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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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finden«, protestierte Bragar. »Die Südländer würden es als Invasion auffassen, und ein Krieg ist das letzte, was wir im Augenblick gebrauchen können. Außerdem heißt es doch, die Südländer seien den Magusch feindlich gesinnt. Wenn Aurian dort ist, wird sich das Problem doch sicher von selbst lösen.«
    »Warum sollten wir uns darauf verlassen, wenn wir andere Möglichkeiten zu unserer Verfügung haben?« Eliseth sah ihn hinterhältig an. Bragar wußte, daß sie ihn dazu bringen wollte, zu fragen, was sie meinte, damit sie ihn wieder einmal der Dummheit bezichtigen konnte. Er weigerte sich jedoch, ihr Spiel mitzuspielen, und schluckte statt dessen den Inhalt des Glases herunter, bevor er es von neuem auffüllte.
    »Du hattest ja immer schon eine hohe Meinung von dir selbst«, sagte er.
    »Wie kannst du es wagen!« Eliseth hatte den Köder geschluckt. »Ich bin die einzige Wettermagusch auf der Welt. Wenn ich mit ihnen fertig bin, werden die Südländer sich glücklich schätzen, wenn überhaupt irgend jemand überlebt hat, geschweige denn diese rothaarige Hexe. Ich habe die Landkarten studiert«, fuhr sie nun etwas ruhiger fort. »Die Südlichen Königreiche verfügen über gewaltige Gebirge und riesige Wüsten, und wenn man weit genug nach Süden geht, findet man dort sogar etwas Dschungel. Bei einem solchen Gelände ist es leicht, ein Unwetter zu produzieren. Ein Sandsturm am richtigen Ort oder Schneestürme in den Bergen zur falschen Jahreszeit könnten unser Problem lösen. Auf diese Weise würden die Südlichen Länder außerdem einer möglichen Eroberung zugänglicher gemacht«, fügte sie einschmeichelnd hinzu.
    »Das kannst du doch nicht machen, Eliseth!« Die Flasche zuckte in Bragars Händen, und Alkohol ergoß sich auf den weißgetäfelten Boden. »Du wirst das Wetter auf der ganzen Welt verändern. Es könnte Jahrhunderte dauern, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.«
    Eliseth zuckte mit den Schultern. »Na und? Wen schert es schon, wenn wir ein paar tausend Sterbliche an Unwetter oder Hungersnöte verlieren? Wenn sich ihre Zahl verringert, sind sie leichter zu kontrollieren. Und was uns betrifft, wir brauchten nicht darunter zu leiden, jetzt, da wir Finbarrs Bannzauber kennen. Wir werden Elewin Nahrungsmittel in den Katakomben lagern lassen, und zwar in unbegrenzten Mengen. Es ist ja nicht so, als hätten wir heutzutage viele Mäuler zu stopfen.«
    Bei den Göttern, sie war vollkommen erbarmungslos! Bragar war gleichzeitig beeindruckt und angewidert. Früher einmal war er der Anstifter bei ihren Verschwörungen gewesen, aber jetzt, da es Zeit war zu handeln, statt nur zu reden, stellte er fest, daß er zunehmend ratloser wurde. Es war eine Sache, über negative Magie zu reden, aber das Auftauchen dieser Dinger aus dem Kessel hatte sein Zutrauen zu sich selbst böse angekratzt. Bragar stürzte den Inhalt seines Glases herunter und dachte an das Entsetzen, das die Todesgeister über Nexis gebracht hatten. Wie konnte Eliseth nur so gelassen sein? Ihre schlanke Gestalt wirkte anmutig und kalt, wie ein Speer aus Eis, und doch blühte sie in Situationen, die ihm das Blut gefrieren ließen, erst richtig auf. Sein Bild von ihr, von der unterwürfigen und besiegten Magusch, verflüchtigte sich. Er verlor dieses Spiel; das wußte er jetzt. Seine einzige Hoffnung bestand darin, sich mit ihr zusammenzutun und darauf zu warten, daß sie sich irgendwann übernehmen würde. Dann endlich würde die Reihe wieder an ihm sein. Er beschloß, seine Taktik zu ändern. »Vielleicht hast du recht …« Er unterbrach sich, plötzlich aufmerksam gemacht von einem warnenden Prickeln im Nacken, von einem winzigen Anflug eines Geräuschs draußen vor der Tür. Er stand so hastig auf, daß er den Stuhl hinter sich umwarf, und schoß durch den Raum, um die Tür aufzureißen.
    »Bragar, was machst du da?«
    Der Feuermagusch spähte in das leere Treppenhaus und schloß dann die Tür, während er verwirrt den Kopf schüttelte. »Ich dachte …«
    Elewin, der sich hinter der Biegung der Treppe flach an die Wand preßte, stieß in einem langen Seufzer den Atem aus, den er angehalten hatte. Um Haaresbreite hätte man ihn entdeckt! Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, noch einmal zurückzukehren, aber es hatte keinen Sinn, ein solches Risiko einzugehen. Er hatte genug gehört und mußte seine Informationen weitergeben. Also eilte er die Treppe hinunter und schloß die Tür, die aus dem Turm herausführte.
    Bei den

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