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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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den Magusch, dachte sie. Aurian und Anvar. Obwohl ich sie verraten habe, sind sie mir so großherzig zu Hilfe gekommen.
    Rabe krümmte sich innerlich bei dem Gedanken an ihre Dummheit. Um ein Haar hätte sie sie alle ins Verderben gestürzt! Wie konnte ich mich nur von Aurians Feinden übertölpeln lassen? Leuten, die auch meine Feinde sind. Wie einfältig ich doch war, überlegte sie. Aurian mochte ihr vielleicht verzeihen, aber die junge Königin des Himmelsvolkes fühlte sich nicht imstande, sich selbst zu verzeihen – und das verschlimmerte ihr Schuldbewußtsein bezüglich der Neuigkeiten, die sie den Magusch mitzuteilen hatte, nur noch mehr.
    »He, Rabe!«
    Das geflügelte Mädchen wandte sich mit einer scharfen Bewegung in die Richtung, aus der der Ruf erklang, und sah Aurian, die neben Anvar auf einem Erdwall am Ende einer Reihe von Reben stand und ihr zuwinkte. Rabe biß sich auf die Lippen, und ihr Magen krampfte sich zusammen bei dem Gedanken an das, was ihr jetzt bevorstand. Die Magusch würden wahrhaftig nicht glücklich sein über die Nachricht, die sie ihnen übermitteln mußte – noch ein Grund mehr, die Sache schnell hinter sich zu bringen. Sie legte ihre Flügel an, landete neben den beiden auf dem Boden und mußte sich gleich darauf auch schon wieder bei ihnen entschuldigen, weil sie ihnen mit ihrem Manöver ganze Staubwolken ins Gesicht geblasen hatte.
    Aurian hustete den Schmutz aus der Kehle und wischte sich mit dem Ärmel über die tränenden Augen. »Ich stelle fest, an deinen Wirbelwindlandungen hat sich nichts geändert«, meinte sie trocken.
    »Du hast recht«, gestand Rabe ein. »Meine Mutter hat immer gesagt …« Ihre Züge verzogen sich zu einer gequälten Grimasse.
    »Denk nicht daran.« Aurian legte dem geflügelten Mädchen die Hände auf die Schultern. »Rabe, du kannst die Vergangenheit nicht ungeschehen machen. Du hast gebüßt, und was wichtiger ist, du hast aus deinen Fehlern gelernt. Jetzt tust du dein Bestes, um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Du hast versprochen, uns bei unserem Kampf zu helfen. Und mit deinen geflügelten Kriegern sind unsere Aussichten viel besser als zuvor, obwohl ich weiß, wie schwer es dir fällt, sie ausgerechnet jetzt ziehen zu lassen, da du doch hier, in deinem eigenen Königreich, alle Hände voll zu tun hast.«
    Rabe wagte nicht, den beiden Magusch in die Augen zu sehen. »Genau darum geht es«, murmelte sie. »Ich …« Sie sah keine Möglichkeit, das, was sie zu sagen hatte, zu beschönigen. »Aurian, sie werden nicht mitkommen«, platzte sie heraus. »Ich habe den ganzen Morgen mit den noch verbliebenen Soldaten der Tempelwache, den Offizieren der Königlichen Wache und der Syntagma zugebracht. Sie sagen alle dasselbe: Daß es Wahnsinn wäre, unser Land zu einer Zeit, da wir am verletzlichsten sind, schutzlos zu lassen. Und daß seit den Zeiten der Verheerung die erdgebundenen Zauberer nichts anderes als unsere Feindschaft verdient hätten.«
    »Sie sagen was?« rief Anvar mit eisigem Zorn in den blauen Augen. Mit einer ausladenden Geste wies er auf die grünenden Terrassen. »Das nennen sie nichts?« fuhr er auf. »All die Arbeit, die Aurian geleistet hat, um diese undankbaren Bastarde vor dem Hungertod zu bewahren? Und was ist mit Schwarzkralle? Wenn ich nicht gewesen wäre, gehörte dieses verdammte Königreich nicht einmal dir …«
    »Ohne den Rückhalt der Krieger tut es das auch nicht!« rief Rabe. »Das haben sie mir bereits klargemacht«, fügte sie mit leiserer Stimme hinzu, während die beiden Magusch entsetzt schwiegen. »Es war Elster, die mich gewarnt hat. Trotz seiner Grausamkeiten hatte Schwarzkralle viele Anhänger, vor allem bei den Militärs, denn sie glaubten ja, er versuche, die alte Selbstachtung und Vorherrschaft der Geflügelten wiederherzustellen. Wie sonst, glaubt ihr, hätte er solchen Erfolg haben können?« Eine bittere Schärfe schlich sich in ihre Stimme. »Sein einziger Fehler war der Mord an meiner Mutter. Selbst für jene, die ihm treu ergeben waren, ging das zu weit, aber auch heute noch gibt es Leute in Aerillia, die behaupten, der Einzug des Frühlings hätte nichts mit Anvar zu tun. Daß es Schwarzkralle gewesen sei, der dem Winter wie versprochen ein Ende bereitet habe – und das um den Preis seines eigenen Lebens.«
    »Aber das ist eine verdammte Unverschämtheit!« Aurian runzelte die Stirn. »Weißt du, ich hatte schon das Gefühl, Feindseligkeit bei den Leuten zu spüren, während ich meine

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