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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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mit Yanis zutiefst bedauert und sich um den Anführer der Nachtfahrer gesorgt, der in Sturm und Dunkelheit allein durch die Stadt irrte. Außerdem hätte er seinen Freund vielleicht überreden können zu bleiben, wenn der nicht so aus der Haut gefahren wäre … Und auch die Erinnerung an Yanis’ letzte zornige Worte war Tarnal unerträglich gewesen. Jetzt, da Yanis’ Wut Zeit gehabt hatte, sich ein wenig abzukühlen, würde er die Dinge doch gewiß anders sehen? Sobald es hell genug war, um sich draußen zurechtzufinden, war Tarnal zur Suche nach ihm aufgebrochen, wobei er ganz zu Recht vermutet hatte, daß sein früherer Freund seine Schritte zu den Lagerhäusern am Hafen lenken würde, um dort Zuflucht zu suchen. Im Hafenviertel schließlich hatte er schon bald die unverkennbaren Abdrücke der weichbesohlten Stiefel gefunden, die die Schmuggler benutzten, um auf den schlüpfrigen Decks ihrer Schiffe nicht den Halt zu verlieren. Und daneben hatte er eine Spur dunklen Bluts im trocknenden Schlamm bemerkt, die ihm das Herz bis in die Kehle schlagen ließ und ihn schließlich zu diesem Ort führte.
    »Na schön, na schön.« Benziorns Stimme riß Tarnal mit einem Ruck zurück in die Gegenwart. »Du kannst diesen verwünschten Stahlklumpen jetzt wegstecken, junger Mann, und mir hier unten helfen.«
    Tarnal schob sein Schwert hastig in die Scheide und ließ sich neben dem Arzt auf die Knie fallen. »Was soll ich tun?«
    »Siehst du das?« Benziorn zeigte auf den blutdurchtränkten Lumpenfetzen. Der Schmuggler spürte, wie angesichts der klaffenden Messerwunde Übelkeit in ihm aufstieg. Er schluckte schwer und riß seinen Blick schließlich von dem schauderhaften Bild los. Bei solchen Dingen war er noch nie besonders gut gewesen. »Ja«, sagte er schwach.
    »Also, hol dein Messer raus und schneid ihn auf.«
    »Was – den Arm?«
    »Nein, du verdammter Torfkopf! Den Verband!« brüllte der Arzt.
    »Oh! Na ja, woher sollte ich das auch wissen?« murmelte Tarnal ein wenig töricht. Mit hochroten Wangen tastete er nach seinem Messer.
    »Hast du wirklich geglaubt, du könntest dem unglücklichen Kerl hier den Arm mit einem Gürtelmesser absägen? Melisanda, steh uns bei!« Benziorn blickte gottergeben gen Himmel. »So – jetzt laß die Klinge ganz vorsichtig unter den Verband gleiten – und paß ja auf, daß du deinen Freund dabei nicht verletzt! Ich würde es ja selber tun, wenn meine Hände ruhiger wären. Ein Anflug von Schüttelfrost, glaube ich …«
    Schüttelfrost, wahrhaftig, dachte Tarnal mürrisch. Die Zungenspitze zwischen die Zähne geklemmt, manövrierte er sein Messer unter den blutdurchtränkten Lumpen und versuchte, seinen Blick möglichst von dem zerfetzten Fleisch darunter abzuwenden. Mit angehaltenem Atem drehte er die Klinge leicht, um die scharfe Kante nach oben zu richten – und seufzte vor Erleichterung, als der Stoff riß und die Aderpresse zu Boden fiel.
    »Ich bin dir ja so dankbar«, sagte Benziorn sarkastisch. Tarnal mußte sich in Erinnerung rufen, daß dieser unverschämte, vom Alkohol benebelte Kerl der einzige war, der Yanis helfen konnte, und widerwillig entspannte er seine geballten Fäuste.
    »Leg noch mehr Holz aufs Feuer – ich kann ja nicht mal sehen, was ich tue.« Der Arzt beugte sich tief über die gekrümmte Gestalt des Nachtfahrers und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen die Verletzung, aus der jetzt ein neues Blutrinnsal sickerte. »Nun, es sieht so aus, als wäre der Arm noch durchblutet«, murmelte er. »In dieser Hinsicht hat dein Freund Glück gehabt – obwohl er schon extremes Glück braucht, um einer Entzündung zu entgehen. In dieser Wunde stecken alle möglichen Sorten von Schlamm und Unrat. Da drüben, bei meiner Decke, findest du einen Topf Wasser, Junge. Würdest du ihn bitte aufs Feuer stellen, ja? Und gib mir auch den Lederranzen, den du dort siehst. Ich muß versuchen, den Arm so gut ich kann zu säubern, aber …«
    Während Tarnal sich beeilte, Benziorns Wünsche zu erfüllen, machte dieser sich weiter an Yanis’ Wunde zu schaffen, wobei er weiterhin laut seine Gedanken äußerte: »Würde nicht viel nutzen, wenn ich jetzt nähe – das Fleisch ist im Moment zu sehr angeschwollen. Und außerdem vermute ich, daß die Wunde noch ziemlich lange Luft brauchen wird.« Er blickte mit so ernstem Gesichtsausdruck zu dem jungen Schmuggler auf, daß Tarnal spürte, wie ihm das Herz im Leib zu Blei wurde.
    »Ich werde natürlich mein Bestes tun, Junge, aber du

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