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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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deinen Kopf eine Belohnung ausgesetzt ist. Hebbas Nachbarn müssen mittlerweile gemerkt haben, daß sie nicht mehr allein lebt. Wie lange, glaubst du, wird es dauern, bis sich die ersten Gerüchte herumsprechen und die Leute anfangen, zwei und zwei zusammenzuzählen?«
    »Aber was ist mit einer Infektion?« wandte Zanna flehend ein. »In den Kanälen …«
    »Zanna, laß uns aufhören, um den heißen Brei herumzureden.« Benziorns Stimme war ganz weich vor Mitgefühl. »Gib es zu – es ist nicht Vannors Körper, um den du dich sorgst, es ist sein Geist. Obwohl wir ihm in jeder nur erdenklichen Weise helfen, wird er bis zu einem gewissen Maß mitmachen müssen, und im Augenblick ist er so in Selbstmitleid versunken …«
    Seine Worte wurden von einer schallenden Ohrfeige unterbrochen. »Wie kannst du wagen, so etwas zu behaupten!« schrie Zanna ihn an. »Mein Vater ist der tapferste Mann, den ich kenne. Niemand sonst hätte diesen Marsch durch die Katakomben und die Kanäle bewältigt, wie er es getan hat, verwundet und zu Tode erschöpft. Er kommt schon wieder auf die Beine – er braucht nur etwas Zeit …«
    Ihre Stimme verlor sich, und man hörte nur noch leises Schluchzen. Eine Tür fiel mit lautem Knall ins Schloß, und Füße trampelten die Treppe hinauf. Anschließend vernahm Vannor den Klang herzzerreißenden Weinens aus dem Nebenzimmer.
    Plötzlich fühlte sich der Kaufmann zutiefst beschämt. Während der ganzen letzten Zeit hatte er nur an sich gedacht und niemals einen Gedanken daran verschwendet, welch schreckliche Sorgen Zanna ausstehen mußte. Das arme Kind – ihre Mutter war bereits tot, und ihr Vater konnte ihr sogar noch weniger von Nutzen sein. Wie ein Donnerschlag traf es ihn, daß er in Wirklichkeit gar nicht nutzlos war: daß jemand ihn immer noch brauchte; daß jemand immer noch davon abhängig war, daß er stark und tapfer war – und immer noch mit felsenfester Überzeugung daran glaubte, daß er nichts von seiner alten Kraft eingebüßt hatte.
    »Steh auf, du verdammter selbstsüchtiger alter Narr«, murmelte Vannor zornig bei sich. »Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um im Bett rumzuliegen und dir selber leid zu tun und über die Ungerechtigkeit der Welt zu jammern. Deine Tochter braucht dich!«
    Das Verlassen des Bettes erwies sich als weit schwieriger, als der Kaufmann es sich je vorgestellt hätte. Ihr zermürbender Marsch durch die unterirdischen Kanäle war nichts im Vergleich zu dem Problem, sich auf Beinen hochzuziehen, die, wie es schien, zu zwei kraftlosen Stöcken geworden waren, während sich das Zimmer vor seinen Augen drehte. Innerlich lehnte sich Vannor gegen seine Schwäche auf und stellte fest, daß der Zorn ihm nicht nur half, sein Ziel schließlich zu erreichen, sondern auch viele der alles verzehrenden Zweifel und Ängste zu verscheuchen, die ihn während der letzten grauenvollen Tage in die Knie gezwungen hatten.
    Vannor klammerte sich mit einer Hand an den Pfosten am Fußende des Bettes und fluchte wild, während er sich gleichzeitig fragte, ob er das verdammte Ding wohl jemals würde loslassen können, ohne sofort umzukippen. Wie, zum Teufel, sollte er den ganzen Weg bis ins nächste Zimmer schaffen? Er schleppte sich, soweit es ging, ohne den Bettpfosten loszulassen, und plötzlich schien ihm die Tür gar nicht mehr so weit entfernt zu sein. Er holte tief Luft, ließ los und taumelte durch den Raum, obwohl nicht viel gefehlt hätte, und er wäre der Länge nach hingestürzt. Der Kaufmann erreichte gerade noch rechtzeitig die Tür und lehnte sich dankbar gegen das herrliche, kräftige Holz; wie ein Betrunkener hing er schwer atmend an der Türklinke, während ihm der Schweiß über die Stirn lief.
    Bei allen Göttern – er war ja schon halb am Ziel. Er brauchte nur noch durch den winzigen Flur zu gehen … Plötzlich stellte Vannor fest, daß ihn seine Phantomhand nicht länger quälte.
    In der Dunkelheit des vollgestopften kleinen Zimmers lag Zanna auf dem Bett und weinte in ihr Kissen. Sie war am Ende ihrer Kraft. So lange war sie, um ihres Vaters willen, tapfer gewesen, aber jetzt sah es so aus, als würde ihr Mut sie verlassen. Was sollen wir nur tun? dachte sie verzweifelt. Oh, wenn ich ihm doch nur irgendwie helfen könnte. Plötzlich hörte sie, wie die Tür hinter ihr geöffnet wurde. »Geht weg«, keifte sie, ohne den Kopf vom Kissen zu heben. »Laßt mich doch alle in Ruhe!«
    Sie spürte, wie sich jemand auf die Bettkante setzte, und dann zerzauste

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