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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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akzeptiert, und ihre Liebe und ihr Stolz auf diesen zähen, kleinen Überlebenskünstler gab ihr neuen Mut. Er kam ganz nach seinem unbeugsamen Vater, beschloß sie, und der Gedanke an Forral bestärkte ihren Entschluß. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit der Wunde an ihrer Schulter zu und begann, den sengenden Schmerz unter Kontrolle zu bekommen. Ohne die Schmerzen, die ihre Konzentration behinderten, machte Aurian sich nun daran, den Schaden zu reparieren. Sie würde diesen Arm schon bald brauchen; ihren Schwertarm, dachte sie grimmig.
    Es war schwieriger, als sie erwartet hatte. Aurian hatte noch nie versucht, sich selbst zu heilen, aber sie wußte aus ihren Unterrichtsstunden bei Meiriel, daß dies mit einem beträchtlichen Risiko verbunden war. Das Heilen erforderte eine große Menge Energie, die zum Teil vom Heiler, zum Teil jedoch auch von dem Patienten kam. Das war der Grund, warum das magische Heilen beiden Beteiligten große Kraft kostete. Wenn sie sich selbst heilte, hatte sie nur ihre eigene Stärke zur Verfügung, und sie wußte, daß sie, wenn sie nicht sehr vorsichtig war, in größter Gefahr war, sich vollkommen auszubrennen und dabei zu töten. Solche Fälle hatte es bereits gegeben. Aber oh, es war wirklich schwierig, sich in Geduld zu üben, nur langsam und mit größter Vorsicht zu Werke zu gehen und immer wieder innezuhalten, um sich auszuruhen. Aurian war sich des Umstandes nur allzu bewußt, daß die Zeit gegen sie war. Was geschah da oben? Wie lange war sie bewußtlos gewesen? Nicht lange, tröstete sie sich. Das Blut aus ihrer Wunde war immer noch frisch und flüssig. Aber Harihn hatte gesagt, sein Vater wolle ihn töten, und wenn Sara damit zu tun hatte, waren Anvars Chancen zu überleben, ausgesprochen gering. Aurian zwang sich, nicht daran zu denken, und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Es war ihre einzige Chance, ihm zu helfen. Schritt für Schritt, während sie so schnell arbeitete, wie sie es nur wagen konnte, behob sie den Schaden und rekonstruierte mit größter Sorgfalt das zerrissene Fleisch und die Muskeln, denn sie wußte, daß ein Fehler, den sie in der Eile machte, sie für ihr ganzes Leben verkrüppeln konnte.
    Endlich fertig! Aurian bewegte versuchsweise den verwundeten Arm und die Schulter und wünschte, sie hätte die Zeit, dem geheilten Gewebe ein wenig Ruhe zu geben. Aber egal. Es mußte reichen. Es war noch nicht ganz so gut wie neu, doch es würde seinen Zweck erfüllen und mit der Zeit schon richtig verheilen. Aber die Arbeit hatte zweifellos ihren Tribut gefordert. Sie fühlte sich schwach vor Erschöpfung und hatte nur den einen Wunsch, auf diesem schmutzigen, eiskalten Boden liegenzubleiben und zu schlafen, bis ihr Körper sich wieder erholt hatte. Nun, da hatte sie keine Chance.
    Da sie wußte, daß immer das Risiko bestand, sich zu überschätzen und schließlich nicht mehr in seinen Körper zurückkehren zu können, tastete Aurians Wille sich nur ganz behutsam vor und suchte nach den Funken menschlichen Denkens, die auf Wachen schließen lassen würden.
    Sie hatte noch so gut wie gar keine Entfernung zurückgelegt, als sie auf ein paar Gedanken traf, die ihr Herz vor Freude hüpfen ließen. Shia! Die große Katze war in der nächsten Zelle gefangen.
    Shias Gedanken brannten vor Zorn. »Es waren zu viele! Sie hatten Netze!« Aurian konnte den Schmerz ihrer Freundin spüren, während sie gegen ihre Fesseln kämpfte.
    »Geduld«, beschwichtigte Aurian sie. »Ich werde dich befreien – bleib nur ganz still und errege keine Aufmerksamkeit!«
    »Na schön«, knurrte Shia widerwillig. »Aber wenn du mich befreist, nehme ich mir diese Männer zum Mittagessen!«
    Aurian erhob keine Einwände.
    Nun – wie sollte sie aus der Zelle herauskommen? Die Magusch bedauerte es, daß sie ihre Kräfte durch den Heilungsprozeß erschöpft hatte. Angetrieben von ihrem wachsenden Gefühl der Dringlichkeit, wäre ihr nichts lieber gewesen, als die schwere Tür mit einem einzigen Atemstoß wegzublasen. Jedoch … Wieder suchte sie nach den Wachen. Aha! Über ein Dutzend, aber nach wahrem Söldnerstil hatten sie sich alle in der oberen Etage im Wachraum versammelt, weit weg von der feuchten, unangenehmen Kälte der Kerker. Auf dieser Etage war nur ein einziger Wachposten, und zwar an der Biegung in dem Durchgang am Fuße der Treppe, bereit, jederzeit Alarm zu geben, wenn irgend etwas sich regte. Und, was sogar noch besser war, plötzlich konnte sie auch die zornige, ängstliche Gegenwart

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