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Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert

Titel: Die Artefakte der Macht 03 - Flammenschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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ausdehnten; seine Knochen wurden dicker, und sein Hals und Kopf schwerer und länger, während er sich nach und nach in einen Vierbeiner verwandelte. Urplötzlich war die Veränderung vollbracht. An der Stelle des Windauges stand nun ein stämmiges braunes Pferd mit zottiger Mähne.
    »O Chiamh«, flüsterte Aurian. Sie traute ihren Augen kaum. Zögernd trat sie näher an das Pferd heran, unsicher, ob sie es wagen durfte, den Hengst zu berühren. Dies war schließlich kein normales Tier, sondern ein Mann. Und außerdem ein Verbündeter und Freund, versuchte Aurian sich klarzumachen. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und legte ihm sanft eine Hand auf seinen warmen, muskulösen Hals.
    Mit einem erschrockenen Schnauben sprang Chiamh zurück, unfähig, sich zu beherrschen. Sein Verstand arbeitete irgendwie anders, wenn er in seiner Pferdegestalt steckte, und die Berührung einer fremden, menschlichen Hand war beunruhigend. Einen Augenblick lang war er versucht, sich wieder zurückzuverwandeln. Er zweifelte daran, daß er an seinem Angebot, sie auf seinem Rücken zu tragen, festhalten konnte. Normalerweise mußte schon eine echte Notsituation bestehen, damit ein Xandim dem anderen erlaubte, ihn in Pferdegestalt zu reiten – oder es mußte ungeheure Vertrautheit zwischen den beiden herrschen. Er und Aurian waren in sehr kurzer Zeit Freunde geworden, aber …
    Das Windauge bemerkte, daß Aurian sich zurückhielt, offensichtlich im Zweifel darüber, ob sie sich ihm wieder nähern durfte. Sie runzelte die Stirn, und kaum merkliche Veränderungen in ihrer Haltung und ihrem Duft verrieten ihre Angst. Es machte ihn unglücklich, ihr finsteres Gesicht zu sehen – und das alles nur, weil er unbedingt hatte angeben müssen, begriff er mit plötzlichem Schuldbewußtsein. Hatte sie nicht schon genug Sorgen ohne die verrückten Launen eines halbwilden Pferdes? Auf einmal stand seine Entscheidung fest. Waren sie nicht zusammen auf dem Wind gereist? Und war dies wirklich so anders?
    Während er seinen Pferdeinstinkten nun unerbittlich seinen Willen aufzwang, rückte Chiamh einen Schritt nach vorn. Aurian streckte die Hand aus, zögerte dann, offensichtlich immer noch unsicher, und das Windauge verfluchte sich dafür, daß er ihr die Dinge nicht besser erklärt hatte, bevor er sich in das Abenteuer seiner Verwandlung gestürzt hatte. Denn weder seine Andersicht noch seine Fähigkeit zur Gedankenrede würden funktionieren, solange er seine Pferdegestalt trug. Einen Augenblick lang dachte er darüber nach, sich zurückzuverwandeln, um mit ihr zu sprechen – aber nein. Wahrscheinlich würde er dann nie mehr den Mut finden, wieder Pferdegestalt anzunehmen. Statt dessen tat er also einen Schritt nach vorn und rieb seine lange Nase an ihrer ausgestreckten Hand.
    Diese kleine Geste des Windauges half der Magusch, sich endlich zu entspannen. Sie streichelte die weiche, stoppelige Nase und lächelte. »Chiamh, das ist ja wunderbar! Ich wünschte, ich wüßte, wie du das machst«, sagte sie leise. Chiamh schnaubte, seine Ohren zuckten, und er schüttelte seine lange schwarze Mähne. Aurian lachte vor Entzücken, aber in einem der hintersten Winkel ihres Geistes war sie sich immer noch der Tatsache bewußt, daß die Zeit drängte. »Bist du sicher, daß du mich immer noch reiten lassen willst? Geht das wirklich in Ordnung?«
    Das Windauge sah sie an und nickte nachdrücklich.
    »Danke«, sagte Aurian, »aber ich brauche etwas, worauf ich mich stellen kann, da du keinen Sattel hast. Du bist größer, als ich dachte.« Sie sah sich suchend um, bis sie eine Stelle entdeckte, an der ein kleiner Felsbrocken aus dem Rasen herausragte. »Das müßte reichen.« Chiamh, dessen Blick ihrem Zeigefinger folgte, ging hinüber zu dieser Stelle und stand geduldig da, während Aurian mühsam einen großen, von Flechten überwucherten Stein erklomm. Als sie ein Bein über seinen Rücken schwang, biß er die Zähne zusammen und schloß die Augen, und nur mit Mühe gelang es ihm, nicht zusammenzuzucken. Aber sobald sie erst auf seinem Rücken saß, fühlte er sich besser. Sie hatte so etwas schon vorher getan, stellte er überrascht fest. Ihre Beine umklammerten ihn mit einer gewissen Sicherheit, aber nicht zu fest, und sie wußte genau, wie sie sich halten mußte, um ihm die Sache leicht und bequem zu machen. Plötzlich konnte sich Chiamh entspannen und das Ganze genießen. Sobald er fühlte, wie ihre Finger sich um das lange, rauhe Haar seiner Mähne

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