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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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seither von der Leiche ernährt.
    »Nun?« fragte Emmie sich. »Was hätte sie auch tun sollen? Schließlich mußte sie ihre Jungen füttern.« Dennoch mußte sie heftig gegen einen Brechreiz ankämpfen, während sie eine alte Decke nahm und den Haufen säuberlich abgenagter Knochen verhüllte, bevor sie das Kind in das Zimmer rief.
    Grince brach angesichts der jungen Hündchen in Entzückensschreie aus – eine kunterbunte Schar: ein Tier weiß wie seine Mutter und die andern mit schwarzen Flecken gesprenkelt. Als Emmie die Hand ausstreckte, um die kleinen Geschöpfe zu nehmen, reagierte die Hündin, die vom Hunger sichtbar geschwächt war, mit einem Vertrauen, das ihr ans Herz griff. Als sie gemeinsam die Hütte verließen, tanzte Grince, der seine Aufregung nicht verbergen konnte, fröhlich um sie herum. »Gehören sie mir?« fragte er sie mit weit aufgerissenen Augen. »Kann ich alle behalten?«
    »Natürlich kannst du das«, antwortete Emmie leichtsinnig. Dann legte sie ihr freie Hand auf den breiten, weichen Kopf der Hündin, die neben ihr herlief, und lächelte. »Aber der große Hund gehört mir«, fügte sie mit fester Stimme hinzu. Plötzlich war sie fröhlicher und zufriedener, als sie es nach Devrals Tod je gewesen war.
    Es war schon fast Mittag, als sie müde in die Herberge zurückkehrten. Die fünf zappligen Hundebabys, die noch nicht einmal die Augen öffnen konnten, hatte sie vorsichtig in einen großen Beutel verfrachtet, den sie aus ihren Unterröcken gemacht hatte. Grince, den ihr Einfallsreichtum gewaltig beeindruckt hatte – das und die Tatsache, daß sie ihr Versprechen gehalten hatte –, klammerte sich fest an ihre freie Hand, und der große, weiße Hund folgte ihr vertrauensvoll auf dem Fuß. Die Götter mögen mir beistehen, dachte Emmie und stellte sich vor, wie die Hure wohl reagieren würde, wenn man ihr nicht nur einen, sondern gleich fünf junge Hunde präsentierte – Tilda steht ein Schock bevor. Und was, um alles in der Welt, wird Jarvas sagen, wenn er diese Menagerie sieht?
    »Was, zum Kuckuck, ist das?« Der entsetzte Ausdruck auf Jarvas’ Gesicht beim Anblick des weißen Hundes war nicht besonders ermutigend. Grince versteckte sich ängstlich hinter Emmies Röcken. Sie drückte seine Hand und hob trotzig das Kinn, aber der Junge konnte spüren, daß sie zitterte. »Es ist nur ein Hund, um Himmels willen!« protestierte sie.
    »Ein Hund? Für mich sieht er mehr wie ein verdammtes Pferd aus!« schnaubte Jarvas. »Emmie, du hättest mehr Verstand haben sollen, als dieses Geschöpf hierherzubringen. Haben wir nicht schon genug Sorgen nach meiner Wahnsinnstat von gestern abend? Steht uns nicht schon genug Ärger bevor? Und wie, im Namen aller Götter, willst du das verflixte Tier füttern? Wir haben schon für die Menschen kaum genug.«
    Und meine Hündchen! dachte Grince. Er hatte plötzlich einen Kloß in der Kehle und mußte schlucken. Noch nie in seinem kurzen Leben hatte er etwas gehabt, das wirklich ihm gehörte – und noch nie zuvor hatte er sich etwas mehr gewünscht als diese fünf winzigen Lebewesen. Über seinen Kopf hinweg ging der Streit weiter.
    »Ich werde sie von meiner Ration füttern«, erwiderte Emmie entschlossen.
    »Und genau das wirst du eben nicht!« fuhr Jarvas sie an. »Du ißt sowieso nicht annähernd genug, auch ohne zusätzlich noch einen räudigen Hund von deiner Ration verpflegen zu müssen. Ich sage dir, Emmie, ich werde es nicht erlauben.«
    Grince sah, daß seine neue Freundin in die vertrauensvollen Augen des Hundes blickte. Dann holte sie zitternd Luft. »Na schön«, sagte sie mit gepreßter Stimme. »Wenn wir hier nicht willkommen sind, gehen wir woanders hin.«
    »Nein!« Das Protestgeheul kam von Grince. »Du kannst nicht weggehen. Was wird dann aus meinen Hündchen?« Bevor Emmie noch etwas tun konnte, schoß er hinter ihr hervor, trat Jarvas kräftig gegen das Schienbein und ging dann wieder hinter ihr in Deckung. »Laß sie in Ruhe, du widerliches, altes Schwein!« schrie er. »Es ist ihr Hund, und die Hündchen gehören mir, und wir werden sie behalten. So!«
    Ein langer Arm schoß nach vorn, und der große Mann zog Grince hinter Emmies Röcken hervor. So sehr der Junge sich auch wand und krümmte, er konnte dem qualvoll festen Griff dieser starken Finger nicht entkommen. Jarvas Augen funkelten vor Zorn.
    »Es ist alles gut, mein Sohn.« Die weiche, tiefe Stimme war fest und beruhigend. »Jarvas, ist das wirklich nötig?«
    Jarvas ließ

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