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Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe

Titel: Die Artefakte der Macht 02 - Windharfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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er Stimmen, die der Wind vom Feld der Steine zu ihm herübertrug.
    Dank sei der Göttin! Obwohl er langsam und vorsichtig gegangen und jeden Schritt, mit dem er den schlüpfrigen Weg hinaufgestiegen war, vorher sorgfältig hatte abwägen müssen, erreichte Chiamh das Feld der Steine, bevor die Wachen, die die Gefangenen hierhergebracht hatten, ihren Rückmarsch antraten. Das letzte, was er brauchte, war eine Begegnung mit ihnen, denn er würde ihnen unweigerlich erklären müssen, was er hier oben tat! Gesegnet sei die Abkürzung, die ihm die nötige Zeitersparnis verschafft hatte! Vorsichtig versteckte sich das Windauge zwischen einer Ansammlung von Felsbrocken neben dem Trampelpfad. Dann betete er darum, daß die verflixten Wachen sich beeilten, und fand sich damit ab, noch ein wenig warten zu müssen.
    Glücklicherweise verspürten die Wachen nicht den geringsten Wunsch, herumzutrödeln, bis die schwarzen Geister erschienen. Es hatte wieder angefangen zu schneien, und der heulende Wind wirbelte Schneeflocken über den Berg. Nach kurzer Zeit hörte Chiamh das knirschende Geräusch von Schritten im Schnee. Die Wachen kamen an seinem Versteck vorbei. Fluchend schlitterten sie den trügerischen Pfad hinunter und brummten in der typischen Manier der Soldaten vor sich hin. Der Sturmwind trug ihre Klagen zu Chiamh hinüber: »Nur wegen des Rudelführers und seines verdammten Gesetzes müssen wir in diesem Unwetter unseren Hals riskieren …«
    »Ja, und wozu das alles? Diese stinkenden Fremdländer werden wahrscheinlich längst erfroren sein, wenn die Geister kommen …«
    »Warum wir sie nicht einfach auf dem Plateau mit einem Schwert durchbohren konnten, werde ich nie begreifen …«
    »Es wäre allerdings eine Verschwendung gewesen, dieses Mädchen zu durchbohren – zumindest mit einem Schwert! Wenn es nicht so kalt gewesen wäre, hätten wir sicher einigen Spaß mit ihr haben können …«
    Als das Windauge Galdrus’ einschüchternde Stimme hörte, mußte er sich sehr beherrschen, um nicht zu hoffen, daß die Narren auf ihrem Weg nach unten über eine Felskante stürzen würden. Sobald sie endlich verschwunden waren, verließ er sein Versteck und machte sich auf den Weg über den felsigen Pfad zum Feld der Steine – bis ein Schwall von Flüchen und Schreien ihn abrupt zum Stehen brachte. O Göttin! Die Geister konnten doch unmöglich schon gekommen sein? Nicht nur die tödliche Kälte ließ ihn erzittern, und er wartete, bis die Stimmen verklungen waren. Dann schlich er langsam weiter, voller Angst vor dem, was er auf dem Feld der Steine vorfinden würde.
     
    Parric lag der Länge nach ausgestreckt und hilflos auf dem flachen Todesstein. Die eisige Kälte der Fesseln brannte sich in seine Handgelenke und seine Fußknöchel ein. Bei allen Göttern, dachte er, ich wußte nicht, daß es so kalt sein kann! Der Schnee, der beim ersten Kontakt mit seinem Körper geschmolzen war, war mittlerweile wieder gefroren und verschweißte ihn mit dem Stein. Während die tödliche Kälte langsam von seinem Körper Besitz ergriff, begann sein Zorn auf die Xandim bereits in Verzweiflung überzugehen. Zorn war besser gewesen. Mit Zorn konnte man wenigstens noch kämpfen – aber wie hätte er denn kämpfen können, gefesselt und festgefroren, wie er war?
    Ganz in seiner Nähe waren die anderen ebenfalls an große Felsbrocken gekettet. Sangra war irgendwo hinter ihm, so daß er sie nicht sehen konnte. Meiriel dagegen konnte er aus den Augenwinkeln noch erkennen, bald sichtbar und bald verschwunden hinter den wirbelnden, grauen Vorhängen aus Schnee. Der Kavalleriemeister kämpfte eine Woge des Zorns nieder. Dank irgendeines seltsamen Effekts des Sprachzaubers, den die Magusch bei den Xandim benutzt hatte, war es ihm möglich gewesen, Meiriels Worte während der Verhandlung zu verstehen, und es war sehr wahrscheinlich, daß jene Worte es gewesen waren, die ihnen dieses Ende beschert hatten. Wenn sie doch nur ihn zu dem Herrscher hätte sprechen lassen und er ihm hätte erklären können, daß sie nur durch sein Land hindurchreisen wollten und nichts anderes, daß sie schon bald wieder fort sein würden! Parric hatte sich alles zurechtgelegt, aber statt seine Worte zu übersetzen, hatte Meiriel eine typische Maguschtirade angestimmt – genau wie die, die dazu gerührt hatte, daß die Nachtfahrer sie von ihrem Schiff geworfen und überhaupt erst in diese schreckliche Situation hineingebracht hatten! Ihre Arroganz hatte sie alle

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