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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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plötzlich sehr froh, daß sie Shia als Fürsprecherin hatte. Sie war ein Eindringling, ein verhaßtes menschliches Wesen, und wäre sie allein gewesen, hätte sie nicht lange genug gelebt, um auch nur einen weiteren Atemzug zu tun. Überrascht erinnerte sie sich plötzlich an ihre erste Begegnung mit Shia in der Khazalim-Arena. Das Band zwischen ihnen war inzwischen so stark, daß es unmöglich schien zu glauben, ihre geliebte Gefährtin hätte sie damals beinahe getötet.
    Shia stand an der Spitze des Felsvorsprungs und wachte über Hreeza. Die alte Katze, die zwar arg gebeutelt war und aus vielen Wunden blutete, hob mit sturem Stolz den Kopf, um zuzusehen, wie die Magusch ihre Freundin in die Arme schloß. »Dank den Göttern, daß du in Sicherheit bist«, sagte sie zu der Katze. »Wie hast du all diese Kämpfe nur unversehrt überstehen können?«
    »Die meisten von ihnen waren sehr froh, mich zu sehen«, erwiderte Shia selbstgefällig. »Obwohl eine dabei war, die sich nicht gefreut hat.« Aurian folgte ihrem Blick zu dem Leib einer riesigen Katze, die in der Nähe lag. Der muskulöse, durchtrainierte Körper war im Tod erschlafft. Shia ihrerseits sah ihre Leute an. »Gristheena ist besiegt!« Das Donnern ihrer Gedankenstimme schwoll zu einem tosenden Brüllen an, das selbst die Steine unter ihnen erbeben ließ. »Wer wird euch jetzt führen?«
    »Shia! Shia!« Allein die Lautstärke ihrer Antwort war genug, um Aurian beinahe umzuwerfen. Sie brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung, um sich nicht erschrocken die Ohren zuzuhalten.
    »Nein!« Shias Erwiderung brachte das Gebrüll der Katzen zum Verstummen.
    Einen Augenblick lang herrschte absolute Stille, bis eine alte hohläugige Chueva aus den hintersten Reihen der versammelten Katzen ihre Stimme erhob: »Wenn du uns nicht führen wirst, wer wird es dann tun?« Gedämpftes Murmeln war zu hören, in dem die Freunde der Sprecherin sie offensichtlich zum Schweigen zu bringen versuchten. Dann erhob sich die alte harsche Stimme abermals: »Nun, irgend jemand muß es doch sagen! Sei keine Närrin, junge Shia. Du mußt uns rühren. Willst du vielleicht, daß wir so etwas noch einmal erleben?« Ihre knochige Pfote zeigte auf die vielen Verwundeten, die auf dem Boden des Kraters lagen. »Unser Volk hat schrecklich gelitten unter diesem letzten grausamen Winter. Darunter und unter der Ungerechtigkeit von Gristheenas Herrschaft. Unsere Zahl hat sich traurig verringert. Gerade jetzt ist ein starkes Erstes Weibchen von ungeheurer Wichtigkeit, sonst wird unser Stamm sterben. Willst du uns weiter schwächen, indem du die besten von uns einer Herausforderung nach der anderen aussetzt, bis wir endlich eine neue Führerin haben?«
    Obwohl die streitsüchtige alte Katzendame mit ihrer freien Rede alle Regeln gebrochen hatte, erhob sich nun ein zustimmendes Murmeln.
    »Seid still!« unterbrach Shia die anderen Katzen. »Taheera hat weise gesprochen, oder etwa nicht? Aber sie ist alt. Zu alt, fand Gristheena, um unserem Stamm weiterhin von Nutzen zu sein. Zu alt für eine Herausforderung. Nur den Stärksten war es gestattet, bei unserem Stamm zu bleiben. Nur die Stärksten konnten regieren. Aber seht doch, wohin uns unsere Anbetung von Jugend, Kraft und Stärke geführt hat.« Nun war es an ihr, die anderen an all die Katzen zu erinnern, die sich unten im Krater in Schmerzen wanden.
    »Mein Volk, es ist Zeit für eine Veränderung. Wir müssen uns unsere Fähigkeiten bewahren, soviel steht fest: Wir müssen zum besten unseres Stammes unsere Jäger und Krieger ausbilden, ermutigen und unterstützen. Aber Weisheit soll uns führen!« Shia hielt inne, und ihre goldenen Augen glitten über die versammelten Katzen. »Nach dem Recht der Herausforderung gebührt der Rang des Ersten Weibchens mir, aber ich kann nicht hierbleiben, um euch zu führen. Die Bande der Freundschaft halten mich fest, und mein Weg führt in eine andere Richtung, denn nicht nur hier auf dem Stahlklaueberg wird die Sicherheit unseres Volkes bedroht. Mit eurem Einverständnis werde ich für die Zeit meiner Abwesenheit eine andere Regentin ernennen. Ich werde die Sicherheit unseres Stammes der kühnen Katze überantworten, die es gegen alle Hoffnung gewagt hat, Gristheena herauszufordern; der weisen Katze, die eure verbannten Freunde und Höhlengefährten heimgeführt und vor dem Hungertod in den Bergen bewahrt hat. O Katzen, habt ihr aus all dem Leiden und Sterben gelernt? Wollt ihr das Gesetz von Klauen und Zähnen und

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