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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Fluch schwang sich Aurian von Chiamhs Rücken herunter und rannte, dicht gefolgt von Iscalda, zu dem Hengst hinüber. »Beeil dich!« rief die Magusch. »Er ist so verängstigt, daß er nicht mehr weiß, was er tut. Wir müssen versuchen, ihn auf die Beine zu bringen, bevor diese Idioten hier antanzen.«
    Obwohl sich Shia klug außerhalb von Schiannaths Sichtweite hielt, ließ dieser niemanden an sich heran. Wenn es trotzdem jemand versuchte, schnappte er wild mit den Zähnen und versuchte, mit seinem offensichtlich verletzten Vorderbein auszutreten. »Schiannath, ich bin es – Iscalda!« rief seine Schwester, aber ihre Worte gingen in dem Klang seiner wütenden Schreie unter. Wenn sie ihn doch nur soweit bringen konnte, sie anzusehen … Schnell wandte sie sich zu der Magusch um. »Aurian, wenn du ihn ablenkst, versuche ich, an seinen Kopf heranzukommen.«
    Aurian nickte. »Sei vorsichtig«, sagte sie kurz und lief auf den Hengst zu, wobei sie wild mit den Armen ruderte und schrie wie eine Todesfee. Schiannath legte die Ohren an und drehte sich zu ihr um. Daraufhin schoß Iscalda schnell wie der Blitz zu ihm hinüber und hielt sein Maul fest, bevor die gefährlichen Zähne Aurian etwas anhaben konnten. Und schon rückten auch die Xandim immer näher. Schiannath bäumte sich auf und versuchte, Iscalda abzuschütteln. Aber sie hielt ihn grimmig fest und ließ sich nicht abwehren. Dann legte sie ihren Mund ganz dicht an sein Ohr und rief: »Schiannath! Schiannath! Ich bin es, Iscalda! Es ist alles gut – du bist in Sicherheit, du bist bei uns. Komm wieder zu uns zurück, bitte. Du hast gewonnen, du bist in Sicherheit …«
    Als ihre besänftigende Litanei den zu Tode erschreckten Hengst langsam erreichte, hörte er auf, sich gegen sie zu wehren. Auf Aurians Zeichen hin eilten nun auch seine Freunde herbei, die ihr halfen, das erschöpfte Tier wieder auf die Beine zu stellen, während Chiamh und Yazour mit Hilfe einer fauchenden Shia die Menge zurückhielten. Bald stand Schiannath zwar noch immer vor Schwäche zitternd und mit gesenktem Kopf da, aber langsam kehrte das Verstehen in seine Augen zurück.
    In der Zwischenzeit hatte Aurian Schiannath mit ihren Heilerinnensinnen untersucht. Als sie fertig war, richtete sie hastig das Wort an ihn. »Schiannath, hör mir zu. Du wirst wieder gesund, und ich helfe dir – aber versuch noch nicht, dich zurückzuverwandeln. Du bist zu erschöpft, verstehst du? Ich möchte dich zuerst heilen; dann kannst du dich, wenn du willst, wieder verwandeln.«
    Chiamh richtete in der Zwischenzeit das Wort an die Menge. »O Xandim, ich gebe euch euren neuen Rudelfürsten: Schiannath, den Sieger der Herausforderung. Möge die Göttin fügen, daß er weise und zu eurem Wohl über euch herrscht – und möge ihr Fluch auf jeden fallen, der seine Herrschaft in Zweifel zieht, die er sich nach dem Gesetz der Xandim redlich erobert hat.«
    Es gab nicht viel Beifall. Aus den Mienen der Xandim, von denen einige enttäuscht, andere wütend waren, schloß Aurian, daß sie alle fest damit gerechnet hatten, daß Schiannath verlieren würde. Sie hätte ihnen am liebsten ins Gesicht gespuckt. Ysalla trat stellvertretend für die Ältesten vor, und ihr Gesicht war starr wie Stein. »Und was will er, unser neuer Rudelfürst?« Der wilde Hohn in ihrer Stimme war wie ein Peitschenschlag.
    In Aurians Gedanken klang Chiamhs ängstliche Stimme: »Kannst du ihm helfen? Schiannath muß sehr bald das Wort an sein Volk richten, sonst werden die Leute das als schlechtes Omen betrachten.«
    »Ich kann es, aber es wird eine Weile dauern«, erwiderte die Magusch auf dieselbe schweigende Art und Weise.
    »Ich bezweifle, daß wir eine Weile haben«, flehte das Windauge sie an. Schon jetzt erhob sich ein unruhiges Gemurmel über der Menge.
    Aurian spürte die ungeheure Kraft des feindseligen Zorns und traf einen Entschluß. »Na gut, Anvar, du mußt einen Schild errichten und unsere eigenen Leute so gut wie möglich beschützen. Diese blutrünstige Meute setzt jede Menge Energie frei – ich werde mir etwas davon borgen.«
    »Aurian – das kannst du nicht. Der Maguschkodex …«
    »Ach, zum Teufel mit dem Maguschkodex, nur dies eine Mal. Es ist für eine gute Sache. Ich habe das schon einmal getan, bei dem Aufstand in Nexis, und dann noch einmal in der Arena der Khazalim – den Leuten wird nicht das geringste passieren.« Noch während sie Anvar beruhigte, bereitete sie sich vor. Unauffällig griff sie nach dem Stab der

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