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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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Weise an Aurian erinnerte. »Mir geht es gut«, murmelte sie durch dick angeschwollene Lippen. »Die Himmelsleute haben uns gerettet, gerade noch …« Über seine Schulter hinweg erblickte sie plötzlich Jharav. »Eliizar, nein! Er ist doch nicht …«
    »Nein, aber er ist schwer verwundet«, erklärte ihr Eliizar sanft.
    »Ich muß ihm helfen!« Ohne auf seinen Protest zu achten, daß sie selbst Hilfe brauche, eilte Nereni an die Seite des Verwundeten.
    Der Schwertmeister drehte sich zu den Geflügelten um. »Ich kann euch gar nicht genug danken«, begann er, aber Sturmvogel kam ihm zuvor.
    »Denk nicht mehr daran«, sagte er zu Eliizar. »Heute haben sich zum ersten Mal seit Jahrhunderten Himmelsleute in die Angelegenheiten der erdgebundenen Rasse eingemischt. Fink und ich haben herausgefunden, daß wir durchaus jemanden, der nicht zu unserem eigenen Volk gehört, gern haben – und für ihn kämpfen können. Und das war ein gutes Gefühl. Wenn du nichts dagegen hast, würden wir gern unsere Frauen herholen und jeden anderen, den wir überreden können, mitzukommen. Wir wollen uns in den Bergen am Waldrand ansiedeln, um eure Freunde zu sein und an euren Unternehmungen teilzuhaben; die beiden Gemeinschaften – die im Himmel und die auf dem Boden – können einander Hilfe und Beistand leisten.«
    Eliizar starrte Sturmvogel mit offenem Mund an. Das war nicht nur die längste Rede, die er je von einem Geflügelten gehört hatte, auch ihr Inhalt erstaunte und erfreute ihn. Lächelnd hielt er den beiden geflügelten Kriegern die Hände hin. »Kommt zu uns, und seid uns willkommen«, sagte er. »Ich wüßte nicht, worüber ich mich mehr freuen könnte.«
    Eine Stunde später hatte sich die Lichtung völlig verändert, da die erschöpften Siedler so schnell wie möglich auch noch die letzten Spuren des Kampfes beseitigt hatten. An mehreren Feuerstellen wurde Essen gekocht, und ein köstlicher Duft lag in der Abendluft. Man hatte die Verwundeten ins Langhaus gebracht, wo die Frauen sich hingebungsvoll um sie kümmerten, und Nereni hatte berichtet, daß sich Jharav noch immer an sein Leben klammerte. »Wenn er die heutige Nacht überlebt«, hatte sie zu Eliizar gesagt, »dann denke ich, hat er alle Chancen, sich wieder zu erholen. Der Schnitter weiß, der alte Narr ist ein zäher Bursche – und außerdem stur genug, um zu überleben.«
    Die übrigen Arbeiten, die an diesem Abend verrichtet werden mußten, hatten Eliizar weit weniger froh gestimmt. Ölige Qualmwolken erhoben sich über einer nahen Lichtung, wo auf verschiedenen Scheiterhaufen die Leichen von Freund und Feind verbrannt wurden. Obwohl er nicht wußte, ob das ein kluger Schritt gewesen war, hatte er den gefangenen Überlebenden von Xiangs Streitmacht die Chance geben wollen, sich den Siedlern zuzugesellen; aber er hätte sich keine Gedanken darüber zu machen brauchen. Alle, die noch übrig waren, waren Xiang absolut treu ergeben und hatten sich geweigert, ihren Bündniseid zu brechen. Bis auf den letzten Mann hatten sie den einzig ehrenwerten Ausweg gewählt, der ihnen geblieben war, und sich in ihre Klingen gestürzt. Eliizar war entsetzt angesichts dieser Verschwendung so vieler guter Männer. Wie sooft dachte er voller Dankbarkeit an Aurian, die ihm die Gelegenheit gegeben hatte, jenes Land zu verlassen, das für so viele Grausamkeiten verantwortlich war. Die Ereignisse dieses Tages würde ihn bis an das Ende seines Lebens verfolgen.
    Aber das waren keine passenden Gedanken für einen Tag des Sieges. Der Schwertmeister stand abseits seiner Männer am Rand der Lichtung und hoffte, daß ihm die Einsamkeit dabei helfen würde, sein Gemüt zu beruhigen, als er zu seiner Erleichterung feststellte, daß die Geflügelten zurückkehrten. Sie hatten sich erboten, den Wald noch einmal abzusuchen, bevor das Licht des Tages erlosch, um sicherzugehen, daß ihnen keiner der Eindringlinge durchs Netz geschlüpft war. Sie waren jedoch viel länger weggeblieben, als für diese Aufgabe notwendig gewesen wäre, und mit Einbruch der Dämmerung hatte Eliizar begonnen, sich zu sorgen.
    »Wir bringen gute Neuigkeiten!« rief der ungeduldige Fink, der wie gewöhnlich zu sprechen begann, bevor er überhaupt gelandet war. »Wir haben euren verschwundenen König gefunden!«
    »Zumindest glauben wir das«, fügte der vorsichtigere Sturmvogel hinzu, nachdem er sicher auf dem Boden stand. »Wenn der Narr weniger ungeduldig gewesen wäre und bis zum Untergang des Mondes gewartet

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