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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Blick zu. »Seine Augen waren vollkommen zerstört. Aber selbst wenn ich ihn hätte heilen können, hätte ich es nicht getan. Nicht, nachdem seine Kreaturen meinen Finbarr getötet haben.« Ihre Stimme war voller Haß. »Aber wie dem auch sei, heute abend ist es mir gelungen, zu entkommen. Ich bin Elewin gefolgt und habe gehört, was er zu dir gesagt hat: daß Aurian noch am Leben ist. Ich muß sie finden.«
    »Sie lebt? Warum, zum Kuckuck, hast du mir nichts davon gesagt?« Vannor wandte sich an Parric.
    »Dazu war keine Zeit«, protestierte er, »nicht mitten im Kampf …«
    »Kampf?« Nun war es an Elewin, das Gespräch zu unterbrechen.
    Vannor nickte. »Jemand hat uns verraten«, erklärte er.
    »Ihr beide müßt jetzt mit uns kommen«, warf Parric ein. »Du kannst jetzt nicht mehr hierbleiben, Elewin, und es wäre nicht sicher genug, wenn wir sie zurückließen.«
    »Einen Augenblick mal.« Vannor wandte sich an Meiriel. »Warum mußt du Aurian finden?«
    »Sie braucht meine Hilfe«, erwiderte die Maguschfrau. »Miathan hat das Kind mit einem Fluch belegt. Sie trägt ein Ungeheuer unter dem Herzen.«
    »Was!« explodierte Parric. »Dieser Bastard! Ich bringe ihn um!«
    »Immer mit der Ruhe, Parric.« Vannor mußte seine ganze Kraft aufbieten, um seinen Freund davon abzuhalten, durch den Tunnel zurückzukehren. »Das ist nicht der rechte Augenblick. Wir müssen sehen, daß wir sicher hier wegkommen, bevor wir uns mit dieser Sache beschäftigen können.«
    Also machten sie sich auf den Weg, um am Ausgang der Kanalisation zu den anderen Rebellen zu stoßen; Sangra ging mit Parric voran, der immer noch vollkommen außer sich war vor Zorn und Trauer. Dulsina nahm Meiriel unter ihre Fittiche. Im Weitergehen zog Elewin irgendwann Vannor zur Seite, so daß sie außer Hörweite der anderen waren. »Hör gut zu«, sagte er. »Lady Meiriel mag zwar die Wahrheit sagen, aber ich würde euch doch raten, sehr vorsichtig zu sein. Sie scheint im Augenblick ganz klar zu sein, doch seit Finbarrs Tod ist sie nicht mehr sie selbst. Wir haben es mit einer Wahnsinnigen zu tun, Vannor. Was immer du tust, du darfst ihr auf gar keinen Fall vertrauen.«

 
30
Rabe
     
     
    Der Prinz und sein Gefolge brachen bei Sonnenuntergang das Lager ab und machten nur eine kurze Pause, um hastig ein paar Bissen herunterzuschlingen, bevor sie sich wieder auf ihren Weg durch die Wüste machten. Obwohl der Mond noch nicht aufgegangen war, gab es Licht genug. Der Juwelenstaub brannte und funkelte in einer Vielzahl kristallener Schattierungen und hielt das Glühen des Sonnenuntergangs noch lange fest, nachdem es vom Himmel verschwunden war. Sandwolken wehten sanft in der umherstreifenden Nachtbrise über den Boden und kreuzten ihren Weg wie suchende Irrlichter unter den Sternen. Aurian war seltsam still und in sich gekehrt; und Anvar, der neben ihr ritt, staunte über die Sicherheit, mit der Yazour seinen Weg in diesem gesichtslosen Land zu finden schien. Angetrieben von Langweile und Neugier, ritt er nach vorn, um sich zu erkundigen, wie er das machte. Anvar bemerkte das Aufblitzen von Yazours Lächeln unter seinen Schleiern. »Ah«, sagte er. »Das ist die Magie meines Volkes. Die Wüste liegt uns im Blut, und das schon seit endlosen Generationen.« Er lachte. »Mein Freund, ich necke dich nur. Sei versichert, es gibt viele Möglichkeiten – die Geländeformation, die Ausrichtung der Dünen im Wind –, aber vor allem finde ich mich anhand der Sterne zurecht.«
    Anvar zog eine Grimasse. »Daran habe ich überhaupt nicht gedacht. Ich nehme an, das liegt daran, daß die Sterne hier ganz anders sind.«
    Yazour hob die Augenbrauen. »Die Sterne sind anders? Wie seltsam! Erzähle mir, Anvar. Sind alle Dinge in deiner nördlichen Heimat anders als hier? Wie ist es dort?«
    Anvar lächelte, denn er mochte diesen jungen Mann und überlegte nun, wo er anfangen sollte. Alles im Norden war so verschieden von dem, was er hier kennengelernt hatte, daß sie wohl ein Gesprächsthema für die ganze Nacht hatten – aber er kam niemals dazu, ihm eine Antwort zu geben, denn in diesem Augenblick stieß sein Pferd einen Schmerzensschrei aus und fiel taumelnd und stolpernd in den weichen Juwelenstaub. Anvar wurde ruckartig nach vorn geworfen und mußte all seine Kraft aufbieten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und die Zügel schießen zu lassen. Yazour fluchte wild, sprang ab und griff nach seinem Zaumzeug, um die torkelnde Stute wieder auf die Beine zu bringen,

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