschvolk hat uns gefürchtet, denn es hielt uns für Handlanger des Zufalls, was in gewisser Weise der Wahrheit entsprach. Es gelang ihnen schließlich, uns aus der Welt auszuschließen – uns in diesem Anderswo gefangenzusetzen, das wir nicht verlassen können, es sei denn, man ruft uns. Und seitdem leben wir an einem Ort, von dem aus wir die Ereignisse auf der Welt nicht beeinflussen können. Wir sind außerdem nicht in der Lage, hier untereinander Kinder zu zeugen – daher auch unsere ständige Suche nach Sterblichen oder Magusch, um unsere Rasse zu vergrößern.«
    D’arvan erstarrte. »Du meinst, du hast meine Mutter benutzt …«
    »Nein – niemals!« Hellorin streckte die Hand aus, um seinen Arm zu berühren. »Glaubst du, wir Phaerie sind Monster? Kein Kind wird uns geboren, es sei denn durch die tiefste Liebe. Es zerriß mir das Herz, als Adrina nach Nexis zurückkehrte, um dieses lächerliche Versprechen zu erfüllen, das sie ihrem Vater gegeben hatte. Ich habe geweint und getobt und geflucht. Ich hatte nur den einen verzweifelten Wunsch: ihr nachzugehen – sie zu finden und sie nach Hause zu bringen. Aber ich konnte nicht von hier weg, es sei denn, man rief mich, und das hat niemand getan – bis es zu spät war.« Seine Stimme war von Trauer erstickt.
    »Oh, Vater«, flüsterte D’arvan, zu bewegt, um mehr zu sagen.
    Hellorin nahm einen tiefen Schluck von seinem Wein. »Nun versteht ihr vielleicht, warum wir mit den Magusch nicht gut Freund sind. Sie haben uns seit vielen, langen Zeitaltern unserer Freiheit beraubt, und sie waren im Unrecht, als sie das taten. Seht ihr, der Zufall ist für die Welt genauso wichtig wie das Gleichgewicht. Ohne uns begannen die Magusch stillzustehen; sie wurden immer in sich gekehrter, stolzer und selbstherrlicher. In ihrem Stolz schufen sie die vier großen Artefakte der Macht, von denen der Kessel nur eines ist. Als die Verheerung kam, wären wir ihnen beinahe entkommen, aber nur beinahe. Dann, in unserem bittersten Augenblick, keimte unsere größte Hoffnung. Das Schwert der Flamme, die mächtigste der vier Waffen, wurde uns von ihren Schöpfern zur Aufbewahrung übergeben, denn sie wollten, daß es aus der Welt herausgenommen wurde, bis der Eine käme, für den es geschmiedet war. Wenn die Zeit käme, so sagten sie uns, müßten wir es der Welt zurückgeben und Fallen und Wachen aufstellen, damit es um keinen Preis in die falschen Hände gerät.
    ›Aber woher sollen wir wissen, wessen Hand bestimmt ist, dieses Schwert zu führen?‹ fragten wir.
    ›Das wird eure Prüfung sein‹, antworteten sie uns.
    ›Woher sollen wir wissen, wann das Schwert gebraucht wird?‹ fragten wir weiter.
    ›Ihr werdet es wissen‹, sagten sie. ›Eine Zeit wird kommen, da wird das Maguschvolk dahinschwinden und versagen und übereinander herfallen wie Wölfe. Bruder wird Bruder töten und der Ehrgeiz die Treue verraten und die Welt in großes Dunkel versinken. Dann ist die Zeit gekommen.‹
    ›Aber wie sollen wir der Welt das Schwert zurückgeben?‹ fragten wir. ›Wie können wir es bewachen, da wir doch machtlos sind?‹
    ›Das‹, sagten sie, ›ist euer Problem.‹ Also fragte ich sie: ›Was ist unsere Belohnung dafür, diese große Aufgabe zu übernehmen?‹«
    Hellorin hielt inne, und seine Augen glänzten. »Sie versprachen uns unsere Freiheit, versprachen uns, daß wir mit dem Schwert den alten Zauberbann überlisten und zurück in die Welt kommen könnten. Wie schworen ihm Treue, ihm und dem Einen, der es ergreifen wird. Wenn er es für sich beansprucht, werden wir ihm zurück in die Welt folgen, um an seiner Seite gegen das Böse zu kämpfen. Wenn wir das Böse überwunden haben, werden wir frei sein, so, wie wir es früher waren. Frei, meine Kinder!«
    »Wenn Bruder Bruder tötet«, flüsterte D’arvan. »Die Zeit ist also gekommen. Aber wie willst du das Schwert zurückgeben, Vater? Wie willst du es bewachen?«
    Der Waldfürst versuchte, D’arvans Blick auszuweichen. Er starrte reglos ins Feuer, und sein Gesicht war überschattet von Schmerz. Das Schweigen zwischen ihnen zog sich in die Länge.
    »Ich gehe davon aus, mein Fürst, daß du die Absicht hast, dazu uns zu benutzen«, sagte Maya geradeheraus.
    Endlich blickte Hellorin wieder auf und nickte. »D’arvan, es tut mir leid«, sagte er. »Es gibt uralte Gesetze, die den Umgang mit den Phaerie regeln. Gesetze, die ich selbst vor langer Zeit zum Schutze meines Volkes geschaffen habe. Als du mich gerufen

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