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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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er an dem Raum vorbeikam, in dem die Todesgeister eingeschlossen waren, hielt er den Atem an und beschleunigte seinen Schritt. Die Klinge schwirrte ohne Vorwarnung aus der Dunkelheit hervor, nur einen Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Elewin machte einen Satz zurück um die scharfe Biegung in dem Korridor, wobei er vor Furcht beinahe seine Laterne fallengelassen hätte. »Ich bin es, du Narr!« zischte er. »Was, zum Kuckuck, hast du hier zu suchen. Du hättest mir um ein Haar die Nase abgeschnitten!«
    »Tut mir leid.« Die kleine, drahtige Gestalt Parrics, des Kavalleriehauptmanns, erschien an der Ecke. Er grinste von einem Ohr zum anderen. »Ich scheine langsam einzurosten. Ich habe doch auf deinen Kopf gezielt!«
    Elewin konnte das gar nicht komisch finden. »Warum hast du nicht an der gewohnten Stelle gewartet? Was wäre passiert, wenn ich nun einer von den Magusch gewesen wäre?«
    Parric zuckte mit den Schultern. »Du hast dich verspätet«, beklagte er sich. »Ich habe mir hier unten fast die Eier abgefroren. Ich mußte mich einfach etwas bewegen, um warm zu bleiben.«
    »Schon gut«, seufzte der Haushofmeister. Jetzt war ihm klar, wo er seine unflätige Ausdrucksweise herhatte. »Ich habe Nachrichten für euch. Laß uns weiter runtergehen, wo es sicherer ist, dann können wir reden.«
    »Ich weiß nicht, worüber du dich so aufregst«, knurrte Parric. »Niemand, der noch recht bei Verstand ist, würde in einer Nacht wie dieser hier herunterkommen, oder? Ich möchte schwören, daß mir Eiszapfen gewachsen sind an meinem –«
    »Parric!«
    Der Kavalleriehauptmann kicherte.
    Die uralten Teile der Katakomben, die Anvar entdeckt hatte, waren kaum mehr als eine Reihe tief in den Felsen liegender, natürlicher Höhlen. Sie waren mittlerweile ihrer Schätze beraubt worden, und die Schritte der beiden Männer hallten in den kahlen Kammern laut wider. Da der altertümliche Zauber, der ihren Inhalt bewacht hatte, durchbrochen worden war, hatte die Feuchtigkeit von dem nahe gelegenen Fluß sich nun auch hier Zutritt verschafft. Die dunklen Mauern waren von schimmernden Eiskristallen übersät, die das Lampenlicht zurückwarfen, und der Boden war glitschig und trügerisch. Elewin umklammerte seine Laterne, weil er befürchtete, sie könnte seinen tauben Fingern entgleiten. Wie sehr er wünschte, daß Finbarr noch am Leben wäre. In den Tagen des Archivars waren diese Höhlen von Maguschlicht erleuchtet und von einem Zauber warm und trocken gehalten worden.
    »Siehst du? Genau wie ich dir gesagt habe. Kälter als das Herz eines Freudenmädchens ist’s hier unten.« Parric zog die Überreste einer zertrümmerten Holztruhe aus einer Ecke und setzte sich, wobei er Elewin bedeutete, sich zu ihm zu gesellen. »Ich nehme nicht an, daß du etwas zu essen mitgebracht hast? Oder eine Flasche?« fragte er hoffnungsvoll.
    »Ich hatte keine Gelegenheit dazu. Tut mir leid, Parric. Ich weiß, daß es dort, wo du dich versteckst, nicht viele Annehmlichkeiten gibt. Aber ich habe eine Nachricht für dich, die dir das Herz besser erwärmen wird als jede Flasche.« Elewin grinste und kostete den Augenblick aus. »Die Lady Aurian ist angeblich noch am Leben!«
    Er erzielte kaum die Reaktion, die er erwartet hatte. Der sehnige, hartgesottene kleine Kavalleriehauptmann starrte ihn an, und Tränen stiegen ihm in die Augen, die dann unkontrolliert über seine Wangen liefen. Schließlich wandte Parric sich abrupt ab, barg das Gesicht in seinen Händen und begann zu schluchzen.
    »Parric!« Ein vollkommen verwirrter Elewin setzte die Laterne ab und legte dem Mann einen Arm um die Schultern.
    »Es tut mir leid«, brachte Parric mühsam hervor. Er fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und schaute sein Gegenüber verlegen an. »Nicht gerade das, was du von einem zähen alten Bastard wie mir erwartet hättest, wie?« Er schluckte. »Bei den Göttern, habe ich dieses Mädchen gern gehabt! Wir alle haben sie geliebt – sie und Forral. Wir dachten, sie wären beide getötet worden – und dann hat Vannor uns erzählt, daß sie Forrals Kind unterm Herzen trug … Elewin, das ist ja ein Wunder! Ein verdammtes Wunder!« Er drückte dem Haushofmeister den Arm. »Wo ist sie? Wie geht es ihr?«
    Es tat Elewin in der Seele weh, Parrics Freude einen Dämpfer zu versetzen. »Du darfst dir nicht zuviel erhoffen, Parric. Es steht noch nicht fest. Aber Miathan besteht darauf, daß sie noch immer am Leben ist, und ihr Diener Anvar ist bei ihr.«
    »Was, der

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