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Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Die Artefakte der Macht 01 - Aurian

Titel: Die Artefakte der Macht 01 - Aurian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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geboren warst. Wäre deine elende Mutter doch nur nicht weggelaufen. Aber immerhin, vielleicht bist du noch zu etwas nutze.«
    Er nahm Anvars Kopf in beide Hände. Anvar stöhnte vor Schmerz. Ihm war, als würde ihm das Gehirn ausgewrungen. Er fiel vornüber und erbrach sich über den Boden. »Kretin!« Der Faustschlag des Erzmagusch warf ihn wieder zurück in seinen Sitz.
    Anvar versuchte, sich wegzuducken, aber Miathan bekam ihn an den Haaren zu fassen und hängte ihm eine silberne Kette mit einem glänzenden, flachen Kristall um den Hals. »Ich werde nicht zulassen, daß sich ein Bastard den Rang der Maguschleute anmaßt«, sagte er. »Du magst Kräfte haben – aber damit werde ich gleich fertig sein!« Er hob seinen Stab und stieß schreiend in einer merkwürdigen und verzerrten Sprache einige Worte hervor.
    Der Kristall an der Kette erstrahlte plötzlich in einem überirdischen Licht. Anvar schrie vor Schmerz und wurde zu Boden geschleudert, schlug mit dem Kopf auf und hatte das Gefühl, als würde das Leben selbst aus seinem Leib gesaugt. Undeutlich nahm er wahr, daß Miathan ihm die Kette mit dem Kristall abnahm, und als der Schmerz nachließ und er wieder klarer sehen konnte, hatte der Erzmagusch sich selbst die Kette mit einem selbstgefälligen Lächeln umgehängt. »Das waren also deine Kräfte«, sagte er. »Jetzt sind sie mein. Aber noch eine Feinheit, bevor wir dich dahin schicken, wo du hingehörst, du Bastard von einem Halbblut!« Noch einmal legte er seine Hände auf Anvars Kopf und sah den schreckensstarren Jungen mit brennenden Augen an. Anvar hatte das Gefühl, als ob sich ein Band von eisigem Stahl fest um seine Stirn legte.
    »Kannst du es spüren?« fragte der Erzmagusch. »Du wirst es für den Rest deines Lebens behalten, Anvar. Normalerweise wirst du gar nicht merken, daß es da ist – aber wenn du versuchst, irgend jemandem davon zu erzählen, was du heute getan hast, oder davon, daß du von einem Magusch abstammst – selbst wenn du bloß versuchst, daran zu denken –, dann wird sich dieses Band straffen und dir unaussprechliche Schmerzen bereiten. Und wenn du nicht aufhörst, wird es dich umbringen. Mach also keinen Fehler.«
    Es klopfte an der Tür. »Herein«, rief Miathan.
    Ein großer Mann mit fettigem, schwarzem Haar und einer brutalen Fratze kam herein. Er verbeugte sich ehrerbietig vor dem Erzmagusch und warf Anvar, der sich immer noch stöhnend auf dem Boden wand, einen flüchtigen, verwunderten Blick zu. »Du hast nach mir geschickt, Herr?«
    »Das habe ich in der Tat, Janok«, strahlte Miathan. »Ich habe von deinen Klagen gehört, daß du zuwenig Hilfe in der Küche hast – denn eurem Erzmagusch bleiben selbst solche unbedeutenden Dinge nicht verborgen. Ich habe einen neuen Dienstsklaven für dich. Er kommt aus einer Bäckersfamilie, so daß er dir vielleicht von Nutzen sein kann. Sein Vater hat ihn mir übergeben, nachdem der Bursche seine Mutter umgebracht hat.«
    Janok runzelte die Stirn. »Herr, du willst, daß ich einen Mörder in meiner Küche beschäftige?«
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Miathan unbekümmert. »Es ist bestenfalls ein feiges kleines Scheusal. Behandle ihn so, wie er es verdient, dann wird es keine Probleme geben. Wenn es allerdings zu schwierig für dich ist, mit ihm fertig zu werden, dann kannst du dich natürlich an mich wenden.« Von seinen stahlharten Augen ging eine unausgesprochene Drohung aus.
    »Sehr wohl, Herr«, murmelte Janok. Er war offensichtlich nicht besonders glücklich, aber ihm blieb keine Wahl. »Komm her, du!« Er ging auf Anvar zu und hob ihn an seinem Hemd vom Boden auf. Das letzte, was Anvar sah, während er aus dem Raum gezerrt wurde, war ein höhnisches Grinsen grausamer Befriedigung auf Miathans Gesicht. Der Erzmagusch weidete sich an seiner Schadenfreude.

 
8
Versklavt
     
     
    Wie immer sah Anvar den feigen Fuß nicht, der ihn zu Fäll brachte. Er trug gerade eine schwere Tonne voller Fleischabfälle und Gemüsereste zur Hoftür der Küche, als er den scharfen Schmerz an seiner Ferse spürte. Dann lag er, in einem Wust von Blut und stinkenden Abfällen, am Boden, lang ausgestreckt auf den Steinplatten, die er erst am Morgen gescheuert hatte.
    Die wütende Stimme des Küchenmeisters brachte das Gekicher der restlichen Küchenmannschaft zum Verstummen. »Blöder Tölpel von einem Hornochsen!« Janoks schwerer Stiefel traf Anvar wuchtig in den Magen, in die Rippen und ins Gesicht. Janok nahm einen Besen von seinem Haken an

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