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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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wie er es oft tat, wenn er nachdachte. Was ging hier vor? Während all der Jahre und der ungezählten Plünderzüge nach Norden zu den Pferdeleuten war der Wald stets völlig verlassen gewesen. Es erstaunte ihn, daß der verwöhnte Harihn von allen vom Schnitter verlassenen Orten ausgerechnet diesen gewählt hatte, um sich anzusiedeln, aber die Männer, die seinen Soldaten aufgelauert hatten – und er mußte zugeben, daß sie ihre Sache gut durchgeführt hatten –, waren eindeutig Khazalim.
    Während des ganzen Kampfes jedoch hatte man nichts von dem Prinzen selbst gesehen. Der rückgratlose junge Hund saß wahrscheinlich schmollend in einer dieser Hütten, dachte der Krieger verächtlich, und ließ wie gewöhnlich seine Männer die ganze Sache allein ausbaden. Einige Sekunden beobachtete er die Frauen, die nach Khazalimmanier züchtig verschleiert waren, während sie gelassen ihre häuslichen Pflichten verrichteten. Sie wurden nur von zwei schlaftrunkenen Männern bewacht, die mit gezückten Schwertern auf den Stufen eines großen Holzgebäudes standen. Harihn hatte eindeutig nicht damit gerechnet, daß der Feind so weit vorstoßen würde. Der Dummkopf hatte wirklich großes Zutrauen zu seinen Leuten. Der alte Hauptmann grinste freudlos. Nun ja, dann stand dem Prinzen jetzt ein Schock bevor. Er ließ die Hand sinken und gab damit seinen Leuten das Signal zum Angriff. Dann stieß er seinem Pferd die Sporen in die Flanken und sprengte, dicht gefolgt von seinen Soldaten, auf die Lichtung.
    In Windeseile warfen die Frauen am Feuer ihre Röcke und Schleier ab und gaben sich damit als Männer und Krieger zu erkennen. Ihre Schwerter blitzten im Sonnenlicht auf, und gleichzeitig pfiff ein Hagel von Pfeilen aus den Hütten, die die herannahenden Soldaten niedermähten, sobald sie aus der Deckung auftauchten. Diejenigen, die noch standen, wurden schnell voneinander getrennt und kämpften gegen Krieger mit harten Gesichtern, die früher ihre Landsleute gewesen waren. Das Pferd des Hauptmanns stürzte mit einem lauten Schrei zu Boden; ein Pfeil hatte sich in seinen Hals gebohrt. Der alte Soldat ließ sich gerade noch rechtzeitig zur Seite rollen und sprang wieder auf die Füße, den Säbel noch in der Hand – nur um sich plötzlich einem Geist aus der Vergangenheit gegenüberzufinden: Eliizar! Es war der einäugige Schwertkämpfer, der früher einmal als Kommandeur unter ihm gedient hatte. »Du!« stieß der Hauptmann hervor.
    Eliizar nickte. »Ich freue mich, daß du dich an mich erinnerst«, sagte er grimmig. Sein Schwert blitzte so schnell herab, daß der alte Soldat kaum Zeit hatte, sich zu verteidigen. Er parierte den Schwerthieb mit einer unbeholfenen Geste und taumelte zurück, wobei er beinahe über einen am Boden liegenden Leichnam gestolpert wäre. Eliizar folgte ihm. Sein Schwert war ein Wirbel zuckender Lichter, auf den der andere mit der Geschwindigkeit reiner Verzweiflung reagierte. Zu seinem Entsetzen mußte der Hauptmann entdecken, daß der Schwertmeister, obwohl er ein Auge verloren hatte, nichts von seinen alten Fähigkeiten eingebüßt hatte. Ein weißglühender Schmerz zuckte durch seine Eingeweide, und eine Woge der Schwäche schlug über ihm zusammen. Durch einen sich verdunkelnden Nebel von Schmerz sah er, daß rotes Blut von Eliizars Schwert tropfte. Der alte Soldat taumelte, verlor aber nicht den Halt.
    Eliizar trat einen Schritt zurück und sah den anderen Mann abwägend an. »Es muß keine tödliche Wunde sein«, sagte er. »Du warst immer einer der besten, und wir brauchen gute Männer für das neue Leben, das wir uns hier einrichten wollen. Ergib dich, und ich werde dich verschonen. Komm zu uns hier in den Wald.«
    Der Hauptmann spuckte ihm ins Gesicht. Er hob seine zitternde Klinge von neuem, fest entschlossen, sein Leben teuer zu verkaufen. »Den Khisu verraten? Niemals!«
    Eliizar schüttelte traurig den Kopf. Sein Schwert fuhr abermals herab. Es war das letzte, was der alte Soldat sah.
    Der Schwertmeister stützte sich einen Augenblick lang keuchend auf seine Klinge. Ich bin auch nicht mehr so jung, wie ich mal war, dachte er kläglich. Nachdem er wieder zu Atem gekommen war, richtete er seine Aufmerksamkeit auf den Kampf und mußte feststellen, daß er beendet war. Überall auf der Lichtung lagen tote und verletzte Männer, von denen die meisten die Uniform des Khisu trugen. Eine kleine Schar Überlebender wurde von den Siedlern in Schach gehalten, und nun traten auch die Frauen vorsichtig

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